golisches Gepräge. Doch zeigte sich schon hier die g ^ se J e
schiedenheit in den Gesichtszügen, wie sie uns spater allenthalben
bemerkbar wurde, selbst in Betreff der Hautfarbe welche im^A lge-
meinen bräunlichen Teint zeigte, bei Einigen aber ebenso hell als
bei Russen war. Die Männer trugen sich ganz wie die Letzteren,
nur dass sie meist in äusserst abgetragenen und zerlumpten Kleidern
steckten. Die Weiber waren mit einem buntfarbigen, hemdenartigen
Gewände bekleidet und hatten um das verwilderte Haar ein Tuch
gebunden. Auffallend war ein altes, gräulich hässliches Weib, durch
die blaue Tätowirung, welche sich in baumzweigförmiger Zeichnung
über die Backe bis zum Mundwinkel erstreckte (ähnlich wie die
Tungusin auf Taf. IX. in Middendorfs Sibir. Reise). Die Weiber
nähten (hier noch mit Faden aus Garn) an solchen Gewändern oder
hefteten Streifen von Eichhornfellen zusammen; andere waren beschäftigt
in der primitivesten Weise Brot zu backen. ■ wur e
nämlich Roggenmehl mit heissem Wasser und etwas Salz zu einem
Teige geknetet, dieser rund um einen Stock geklebt und so in der
glühenden Asche gebacken oder geröstet. Die eigenthumhchen
kegelförmigen Zelte aus Birkenrinde (Tschum) trifft man h ie r* och
nicht Die Leute hausten in armseligen,, unterirdischen Hob
Wohnungen oder unter Zelten*) von einfachster Construction Dieselben
bestanden nur aus einem schrägen Schutzdache aus Birkenrinde
über Stangen, unter dem ein Mückenzelt iins Kattunausgebreitet
hing, in welchem die Familie auf Renthierfellen schlaft
Mit der allgemeinen Armseligkeit des Lagers harmomrte die äusserst
geringe Ausstattung der Habseligkeiten. Sie bestanden m et ic en
Renthierfellen, einem Sacke mit Mehl, einem eisernen Kochkessel,
einem Theekessel, einigen hölzernen flachen Mulden und versc le-
denen runden Gpfassen aus Birkenrinde für Wasser und Esswaaren.
Unter all diesem Plunder war noch nichts Originelles, welches den
Ethnographen hätte reizen können und von Tauschartikeln könn e
vollends nicht die Rede sein. Ich erwähne dies, weü eine Stelle
(p 31) in Albin Kohn’s „Sibirien“ zu dem Glauben veranlasst, als
könnte man schon auf der Strecke Tomsk-Tjumen ,für ein altes
Baumwollenhemd einige Edelmarder oder Füchse emtauschen und
m Castro giebt über das Leben und die durch sogenannte Cmlisation entstandene
sittliche und materielle Verkommenheit der Ostiaken am Oh zahlreiche