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finden.. Ausserdem haben die von verschiedenen Stellen unserer
Gebirgstour von Graf Waldburg und mir gesammelten Handstücke
nur Chloritschiefer, Grünschiefer, Chloritquarzschiefer und Quarzit
nachgewiesen. Doch habe ich in meinem Tagebuche auch Granit,
namentlich vom Marka-Kul, verzeichnet, vergass aber Proben mitzubringen.
Als wir die Passhöhe der Burchat (ca. 8000 Fuss nach russ.
Angaben, 1900 M. [ca. 6650'] nach Graf Waldburg) mit ihren beiden,
termitenhaufenähnlichen, aus Steinen zusammen getragenen Grenzzeichen
erreicht hatten, entrang sich den meisten Lippen ein „slava
bogu“ (Gott sei Dank), dass wir wieder russischen Grund und Boden
unter uns hatten. Und doch stand der Gesellschaft noch einer der
schwierigsten Abstiege und, wenigstens uns Fremden, die grösste
Enttäuschung bevor.
Der Pfad führt anfangs sanft wie er gestiegen auch abwärts,
durch herrliche Lärchen und Arven. Rechts blieb uns ein kleiner,
theilweis noch mit Eis bedeckter See liegen, links genoss das Auge
entzückende Blicke in das grüne Thal, durch welches sich die
Buchtarma gleich einem Silberfaden in Schlangenlinien windet. Aber
so belebend dieses Bild wirkte, so wenig stellte uns dasselbe zufrieden.
Denn die Häupter der Alpenketten vor uns waren leider
mit Wolken verdeckt, die nicht weichen wollten und leider! leider!
die Königin des Altai, dié 11,000 Fuss hohe Bjelucha mit ihren
Gletschern unseren Blicken verhüllten. Und so haben wir diesen
majestätischen Alpenriesen, von dem alle, oder besser die äusserst
wenigen Reisenden,*) welche das Glück hatten ihn zu sehen, mit
Bewunderung sprechen, leider nicht erschaut!
*) Gebier drang am 6. August 1835 bis zum Fusse der Belucha oder Bjelucha
d.h. die Weisse, dem höchsten Gipfel des Altai vor, dessen Höhe er zu 11,000 Fuss
(11,732 Peterm.) angiebt. Hier fand er Gletscher von nicht bedeutender Ausdehnung,
übrigens die einzigen im ganzen Altai-System bekannten, aus denen die
Katunja, der linke Quellfluss des Ob entspringt. (Vergl. Gebier: Dorpatsche Jahrbücher,
für Literatur, Statistik und Kunst. Bd. III. -p. 141 und ausführl. Auszüge
bei Helmersen p. 173.) Helmersen sah von den Cholsunschen Alpen aus die Belucha
während mehrerer Tage (Eeise Altai, 14. Bändchn. p. 173, 175 und 264. —
Hier Ursachen des Gletschermangels). Ledehour und Bunge sahen von hier aus
den mächtigen Bergriesen ebenfalls, ’ebenso Tschichatscheff (1842) und Atkinson
(1848), der (p. 210, 408, 409) eine Beschreibung giebt. — Die nächsthöchsten
Spitzen des Altai sind die sogenannten Katunja-Säulen, nach von Humboldt 1720
Toisen hoch, also ungefähr gleich dem Aetna, deren Gipfel, wie der der Belucha bisher
unerstiegen blieb.
F insc ii, Reise. I.