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 gleichung  mit  Exemplaren  des  sehr  wahrscheinlich  gleichartigen  L.  cirrhocephalus,  
 Viei 11.,  Südamerikas  fehlte.  Mit  Larus  ridibundus  besteht  kaum  mehr  als  oberflächliche  
 Aehnlichkeit.  Nur  gänzliche  Unbekanntschaft  mit  einer  oder  der  ändern  
 Art  konnte  beide  vereinigen  wollen. 
 Die  geographische  Verbreitung  dieser  Möve  erstreckt  sich,  so  scheint  es,  über  
 die  westlichen,  südlichen  und  östlichen Küsten Afrikas.  Man  kennt Exemplare  vom  
 Gambia,  von  Bissao,  aus  dem  Damaralande,  vom  Kap,  von  der  Natalküste  und  
 von  Mosambik,  wo  P e te r s   sie  sammelte. 
 Nach  A y re s  lebt  diese  Art  mehr  vereinzelt.  In  der  Bai  von  Natal  sieht  man  
 sie  häufig  auf  todtem  Geäst  über  dem  Wasser.  Im  Magen  fanden  sieh Crustaceen.  
 L a y a rd   behauptet  in  der Tafelbai  das  ganze Jahr hindurch nur weissköpfige Exemplare  
 gesehen  zu  haben..  Er  beschreibt  die  Eier.  Frischgetödtete  grauköpfige  
 Exemplare  von Zoetendals-Vley  zeigten  den  schönsten Rosaanflug auf der Unterseite. 
 Wahrscheinlich  bezieht  sich  die  im  I  Bande  des  Reisewerks  (p.  61)  erwähnte  
 Larus  pomare?  von  Sansibar  auf  diese  Art,  die  einzige  bis  jetzt  an  der  Ostküste  
 nachgewiesene,  ebenso  die  fragliche  L .  ridibundus  (S c h le g .  u.  P o lle n ,  Recherch.  
 Faune  Madag.  p.  146),  welche  P o lle n   einige  Mal  an  den  Küsten  Madagaskars  
 beobachtete. 
 Subfam.  Sterninae,  B p . 
 Germs  Sterna,  L. 
 Subgen.  Thalasseus,  Boie. 
 *  (431)  l.  Sterna  caspia,  Pall. 
 P a ll.,  Nov.  Comm.  Petrop.  t. XIV.  p. 582. —  Sterna  tschegrava,  L e p e c h .,  Nov. Corn/m.  XIV.  p. 500. 
 —  Sterna megarhynchos,  M.  u. W.,  Taschenb.  V.  D.  II.  p. 457.  —  Thalasseus  caspius,  Boie.  
 Helopus  caspius,  Wagl.  - S  Hydroprocne  caspica,  Kaup.  —  Sylochelidon  caspia,  h.  B rehm ,  
 JRandb.  V.  D.  p.  770. —  Temm.,  Man.  d ’Orn.  II.  p. 733.  —  Naum.  t. 248; —  Gould  pl. 414. 
 —  D.egl.  et  G e rb e ,  Om.  Pur.  II.  p.448. — Reich!).* fig.  258— 60.  —  A.  B re hm ,  Thierl.  IY.  
 p.  856  c.  fig.  —  Sch leg.,  Vog.  v.  Nederl.  fig.  opt.  p .  612.  —  id.  Mus.  P.  B.  Stern,  p.  13.  ^   
 Sun de v.,  Svensk.  Fogl.  t.  XLVIII.  fig.  1. 
 Für Asien. 
 Sylochelidon  caspius,  J e r d . ,  B.  o f Ind.  III.  p.  835.  —  B ly th ,  Catal.  Calc.  Mus.  No.  1698.  —  
 Swinh.,  Ibis.  1861.  p.  345.  —  id.  ib.  1863.  p.  430. — B ly th ,  ib.  1865.  p.  39. —  T ri Str.,  Proceed. 
   Z.  S.  1864.  p.  455: 
 Für Afrika. 
