
1 7 0 Alcedo cyanocephala,
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flecken; vom hinteren Augenrande über die Schläfe herab bis in den Nacken ein
dunkelkobaltblauer Streif; von gleicher Farbe ist der Mantel, die Schultern und
die übrige Oberseite, am lebhaftesten auf den oberen Schwanzdecken; die Basis
der Federn schwarz; die oberen Flügeldecken schwarz, mit dunkelkobaltblauen
breiten Endflecken, daher letztere Farbe vorherrschend; Schwingen schwarz, am
Rande der Innenfahne sehr undeutlich bräunlich gesäumt; Schwingen 2. Ordnung
an der Aussenfahne tiefblau, ebenso die Schwanzfedern; Schwingen von unten
einfarbig schwärzlich; Fleck von Nasenloch bis Auge, Kopfseiten, Halsseiten und
übrige Unterseite nebst unteren Flügeldecken rostroth; Bauchmitte heller rostgelb-
lichweiss; Kinn und Kehle weiss; hinter der Ohrgegend an den Halsseiten herab
ein weisser, schwach rostgelblich verwaschener Strich; Tibien sohwarzbraun befiedert.
Schnabel korallroth; Beine und Nägel röthlichgelb.
J u n g e r Vogel: die schmalen Querlinien des Ober- und Hinterkopfes deutlicher
grünlichblau, die blauen Nackenfedern ebenfalls mit schmalen blauen
Endsäumen; Mitte des Mantels und Rückens kobaltblau, einzelne Federn mit
grünlichblauen Endsäumen, ebensolche auf den schwarzen Schulterfedern; Flügeldecken
schwarz, mit lebhaft ultramarinblauen Endflecken; obere Schwanzdecken
kobaltblau wie am alten Vogel; Schwingen unterseits ebenfalls einfarbig schwärzlich
; vom Nasenloch bis Auge ein schmutzig weisser Fleck; Kopfseiten und Ohrgegend
rostbraun, die Federn mit schwarzbräunlichen Spitzen; Kropf- und Brustseiten
dunkelbraun, Kropf bräunlichfahl verwaschen; übrige Unterseite fahlroströthlich.
Schnabel schwarzbraun, an der Spitze röthlichbraun; Spitzenhälfte des Unterschnabels
deutlicher rothbräunlich.
Fl. Schw. F. Schnabelh. Schnabelbr. L. M.-Z.
an Sasis. an Basis.
CO
13'" 14"' 372'" 372" ' : 4'" , '6 '" $ ad.
2 " 2 '" 12"' 14'" 372'" 372'" 4'“ .. 572?.'i jun
Die beschriebenen Exemplare von St. Thome durch W e is s im Bremer Museum.
A. cyanocephala ist sehr nahe mit A. cristata verwandt, unterscheidet sich aber
durch den an der Basis breiteren und höheren Schnabel, die kürzeren und breiteren
Haubenfedern, den weissen Strich hinter der Ohrgegend, die schwärzliche Befiederung
der Tibia und die einfarbig schwärzliche Unterseite der Schwingen.
R ü p p e ll’s A. cyanostigma*), die bisher meist als junger Vogel von cyanocephala
betrachtet wurde, ist eine verwandte aber verschiedene Art.
•) Alcedo cyanostigma, Rüpp., Neue WirbeUb. (1835) p. 70. t. 24. f. 2 (jüngerer Vogel). -
id. Syst. Hebers, p. 23. — ? A. cristata, L ic k t., Dmbb-Ven. 1823. p. 12. — G ray , Bist
Spec. Brit. Mus. part ü . p. 64. — Mcedo (Corythorms) cyanostigma, K a u p , Älcedidae.
p. 13. — Re icbb,, Hamdb. p. 19. t. 395. f. 3057 (ad.) et 3058 (jun.). — A. cyanostigma,
Heugl., Syst. Hebers. No. 134. — id. J. f . Om. 1862. p. 289 (av. jun.). id. C. cöe-
ruleocepbala (av. jun.) 1864. p. 332. — A. cyanostigma, G r ill, Anteclm. p. 46. -
S ch leg ,, Mus. P. B. Alced. p. 11. — A n tin ., Catal. p. 29. — Hartm., Hebersets.
J. f . Om. 1866. p. 202.
Färbung, Form und Länge der Federn des Oberkopfes ganz wie bei A. cristata-, Grösse und
Färbung im Allgemeinen ebenfalls ganz gleich, aber leicht kenntlich an dem grünlichblauen Bürzel
und breiten grünlichblauen Endsäumen der oberen Flügeldecken und Schultern. Schnabel und Beine
beim alten Vogel lebhaft korallroth (Heugl.), beim jungen schwarz (Rüpp.).
