Pelze — Jergak — aus gegerbten Füllenfellen, welche init der Haarseite
nach aussen getragen werden und an denen die Mähnenhaare
sonderbare Verzierungen bilden. Die Pantalons, theils von Stoff
oder Leder, zeichnen sich, wie bei allen Orientalen, durch grosse
Weite aus und sind zuweilen unten mit einer Goldborde besetzt.
Die überzähligen Kleider pflegen die Kirghisen in einer solchen
Lederhose zu verwahren, die dann auf dem Pferde befestigt ist und
Gelegenheit gibt während des Reitens sich nmzuziehen, wie wir
dies öfters sahen. Als Fussbekleidung dienen lederne, meist grüne,
mit körnigem Chagrin besetzte Lederstrümpfe, über die grobe Schuhe
gezogen werden, seltener eigentümliche mit ungemein hohen Absätzen
versehene Stiefel, die schon beim Reiten, geschweige erst beim
Gehen unangenehm sein müssen. Den nach muhammedanischer Sitte
kahl oder doch kurz geschorenen Kopf bedeckt zunächst ein kleines
Käppchen (Takie oder Araktschin), aus Zeug oder Seide, äusserst
fein in Falten genäht, oder bei Reichen aus Sammet und in diesem
Falle meist mit feiner Goldstickerei verziert. Als eigentliche Kopfbedeckung
dienen, ausser den schon (p. 76) erwähnten eigentümlichen
Flügelkappen (Biirk), gewöhnliche runde Mützen mit einem breiten
Pelzbesatz oder ganz aus Pelz. Namentlich sind solche von weissen
kraushaarigen Lammfellen sehr hübsch, und auch bei den Russen
beliebt; als besonders fein gelten aber die ans den Beinfellen des Fuchses
zusammengenähten. Dieses Material wird von Reichen zuweilen als
kostbares Futter für Chalate verwendet. Vom Mützenknopfe weht
zuweilen, als besonderer Schmuck, eine Eulenfeder herab. Wie der
Filz, so sind Filzhüte bei den Kirghisen seit Alters her Mode, und
haben sich glücklicher Weise in derselben erhalten. Die gewöhnlichen
kleinen weissen, welche in der Form etwas, obwol minder „fesch“V
den steyrischen ähneln, werden meist von Aermeren getragen, wogegen
Reiche bei feierlichen Gelegenheiten in eigentümlichen,
hohen, seitlich oder hinten mit breiter Klappkrempe versehenen erscheinen,
die noch besonders fein mit Stickerei und Schnüren ver1
ziert sind.
Ueber die Frauentracht habe ich mich wie (p. 75) erwähnt
bereits ausgelassen und muss im Uebrigen auf Pallas (I. p. 391);
verweisen, der, wie immer, am zuverlässigsten ist. Dass die Mädchen
und Frauen der Kirghisen, wie bei uns, es an allerlei Putz nicht
fehlen lassen, wobei auch Schminke und, nach türkischer Art,
Henna zum Rothfärben der Fingernägel, nicht fehlen darf, konnte
Finsck:Reise n*. W.Sibinen.
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