I. Kapitel.
U e b e r d e n Ur a l .
(Nishnej-Nowgorod bis Jekaterinenburg.)
Nishnej. — Reiseausrüstung und Winke für dieselbe. — Schlechte Reiseaussichten. —
Die längste Allee der Welt. — Gefahren der Wolgafahrt. — Schlittenfahren ein
Martyrium, — Ausdauer der Jemtschiken. — Der Schlitten ein Schiff. — Construction
des Postschlittens. — Dörfer. — Vieh. — Tscheremissen. — Tschuwaschen. —
üeher die Wolga. — Kasan. — Tatarenstadt. — Gastfreundschaft. — Professor
Radloff. — Medrese und Mollah. H- Universität. — Professor von Gottwald. —
Brauerei. — Heilige Muttergottes. — Reisevorbereitungen. — Rahm. — Tatarische
Kutscher. — Irbit-Caravanen. — Strassenrecht. — Tatarische Dörfer. — Malmysch. —
Plussühergänge. — Thierlehen. =fj| Vogelschutz. — Wotjäken. — Fahrkünstler. —
Ende der Schlittenbahn. — v. Rothast. — Ein Kiachta-Reisender. Der Herr
Gouverneur von Perm. — Kungur. — Gegend. Ä - Ueber den Ural. — Schiffebau
am Ural. 3 Bergwerksdörfer. — Passhöhe. — Verwahrloste Wälder. — Denkmal
an der Grenze zweier Welttheile. Rückblick auf das Gouvernement Perm.
Wir verliessen Moskau mit dem Nachtzuge und langten am
19. März gegen 9‘/2 Uhr in Nishnej - Nowgorod an, wo wir am
Bahnhofe von Herrn Kosniersky empfangen wurden, der in liebenswürdiger
Weise bereits für die Weiterreise Vorkehrungen getroffen
hatte. Durch seine Vermittelung erhielten wir vom Comptoire
des Fürsten Demidoff 3 Schlitten geliehen, darunter einen, welchen
im vorhergehenden Jahre Professor Nordenskjöld benutzt hatte.
Nachdem diese Angelegenheit geordnet war, konnten unsere
Leute gleich mit dem Aufpacken der vielen Gepäckstücke beginnen,
für welche ich noch einen besonderen Schlitten für 12 Rubel gekauft
hatte. Wir selbst fuhren auf den kleinen uns bereits bekannten
Schlitten in die Stadt. Dieselbe zerfällt bekanntlich in zwei Theile,
die eigentliche Stadt auf dem rechten Ufer der Wolga und die Mess-:
stadt am linkenUfer, die beide im Sommer oder während der Messe
F in g c h , Reise, I. i