Nacken bis zwischen die Yorderbeine reicht, also mittelst Nacken
und Schultern. An diesem Schultergürtel ist ein Zugstrang (ostiak.
Alakel; sam. Sa) aus dickem Leder befestigt, der unter dem Bauche
und zwischen den Hinterbeinen das Ren bis zum oberen Vorderende
der Schlittensohle läuft. Hier ist jederseits ein eiförmiger aus Holz,
meist aber sehr sauber aus festetem Elfenbein oder Wallrosszahn
gearbeiteter, mit 2 Löchern versehener Zugkloben (ostiak. Lungali;
sam. Paatse) angebunden, durch welche der Zugstrang führt und
somit von rechts nach links zwei Thieren gemeinschaftlich dient.
Sollen mehr als zwei Thiere ziehen, ¡so sind deren Zugstricke wiederum
mittelst Zugkloben an dem Hauptzugstrange' befestigt. Dies
hat den grossen Vortheil, dass sämmtliche Thiere des Gespanns
gleichmässig anziehen müssen, indem anderenfalls der Schlitten dem
lässigen an die Hinterbeine fährt und es somit zwingt mit den
übrigen Schritt zu halten.
Zum Geschirr gehört nun noch ein ca. 4—6 Zoll breiter Rückengurt
(ost. Wunderkel; sam. Jondinü) aus Rindsleder, der jederseits
bis über die Hanken herabhängt und unterseits durch einen schmalen
Riemen festgehalten wird. Diesem Rückengurt sind seitlich messingene
Ringe (ost. Pälechalselo) angebracht, durch welche mittelst Lederriemen
die Thiere untereinander verbunden sind, ebenso wie ausser-
dem durch den um die Geweihbasis befestigten Zaum. (ost. Päle-
chuli-Kel.) Der Rückgurt des Leitthieres (des linken der Reihe)
trägt ausserdem an der linken Seite eine thürgriffartige, aus Messing
oder oft sehr zierlich aus Bein gearbeitete Verzierung (ost. Chalselo),
die als Ruhepunkt für den Zugstrick dient. Manchmal sind noch
andere Zierathen*) hier befestigt ; Ringe die durch die Bewegung
an eine Messingscheibe anschlagen und somit ein Schellengeläut
darstellen, namentlich bei Staatsgeschirren für Weiber (dann ostiak.
Niä-chalselo genannt). Die Aufzäumung ist ebenfalls sehr sinnreich,
und ganz abweichend von dem, was man sonst unter Zaum versteht.
Der letztere (ost. Och-kel-schan; sam. San) besteht nämlich aus
zwei 4—6 Zoll langen Platten aus Bein (Mamuth oder Wallross),
und zwei gekrümmten ebensolangen Stangen aus Renthierhorn.
*) Alle derartigen Gegenstände aus Metall erhandeln die Eingeborenen von
Russen und Syrjänen, welche letztere namentlich sehr sauher gegossene und^ abgedrehte
Arbeiten aus Messing liefern. Die von mir mitgebrachten, von einem
besonders geschickten sirjänischen Meister in Obdorsk gefertigten Geschirrverzierungen
kosteten dort per Stück mehrere Rubel.