die geschilderten Wanderungen keineswegs O O O auf das ArÖgali sondern
nur auf das Reh (Cervus pygargus).
Ausser dem Archar erhielten wir noch ein Säugethier in den
Arcatbergen und zwar das Bobac-Murmelthier (Arctomys bobac), kirgh.
Durdar, welches ein Kirghise vor der Höhle überlistet hatte und uns
lebend brachte. Es stellte sich todt und war durch nichts zu bewegen
zu flüchten, that dies aber sofort als es sich unbeobachtet
glaubte. Ein eigenthümliches vogelartiges Tschirpen, welches wir
schön in der ersten Nacht an den Arcatbergen gehört hatten, sollte
unserem Gewährsmanne zu Folge von diesem Murmelthiere herrühren.
Aber der Mann berichtete falsch denn der sonderbare Zirper war
eine Pfeifhasen- (Lagomys) Art und ich erwähne dies nur aus dem
Grunde um zu zeigen, dass Angaben von Eingebornen, wenn auch anscheinend
noch so gut unterrichtet, doch immer mit Vorsicht aufgenommen
werden sollten.
V. Kapitel.
Am Sassyk-Ala-Kul.
(Arcatberge bis Lepsa.)
Aufbruch von den Arcatbergen. — Höhenbestimmungen. —Vogelleben. — Die Mohrenlerche.
— Taschkend-Karawanen. — Empfang in Sergiopol. — Obristlieutenant
Priederichs. — Sergiopol. — Tschola - Kosaken. — Theures Brennmaterial.!— Der
Ajagusfluss. gl Piketstrasse. — Thierleben. — Karakol. — Steppenvögel. — Kröten.
— Unsichere Wagenpferde. — Ackerbau und Bewässerung der Kirghisen. —
Mangel an Brennmaterial. — Auf früherem Meeresboden. — Am Sassyk-Ala-Kul.
Trinkwasser. — Purt Kutje, Maldy. — Hautfarbe der Kirghisen. — Schildkröte.
— Zweiter Halt am See. — Gestalt des Sees; -w- Das Seengehiet des Ala-
Kul. — Der Sassyk-Ala-Kul. — See Ujali. — Erforscher des Seegebietes. —
Höhe des Sassyk-Ala-Kul. — Jibe. — Anstehendes Gestein. — Vogelleben am See.
Wildschweine. — Merkwürdige Eidechsen. — Fischzug. — Fische des Sassyk-
Kul. — Marinka. — Allgemeine Bemerkungen über die Fische der Steppenseen.
— Mollusken. — Mücken. — Vorherge des Ala Tau. — Begrüssung bei Kirghisen.
— „Derdschi.“ — Im A-ul Uwanas. — Siegelerde am Dschindechilifluss. —
Blumenflor. — Blick auf Lepsa.
Wir waren gegen 7 Uhr Abends (6. Mai) vom Jurtenlager in den
Arcatbergen aufgebrochen und kamen nach den ersten 7 Werst
schwierigen Weges wieder auf die grosse Strasse, auf der es, begünstigt
von prächtigem Mondenscheine, rasch vorwärts ging. Schon
am ändern Morgen gegen 5 Uhr hatten wir an 100 Werst zurückgelegt
und Altyn Kalat die letzte Station vor Sergiopol erreicht,
zugleich auch die Wasserscheide zwischen der Irtisch- und Bal-
ch aschebene, welche durch den ansehnlichen (bis 4000 Fuss hohen)
Kamm des Dschingis-tau gebildet wird, der als westlicher Ausläufer
des Tarbagatai betrachtet werden muss. Nach Semenow liegt diese
wichtige "Wasserscheide in einer absoluten Höhe von 1700 Pariser
Fuss. Nach den sorgfältigen Aneroid-Beobachtungen des Grafen
F iu s c h , Reise. I.