leistet das Schneehuhn wahrhaft Erstaunliches. Oft scheint eine
ganze Kette, die man eben vor sich hinfallen sah, wie in die Erde
versunken.
Ich habe vorher des Einspannens gedacht, dabei aber eine
Hauptsache, den Schlitten, zu beschreiben vergessen. Wie das Geschirr
keine Schnalle oder anderes Eisenwerk aufzuweisen hat, ebenso
der Schlitten, dessen einzelne Theile durch hölzerne Pflöcke oder
mittelst Wurzelfasern verbunden sind. Das Ganze zeugt von durchaus
solider, in einzelnen Th eilen sogar geschickter Arbeit, da es
elastisch und biegsam sich allen Unebenheiten des Tundrabödens
anschmiegt, und trotz oft heftigen Knarrens und Knisterns beim
Fahren, doch selten bricht. In diesem Falle wissen sich die Eingeborenen
leicht zu helfen, indem sie stets ein Beil, einen Drillbohrer
und etwas Holz, sowie Lederriemen bei sich führen, die im
Verein mit dem Messer in den meisten Fällen für Reparaturen ausreichen.
In weniger als einer halben Stunde sind daher, erforderlichen
Falls, mittelst hölzerner Keile, neue Sohlen unter den
Schlitten befestigt. Von den letzteren, russ. Harte genannt, bedient
man sich einer leichteren Sorte (ost. Jör oder Jornogel, sam. Chan
oder Haan) mit niedriger Vorder- und höherer Hinterlehne (wie auf
der Abbildung No. 39 dargestellt) zum Schnellfahren für eine Person,
während grössere und schwerere zum Transport der Habe dienen.
Solche Packschlitten, samoj, Gnatu, sind ohne Lehnen, dabei aber
länger und niedriger. Die Länge beträgt etwa 10 Fuss, die Höhe
IV2 bis 2 Fuss, die Spurweite vorn 3, hinten 3‘/4 Fuss. Ausser den
genannten Schlitten führen die Eingeborenen meist noch andere
mit, welche mit einem sargförmigen Kasten versehen sind, (vergl.
Abbildung No. 40) in welchen sie feinere Pelzwerke, Brotvorräthe
oder überhaupt Sachen verwahren, die vor der Nässe geschützt
werden sollen. Von dem samoj. Sabu, d. h. „unrein“ genannten
Schlitten, wie ihn Schrenk (p. 473) erwähnt, der (II. p. 392
bis 394) überhaupt die ausführlichste Beschreibung des Schlittens
giebt, brachte ich nichts in Erfahrung, obschon sich einer in unserem
Zuge befand, der entschieden diese Bezeichnung verdiente. Er enthielt
aber nicht die Habe der nach Schrenk für unrein geltenden
Weiber, sondern in einem Kasten ein Nest junger Füchse, die im
Verein mit den faulenden Fleischresten sich für die Geruchsnerven
schon von Weitem bemerklich machten und auch sonst wegen ihres
Jammergekläffes nicht eben als angenehme Beigabe der Familie
Finsch:Item ti. W Sfiirim . Jbb. 3 6 .