Albert, der andere von Oscar und Josephine mit den betreffenden
Namensüberschriften. Weit interessanter waren die beiden anderen
Teller Von etwa 3VS Zoll Durchmesser. Sie schienen von Silber
und zeigten in der Mitte ein ßenthier, auf dem fast zollbreiten
Rande einen Mann in langem Pelz mit Bogen zum Schiessen bereit,
vor demselben einen Hund der einen Wolf verfolgt. Die sehr roh
gezeichneten Figuren waren getrieben und ciselirt. Der zweite Teller
stellte in der Mitte ein Elen, im Uebrigen ähnliche Figuren dar.
Offenbar waren es Antiken, für die ich leider vergeblich hohe
Summen bot, aber die Leute verkauften sie um keinen Preis. Als
ich später die Jahreszahl 1832 und 1833 auf diesen Tellern bemerkte,
wurde ich bezüglich ihres antiken Werthes stuzig. Allein
der erfahrene Radloff in Kasan belehrte mich später, dass solche
Teller oft aus viel späterer Zeit Jahreszahlen tragen, die mit Punk-
tirung eingravirt seien und dies war auch bei diesen der Fall. Sie
waren daher unzweifelhaft alt und wahrscheinlich Funde aus sogenannten
Tschudengräbern,*) dienten aber ursprünglich nicht als
Teller, sondern als sogenannte Spiegel. Ich sah bei Radloff eine
Menge Abbildungen solcher „Spiegel,“ nach Gräberfunden, die z. Th.
noch von Messerschmidt’s Reise herrühren. Neben diesem wunderlich
geschmückten Stamme waren andere mit Säbeln, Gläsern, Säcken,
Alles in Lappen eingebunden, verziert. Vor diesem anscheinend
wichtigsten: Theile des Hains standen an ein Gerüst gelehnt wol
80 aus Baumstämmen gefertigte Götzenbilder, oft bis 4 Fuss und
darüber lang, und am Kopfe mit einem roh geschnitzten menschlichen
Gesichte versehen, ganz ähnlich wie Schrenk die von ihm
auf Waigatz gefundenen samojedischen abbildelt (Taf. II.). Manche
waren zum Theil noch mit der Rinde bekleidet und viele schienen
sehr lange hier gestanden zu haben, denn sie verfaulten bereits.
Ich liess Agram einen unserer ostiakischen Ruderer rufen, um von
ihm an Ort und Stelle Aufklärung zu erhalten, wozu er ohne
Zögern bereit war. Das mumienartige Bündel enthielt Opfergaben,
dem grossen, „da oben thronenden“ Geiste „Oort“ dargebracht, und
auch die Säbel, ja die Götzenbilder selbst stellten solche vor, eine
*) Ueber tschudische Beste an der Westseite des nördlichen Ural, an der
Petschora n. s. w. giebt Schrenk mancherlei wichtige Nachrichten (I. p. 369—379),
der die Tschuden für ein Volk finnischer Abstammung erklärt. Hofmann (p. 187)
erwähnt alte Malereien, Elen u. s. w. darstellend, am.Ufer der Wischera, ähnlich
den erwähnten.