kannte (in Albin Kohn p. 163) ungefähr so richtig ist, als wenn
man eine Ansicht von Köln mit „Heidelberg“ bezeichnen würde.
Denn Bereosoff stellt der erwähnte Holzschnitt keinesfalls dar. Es
ist mir aber bis jetzt nicht gelungen zu ermitteln, welchen Ort?
überhaupt*) und nur eine Yermuthung meinerseits, wenn ich annehme
es • werde irgend eine Stadt in Finnland oder am Weissen Meere
zu Grunde liegen.
Nachdem alle nothwendigen Arbeiten (Reinigen der Lotka,
Dmfüllen der Spirituspräparate) erledigt waren, konnten wir noch
am Abend des 13. September Bereosoff**) verlassen, versehen mit
neuen Lebensmitteln. Darunter ausgezeichnetes Weissbrod, welches
die brave Frau Aaron Aaronewitsch noch in der Eile für uns gebacken
hatte und das ihr Mann mit herzlichen Glückwünschen für
das Wohlergehen der Fremdlinge nach der Lotka brachte. Uebrigens
besserte sich unsere Lage in Betreffs der Provisionen von Tag zu
Tag, denn mit Bereosoff verliessen wir das Gebiet des Ren und
kamen wieder in die des Rindes und Schafes. Doch war Milch
deswegen keineswegs an allen Stationen zu haben, noch seltener
frische Fische. Der alte Michael Panajeff gab uns seinen Sohn
Nikolai bis Sämarowa mit, einen flinken und willigen Burschen
von 24 Jahren, der sich ebenfalls als ganz brauchbar erwies und
namentlich mit der Jagd in der hiesigen Gegend ausserordentlich
vertraut war. Durch ihn lernten wir den eigenthümlichen Entenfang,
die sogenannten Lnftnetze (russ. Perewezi) der Ostiaken (ost.
Piltchar d. h. überspannt) kennen, auf welchen wir schon auf der
Hinreise aufmerksam geworden waren. In dem Dickicht der Uferwaldungen
bemerkt man nämlich häufig Schläge, welche vom Flussbett
nach einem entfernter liegenden offenen Wasser führen. Diese
*) Auf meine Anfrage erhielt ich durch die Verlagshandlung von Otto Spamer
die freundliche Auskunft, dass eine Ansicht in „Tour du Monde XI. 229) zu dem
erwähnten Holzschnitt benutzt worden sei, der inzwischen wiederholt (Lankenau
p. 153, Natur u. s. w.) zum Abdruck gelangte.
**) Auf der Biickreise bis Samarowa berührten wir dieselben Stationen als
die die auf der Hinreise (p. 354) verzeichneten, nur fällt aus 21 Nisä, statt dessen
Lapinsk (aja), Lapinskya, Lapinski-Jurty, links an einem Protok, 25 W.; 18 Tschema-
schewskäja und 17 Kolowat; statt deren links Peregrods (kaja, Peregrodni Podgorod-
naja?), 27 W. und links Kalapansk (aja, Kalpansky) 23 W,; hinter Kloster Kondinsky
und vor Bolschoi-Atlim kamen wir nach; links Novaja; 25 W.; und hinter
Sosnovsk nach 1. Keütschinskaja Ke-uschinskya, Käoschka 7—8 ostiak. Winterhütten,
15 W.; was nur 4 W. mehr ergiebt.