das heisst, sie bestand aus Thonmauern
mit einem gutgeflochtenen Rohrdache.
Die Tliüröffnung (a ), wie gewöhnlich
einige Zoll über den Boden erhaben,
war 3 Fuss hoch und 15 Zoll weit und
so allerdings für sehr starke Leute nicht
geeignet. Von der Wand zur Rechtender
Thür lief eine etwa 6 Fuss lange Querwand,
„garuel ssüdo” — „die Schutzmauer der Häuslichkeit”
— von derselben Höhe wie die Thonwand, aber oben
offen und mit dem Dache nicht verbunden, in schräger Linie
durch die Hütte, einen Theil des Gebäudes abtrennend und
ihm einen grösseren Grad von Heimlichkeit verleihend. In
dem so gegen die Thüröffnung zu abgesonderten Raume war
das Bett ( cj, das, wie gewöhnlich, aus einem Gestell von jungen
Baumästen bestand und auf etwa 3 Fuss hohen Thonstützen
ruhte.
In dem engen, von diesem Bettgestell, der runden Umschlussmauer
der Hütte und der eben beschriebenen Scheidewand
umgrenzten innersten und am besten gesicherten Raume,
am Kopfende des Bettes — „kelä kagä”, wie die Kanöri sagen
— , stand die Kornurne (d), etwa 6 Fuss hoch und im
breitesten Theile 2 Fuss im Durchmesser. Die Bestimmung
derselben, sowie einer anderen breiteren, aber nur halb so
hohen Urne am Fusse des Bettes (e) — „sehr kagä” •a— war die,
einen gewissen Vorrath von Korn stets zur Hand zu haben; daneben
aber diente dieser wohlgesicherte Winkel noch zu einem
Versteck für allerlei kleine Habseligkeiten der Frau. Zur Seite
der kleineren Kornurne, am Fusse des Bettes, waren zwei thönerne
Postamente (g), um Töpfe oder sonst etwas aus der
Hand zu stellen, eines etwas grösser, als das andere. Dann
folgte die einfache Afrikanische Kochstelle — „defforide” auf
Fulfülde noch eben unter dem Schutze der das Gemach
durchschneidenden Scheidewand, aber so, dass sich ihr äusseres
Ende genau mit ihr auf derselben Linie befand, wodurch
erzielt war, dem Rauche in Ermangelung eines Rauchfanges
einen leichteren Abzug durch die die Zwecke des Zuganges,
der Beleuchtung und der Schornsteine vertretende Thüröffnung
zu gestatten. — Die Küche bestand aus einem engen
Plätzchen von etwa 16 Zoll Breite, das auf jeder Seite von
einer niedrigen Mauer eingeschlossen war, iim das Feuer zu
beschützen, und der einfache Heerd (h) war von drei in Gestalt
eines runden Steines geformten Thonerhebungen gebildet,
worauf der Kochtopf stand. Ein ansehnlicher Grad von
Behaglichkeit sprach sich jedoch in einem noch zur Küche
gehörigen Geräth aus, nämlich einem kleinen, aus sehr hartem
Eichenholz gefertigten und mit regelmässigen löcherartigen
Vertiefungen nett gezierten Schemel (i) mit leicht ausgetiefter
Oberfläche, auf welchem sich die Hausfrau bei der
Besorgung der Küche bequem niederlassen konnte. — Während
durch diese Anordnung einer Quermauer dem ganzen
bisher beschriebenen Theile der Hütte ein gewisser Grad von
Heimlichkeit und Abgeschlossenheit gesichert war, blieb ein
ansehnlicher Theil zur Linken der Thür unbeschützt, gleichsam
als Eintrittsraum für jeden Bekannten — Unbekannte
werden natürlich gar nicht in die Hütte eingelassen —, und
hier stand die grosse Wasserurne ( f ) \ die stets an ihrem
Platze blieb und mit Hilfe kleinerer Urnen gefüllt wurde.
Die interessanteste und am meisten auffallende Eigenthüm-
lichkeit dieser einfachen Afrikanischen Wohnstätten besteht
darin, dass sie gar keine Vorkehrung zum Aufbewahren von
Kleidungsstücken haben, ausser dass, wie schon gesagt, gele-
' gentlich ein Kleid in die Kornurne gestopft wird, —1 ein him