vollständigen Beschaffenheit wie das vorhergehende. In langsamem
Marsche und mit kurzen Stationen geht der Berichterstatter
zuerst nach einem grossen Platz Namens Süngur,
von da, ein Flüsschen passirend, das er „kögi-n-Mamüdu”
— „den Bach Machmüd’s” — nennt, nach Dull, einem grossen
Orte in einer bergigen Landschaft; von da nach Bür-
rum, ebenfalls durch Gebirgsgegend, von da nach Gembat,
dann nach Wäse. Dies muss jedenfalls eine bedeutende Stadt
sein, wenn auch die Angabe, dass es Kanö an Grösse gleichkomme,
übertrieben ist; auch die Mitglieder der Expedition
auf dem Flusse sprechen von ihr und Dr. Baikie hat sie annäherungsweise
auf der Karte niedergelegt. Wäse ist die Residenz
eines Häuptlings Namens Hämina ben 'Abdu, der wahrscheinlich
ein Pullo ist. Die Stadt liegt auf einer Anhöhe, und
ein Fluss, oder ein todter Arm des Benue, soll sie bespülen.
Dieser wichtige Ort kann von Yäkoba aus in 3 starken Tagemärschen
erreicht werden, indem man die erste Nacht nach
einer langen und ermüdenden Reise durch Gebirgsgegend (wo,
wie es scheint, Granit vorherrschend ist) in einem Orte Namens
Gässge schläft. Diese Stadt soll Ngornu, der bis vor
Kurzem bevölkertsten Stadt Bornu’s, an Grösse nichts nachgeben;
sie wird von Fulbe und Heiden bewohnt. Die zweite
Nacht bringt man in Yünguru zu. Diese Stadt wird von
dem herrschenden Stamme der Fulbe bewohnt, während die
eingeborenen Heiden in Dörfern leben, welche in den Thä-
lem umher zerstreut liegen. Es ist dies wieder eine starke
Tagereise durch Gebirgsland. Der dritte Marsch endlich ist
kürzer und man erreicht Wäse in etwa 8 Stunden. Wenigstens
in der trockenen Jahreszeit, wenn man den Fluss leicht
durchschwimmen oder selbst durchwaten kann, erreicht ein
guter Fussgänger oder ein Reiter Wukäri von Wäse aus in
einem Tage. In langsamen und vielleicht nicht direkten
Märschen wendet sich mein Berichterstatter von Wäse nach
Dämpar, einem Ort in der Nähe des Benue, wo er als Dampara
auf May’s und Baikie’s Karten verzeichnet ist; dann
passirt er mehrere todte Arme des Flusses, die er, weil gerade
diese seichten Nebenarme ganz vorzüglich den Flusspferden
zum Aufenthalt dienen, „räfi-n-dorina” nennt; danach
ein, wie es scheint, fliessendes Gewässer, „kögi-n-Deni” von
ihm genannt. Dann kommt er zum Strombette des Benue
selbst und erreicht, ihn überschreitend, die Ortschaften Mä-
kera, dann Usse, ein kleines Dorf in der Ebene, danach Aikiri
mit einem Kögi und einer Wohnstätte, welche er Sängo La-
dän nennt — wahrscheinlich eine Station — „sängo” —, wo
ein Preis oder eine Taxeti-*'i„ladän” ■— bezahlt werden muss.
So erreicht er endlich die Hauptstadt Wukäri.
Ich habe auch eine Art Itinerar von Läfia Berebere nach
Wukäri; ich will indess nur die Orte nennen, welche an
dieser Strasse liegen, ohne anzugeben, in welcher Ordnung
sie auf einander folgen, da die Angaben nicht bestimmt
genug sind. Unter ihnen ist zuerst das auch schon oben
erwähnte Owi, welches eine grosse Stadt zu sein scheint und
einen Tagemarsch von Asara entfernt ist, das westlich von
dem auch schon erwähnten Aikiri liegen soll. Dann sind
noch Klbi, Döya, Abone, Eiro, Kandje, Agöatäschi und
Deddere zu nennen.
Ich will nun Einiges über Wukäri, die Hauptstadt von
Korörofa, bemerken. Ich habe es sehr bedauert, dass es der
Benue-Expedition nicht gelungen ist, sich mit dieser bedeutenden
Stadt, auf die ich in meinen nach Hause gesandten
Depeschen ganz besonders aufmerksam gemacht hatte, in Verbindung
zu setzen, während auch Dr. Vogel, der sich doch
längere Zeit in Djibu (Baikie’s Zhibu), das er Tschubum
nennt, aufgehalten zu haben scheint, durch den überschwemmten
Zustand des Landes verhindert wurde, jene interessante
Stadt, deren Namen er „Okale” schreibt, zu erreichen. Ich
hoffe, dass die nächste Expedition in dieser Beziehung erfolgreicher
sein wird, obgleich es nur zu gewiss ist, dass je