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treter, Citronenbachstelzen und einen Gustavspieper erbeutet hatte.
Die kleine Niederlassung, Male Obske Peske (d. h. kleiner Ob-Sand),
bestand nur aus wenigen Wigwams und der Hütte eines Russen
Nicolas Iwanoff Roslakoff aus Obdorsk, welcher hier im Verein mit
den Eingebomen Fischfang betrieb, wofür er an diese dreissig Rubel
zu zahlen hatte. Die Erkundigungen, welche ich von ihm über den
Lauf des Flusses und seine Mündungen erhielt, an welchen er bereits
seit 4 Jahren fischte, waren ebenso unrichtig als die von ihm
entworfene Kartenscizze. In der That wusste uns Niemand irgend
welche befriedigende Auskunft zu geben, namentlich nicht darüber,
ob wir Menschen antreffen würden, wie weit der Fluss schiffbar sei
u A denn keiner hatte ihn, ausser an seiner Mündung, aus eigener
Anschauung kennen gelernt. Und so wie hier ging es uns in Jan-
burri der letzten Fischereiniederlassung, mit welcher wir bereits
den unteren östlichsten Mündungsarm der Schtschutschja erreicht
hatten. Sie entspringt im Ural und bildet den nordöstlichsten linken
Zufluss des Ob. Die Bezeichnung von dem russischen Wort bchtschu -a,
Hecht also „Hechtfluss“ und gleichbedeutend dem ostiakischen „Sort-
johän“ und samojedischen „ P o r e -ja,“*) schien Angesichts des Reichthums
an diesen Fischen sehr passend.
Janburri (Jamburi, Janbura) ist ein aus 6 Tschums bestehender
Fischerplatz, von Eingebornen und einem Tataren besiedelt, gegenüber
Bolschoi-Nos (dem grossen Kap) oder dem letzten Krummungs-
Vorgebirge des Ob. Wir waren hier von der Mündung m den
Meerbusen (der Insel Jary, bis wohin Sujew 1771 gelangte) nur
etwa 20 Werst entfernt. Man konnte von hier die flachen Hugel-
kämme und steilen Sandufer von Bolschoi-Nos deutlich sehen und
auf dem Rücken desselben sogar noch einzelne, spärlich verstreute
Bäume erkennen, was deshalb Erwähnung verdient, weil nach Sujew
schon bei den Woksarskischen Jurten der Baumwuchs aufhören und
die Lärchen kaum klafterhoch wachsen sollen (Pall. 3 p. 36). Der
Anblick des rechten Hochufers trug wesentlich zur Orientirung bei,
*) Schrenk schreibt: ,,'Pyrija“ (samojedisch); giebt aber a. a. 0. (II. p. 289)
für Hecht den samojedischen Namen „saturyaj“ und den' ostiak. „pyro; nacli
Hofmann würde der Flnss samojed. „Jura-jaha,“ ostiak. „Holmas-jogan“ heissen.
Fluss ostiak. „Johan“, wird von Bussen stets irrthümlich ,jogan oder logan
geschrieben, wie das samojed. „jaha“ (Fluss), „jaga oder iaga/' da dercnSprache
bekanntlich in der Aussprache das h durch g ersetzt; also z. B. Humboldt statt