und Cassel davon schon Zeugniss gegeben haben dürften. Um über
den Verbleib der Sammlungen selbst noch ein Wort zu sagen, so
liess sieb die ursprüngliche Absicht, dieselben in ihrer Gesammtheit
dem städtischen Museum in Bremen einverleibt zu sehen, leider
nicht verwirklichen, da der Verein im Hinblick auf seine Finanzen
dieselben zu verwerthen gezwungen war. So ging ein grösser Theil
der zoologischen Ausbeute in das Königl. Museum zu Berlin, ein
anderer in’s British-Museum zu London über, und nur die Ethnographie
verblieb in der Vaterstadt. Der Verein liess es sich indess, wie bisher,
angelegen sein einen Theil der Sammlungen öffentlichen Museen
zu überweisen und so konnten: das städtische Museum in Bremen,
das Königl. Museum in München, das Königl. Zoologische Museum,
das Königl. Mineralogische Museum, das Königl. Landwirthschaftliche
Museum, das Königl. Herbarium zu Berlin, das Königl. Museum in
Stuttgart, sowie das Kaiserl. Mineralogische Museum in Wien mit
Geschenken bedacht werden.
Indem ich somit über Entstehung, Verlauf und Thätigkeit der
„West-Sibirischen Expedition“ öffentlich Rechenschaft ablegte, ist
es noch nothwendig anzufügen, dass sich die Kosten derselben Dank
der Unterstützung, die wir in Sibirien fanden, nur auf c. 21,000 Mk.
beliefen (davon allein an*8000 Mk. für Transportkosten und 2000 Mk.
an Gagen). In dieser nach dem von mir geführten Conto abgeschlossenen
Abrechnung sind indess beträchtliche Kosten für Ausrüstung
und Frachten nicht einbegriffen, die grösstentheils durch
den Verkauf der Sammlungen im Gesammthetrage von 3681 Mk.
gedeckt werden dürften.
Zum Schluss bleibt mir nur noch die angenehme Pflicht, allen
Denen Dank zu sagen, welche der „Westsibirischen Expedition“
Rath, Hilfe oder Unterstützung zu Theil werden liessen. Soweit
dieser Dank nicht bereits durch den Vorstand direct oder im Vorhergehenden
abgestattet wurde, gilt derselbe namentlich den lieben
und guten Sibiriern, deren Namen im Nachfolgenden aus Versehen
unerwähnt blieben. Der Hauptzweck dieses Buches soll es ja sein,
über das in so vieler Hinsicht gesegnete West-Sibirien und seine
wackeren Bewohner richtigere Ansichten zu verbreiten, als die,
eine Ansprache hielt, in welcher er in liebenswürdiger Weise der Mitglieder der
Sibirischen Expedition gedachte, zugleich aber auch in beredten Worten auf die
Wichtigkeit derartiger Eeisen, namentlich für grosse Handelsstädte hinwies (D.
Geogr. Bl. I. p. 109).
welchen man begegnet. Sollte mir das gelungen sein, so würde ich
die viele Mühe und Zeit als keine verlorene betrachten,, mich auch
mit directen Nachtheilen in anderer Beziehung aussöhnen können.
Dass die fesselnden Vorträge meines Freundes Dr. Brehm wesentlich
helfen, Interesse für Sibirien in die weitesten Kreise Deutschlands
zu tragen, brauche ich wol nur anzudeuten. Die von mir
an Ort und Stelle gemachten Scizzen, die ihre vollendete Ausführung
dem rühmlichst bekannten Maler Moritz Hoffmann, sowie die
meisterhafte Uebertragung Herrn L. Schäfer in Berlin zu verdanken
haben, werden zum besseren Verständniss des Textes jedenfalls
willkommen sein, da sie bis in die kleinsten Details richtig
sind. Der Letztere hatte sich einer genauen Durchsicht Seitens
meines Reisecoliegen Herrn Graf von Waldburg-Zeil zu erfreuen,
dem ich nicht allein manche werthvolle Notiz, sondern auch, die
Revisionen der Druckbogen verdanke, was bei seiner Kenntniss des
Russischen, namentlich für die Rechtschreibung der Namen, von
Wichtigkeit wurde.
Bremen, Anfang März 1879.
Dr. 0. Finsch,
Vorstands-Mitglied der Geogr. Gesellschaft.