und fremden Einwanderern, besonders den Bornu-Leuten, angebaut,
aber Indigo — „tschatschäri” — ist sebr selten und
wird kaum irgendwo sonst gezogen, als in Ssaraü und Märba;
und das ist ganz natürlich, da die Fulbe im Allgemeinen mit
Indigo gefärbte Hemden nicbt schätzen, obgleich die grossen,
schönen Nufi-Toben in hohem Ansehen stehn. In Betreff des
Reisbaues habe ich schon erwähnt, dass er in den östlichen
Landestheilen ganz zu fehlen scheint.
In Bezug auf die Fülle des Pflanzenwuchses scheint Tibäti
einer der bevorzugtesten Plätze des Landes zu sein; denn hier
finden sich beide Arten der Banane — „ayabädje” — , die
Honda — „duküdje” ( Carica Papaya) —, -verschiedene. Arten
des Güro-Baumes (Sterculea acuminata), der Pandanus, die
K a jilia mit ihren ungeheueren, weit herabhängenden Früchten,
die Küka (Adansonia digitata) — hier „bokki” genannt —-
von ungeheuerer Grösse, der Bombax — „rlmi” — und zahlreiche
andere Arten. Von der Familie der Palmen sind die
Deleb-Palme, „gigina” — „dügbi” von den Fulbe genannt —-
und die Ölpalme (Eiais Guineensis) häufig, aber auf besondere
Örtlichkeiten beschränkt, und die letztere ist von den nordöstlichen
Distrikten des Landes ganz ausgeschlossen, während
die Dattelpalme sehr selten ist und mit Ausnahme weniger
Exemplare in Yöla und Bündang kaum vorkommt. Die Fulbe
-Adamaua’s haben diesem Baume den schönen Namen „tanne-
darädje” gegeben, der zugleich anzeigt, wie sie diesen ihnen
fremden Baum zu dem bei ihnen von Alters her heimischen
und wohlbekannten „tanne” — dem „bito” der Kanöri (Ba-
lanites Aegyptiacus) — in Bezug setzten. Der vorherrschende
Baum in den südlichen Distrikten des Landes scheint in jedem
Falle die Platane zu sein; der Butterbaum (Bassia
P ä rk ii) scheint sich nicht so weit südlich zu erstrecken, wenigstens
wohl nicht südlich vom 9*cn Grade. Unter den niedrigen
Büschen ist die Palma Christi oder Ricinus sehr gewöhnlich.
Die Gebirgslandschaften Adamaua’s scheinen meistens aus'
Granit und rothem Sandstein zu bestehen, die kleineren Höhen
aus dem letzteren, die grösseren aus dem zuerst genannten
Gestein; jedoch möchte sich,-wie ich schon oben bemerkt
habe, der Mendif als eine vulkanische Erhebung erweisen.
Auch am Quellgebiet des Färo scheint vulkanisches Gestein
vorzukommen und im Lande der Bäkr Yemyem, etwa 3 Tagereisen
südlich von Köntscha, sollen heisse Quellen sein, die
an dem Westfusse einer von Osten nach . Westen sich erstreckenden
Berghöhe entspringen und gutes Wasser enthalten.
Von der Thierwelt ist der Elephant sehr häufig, und nicht
allein die schwarze, sondern auch eine gelbe Species, wie
mich die Eingeborenen versichert haben. Das Rhinozeros ist
auch nicht selten, aber, wie es scheint, nur in den östlichen
Theilen des Landes; der wilde Büffel — „mbanna” — dagegen
scheint überall sehr häufig zu sein. Leoparden, Hyänen
und ein anderes „hammafftrde” genanntes Thier sind die
gewöhnlichsten reissenden Thiere der Waldungen, der Löwe
dagegen ist seltener. Unter dem gefiederten Geschlecht ist in
den südlichen Provinzen der Papagei in grösser Menge vorhanden.
Die Flüsse sind voll von Krokodilen, Flusspferden,
aber der eigenthümlichste Bewohner des Benue scheint
der „ayü” zu sein, ein grosses Thier, über dessen Natur ich
nicht klar wurde, da ich es nicht selbst zu sehn bekommen
konnte. Die Eingeborenen waren voll Wunders über dasselbe
und erzählten mir allerlei Sonderbares davon, als sei es-
halb Mensch, halb Thier; ich lenkte daher Dr. Vogel’s Aufmerksamkeit
ganz besonders darauf, als ich mich Ende Januar
des vorigen Jahres (1855) auf seinem Wege nach Ya-
koba von ihm trennte. Nach der von ihm eingesandten Beschreibung
hat es sich nun als eine dem Manatus Benegalen-
sis verwandte Gattung erwiesen und-verdient wohl den Namen
Manatus Vogelii. Übrigens ist der Ayü im Benue nicht