Ein jüngerer Vogel im Bremer Museum zeigt nicht blos den Bürzel, sondern auch die Mitte
des Rückens und Mantels lebhaft hellgrünlichblau (ganz wie bei A. vmtsioides, Eyd.); Mantel
A. cyanocephala scheint ziemlich weit über Afrika verbreitet: St. Thome
(Weiss), Do Principe (D o h rn ), Gabongebiet, Kamma (Du C h a illu ), Angola,
Rio Chimba (Mus. Lissab.), Senahr (Mus. Hein.); Fasoglu (Mus. Phil.), Mosambik
(Mus. Hein., indess ohne Angabe des Sammlers). C a ssin bemerkt, dass westafrikanische
Exemplare im Museum zu Philadelphia ganz mit solchen aus Südafrika
übereinstimmen. Die Verbreitung würde sich demnach auch auf den Süden
ausdehnen. G r a y ’s Angabe Nordafrika bezieht sich auf Nordostafrika.
Bezüglich der Lokalitätsangaben scheint i nsofern noch viel Unsicheres, weil
die Art oft mit ihren nahen Verwandten verwechselt worden sein mag. So ist es
nicht unwahrscheinlich, dass A. cyanocephala im Museum Heineanum zu cyanostigma
gehört und letztere Art an sta tt1 dieser somit als ostafrikanisch aufzuführen
wäre. CaSsin dürfte die echte A. cristata, S h aw , vor sich gehabt haben und
A. cristata, B o c ag e , von St. Thome im Lissaboner Museum bezieht sich jedenfalls
auf diese Art.
Subgenus Ispidina, Kaup.
(76) 3. Alcedo picta, (Bodd.)
Todus pictus, Bodd., Tabi. PI. enl. d'Aub. (1788) p. 49.111- Todier bleu à ventre orangé, Buff.,
Hist. nat. Ois. VII. p. 229. — id. Tódier de Juida PI. enl. 783 f. 1. — Blue Tody, L a th .,
Syn. I. p. 659. — Be ch st., Uebers. I. p. 540. — Todus coeruleus, Gml., S. N. (1788) p. 444. —
Lath., Ind. Orn. p. 266. — B e ch St., Kurze Uebers. p. 167. — Vie ill., Enc. Méth. p. 269. —
Alcedo ultramarma, D au d ., Ann. Mus. Hist. nat. vol. 2. p. 443. t. 62. 2 ^ |^ S h a w , Zool.
Misc. t. 901 (kenntlich). — id. A. pusilla, t. 159 (unkenntlich). — id. A. capistrata, Gen. Zool.
VIII. p. 94. m A . nutans, Vie ill., Nouv. Diet. 19. p. 412. — id. Enc. Méth. p. 396. Ä Halcyon
cydnóiis, S w s., B. W. Afr. II. p. 103. — A. coerulea (Kuhl), Rüpp., Neue Wirbelth. p. 7. —
A. tödina, Me rrem — Alcyone coronata, Smith. — Alcedo (Ispidina;) picta, K a u p , Alce-
didae. p. 12. — A. picta, G. R. G ray , Gen. o f B. I. p. 81. pi. 28. — id. List Spec. Brit. Mus.
p. 65. — J a r d ., Edinb. New. phil. Joum. n. s. vol. II. p. 242. — A. coerulea, R ü p p ., Syst
Uebers. p. 23. — H eu g l., Syst. Uebers. No. 135. — A. cyanotis, Bp., Comp. . p. 159. —
H a rtl., W. Afr. p. 35. id. J. f . Om. 1861. p. 105. — Ispidina picta, R e ic h b ., Handb.
p. 6. t. 397. f. 3061 et 3062. — Cab., Mus. Hein. II. p. 145. — Gurney. Ibis. 1859. p. 153 et 246. —
A.picta, Schleg., Mus. P. B. Ale. p. 16. — id. A.picturata. p. 16. — A. coerulea, Antin., Catal.
p. 29. — Hartm., Uebersetz. J. f . Orn. 1866. p. 201. — Ispidina cyanotis, H eu g l., J. f . Om.
und Schultern übrigens schwarz, letztere mit grünlichblauen Endsäumen; längste Schulterdecken und
die oberen Flügeldecken kobaltblau, mit lebhaft grünblauem Endtande; Kopfseiten, Ohrgegend und
Halsseiten rostbraun, mit schwärzlichen Endsäumen; Brustseiten dunkelbraun überlaufen; übrige
Unterseite mattrostroth; Brustmitte blassrostfahl, mit bräunlichen Endsäumen; Schwingen an der
Innenfahne rostfahl gerandet. Schnabel braunschwarz, der untere an der Basishälfte rothbraun.
Länge. Fl. Schw. F. L.
c. 4d/a" 2" 2'" 11'" 12'" 5"' Adoa, jun. (alt Schnabel bis 16'" lang).
Ein ganz gleichgefärbtes Exemplar von Adoa untersuchten wir unter den Sendungen v. H eu g -
lin s (beschrieben J. f. Orn. 1862. p. 289), ein anderes sahen wir unter einer Sammlung A n d e r s -
son’s aus dem Damaralande.
Abyssinieü (Rüpp., H eu g l., bis 10,000 Fuss hoch), Senahr, Bogosländer, weisser Fluss,
Gazellenfluss (Heugl.), blauer Fluss, südlich vom 14° n. Br. (Antin.), Westafrika, Bissao (Leid.
Mus.), Kaffernland, Südafrika (Leid. Mus., V ic to rin ), Damaraland (Andersson).