 Thalassites melamotis,  Sw a in s.,  Westafr.  II.  p.  253.  —  H a r tl.,  Westafr.  p.  253.  —  A.  Brehm,  
 Reiseslc.  III.  p. 143. — T a y lo r ,  Ibis.  1867.  p. 72. — H. B o’i e ,  Brief. Ostind.'p. 46. 51. — Heugl.,  
 Syst.  Uebers.  No. 728. —  id.  Faun.  d.  Roth.  Meer.  No. 305. —  id.  Ibis.  1859.  p. 350. — An tin.,  
 Catal.  descritt.  p.  116.  —  L a y a rd ,  B.  o f S.  A fr .  p.  369.  —  Cass,,  Proc.  Ac.  Phil.  1859.  
 p.  175. —  H a rtl., Madag.  p. 85. — K irk ,  Ibis.  1864.  p. 337.  —  B rehm ,  Habesch.  p.  229  et  
 419. —  L o c h e ,  Ois.  Älgbr.  p.  112. 
 Für Amerika. 
 B a ird ,  Birds  o f N.  Amer.  p .  859||t- Lawr.,  Ann.  Lyc.  o f N.  S.  1851.  p. 37. — B la c k is t.,  Ibis.  
 1863.  p. 153 (Mackenz. Riv.). —  Thalasseus caspius,  C o u e s ,  Proc. Ac. N. Sc. Phil.  1862. p. 537 NB. 
 Für  Australien. 
 Sylochelidon  strenuus,  G o u l d ,   Birds  o f Aue tr.  V II.  t.  2 2 .—  id.  S.  caspia,  Handb.  B. o f Austr.  I I.  
 p.  392.  —  R e i c h b . ,   Vog.  Neuh.  N o .297.  f lg .226 3—64.  —  L a y a r d ,   Ibis.  1863.  p.  153  (K ü s te   
 N e u se e lan d s ). 
 Diagn.  Pileo  cum  plumis  ocdpitalibus  elongatis  nitide  nigris;  cervice  et  
 gastraeo pure  albis; pallio  düute caerulescente-cinereo ;*genis cdhis;  remi-  
 gibus  fusco - cinerascentibus;  cauda  brevi,  furcata,  albo - cineracea;  rostro  
 corallmo-rubro; pedibus  nigris;  iride  flavescente-brunnea. 
 Long.  20";  rostr.  2"  T “;  od.  15"  6'";  dig.  med.  1"  5"'. 
 Alt.  Oberkopf  bis  seitlich  unter  den Augen  her  und  am Hinterhalse  spitz  auslaufend  
 tief  schwarz;  Kopf-  und  Halsseiten,  innere Flügeldecken  und  ganzer Unterkörper  
 rein  weiss;  Mantel  und Flügeldecken  sehr  hellgrau;  Schwanz  weisslich,  die  
 Steuerfedern  mit  weissen Schäften;  Schwungfedern  an  der Spitze  und  den Rändern  
 schwärzlich,  längs  der  Mitte  schmuzig  weiss;  Schulterfedern  von  der  Farbe  des  
 Rückens;  Schnabel  korallenroth;  Füsse dunkelschwarz;  Iris  schwarzhraun  (Naum). 
 W in t e r k l e id   Das  Schwarz  des  Oberkopfs  mit  weisser  Längsfleckung;  
 Schwungfedern  braun,  längs  der  Mitte  mattgrau,  Schäfte  weiss;  Schnabel  orange-  
 roth  mit  dunkler  Spitze. 
 Nach  deutschen  Exemplaren  im  Bremer  Museum. 
 L ä n g e .  F l .   S c h w .  F .   L .   M .-Z . (m . N a g .) 
 c.  181/ #   157-2"  5"4'"  v 2" T“  1"6"'  U'5"'  (Deutschland). 
 15"2"'-15"6"'  5" 4 ' "   2"5"'-2"6'"  17/"-18"y  12"'-13'"  (ohne Nag.) Nach 
 S e h le g e l. 
 Kein  Zweifel  an  der  Gleichartigkeit  europäischer,  indischer,  afrikanischer  und  
 australischer  Exemplare  (S c h le g e l,  B ly th ) ;  wir  selbst  konnten  solche  von  Neuseeland  
 vergleichen,  die  in  nichts  von  europäischen  abweichen.  Die  uns  zunächst  
 interessirende  afrikanische  Verbreitung  dieser  Seeschwalbe  erstreckt  sich  über  den  
 ganzen  Welttheil.  Konstatirte  Fundorte  sind:  Egypten  (H eu g lin ,  B rehm ,  T a y lo 
 r etc.),  Nubien  (H e u g lin ,  Brehm),  Senahr (Brehm),  rothes Meer  und Golf von  
 Aden  (Heugl.),  Abyssinien  (A. Brehm),  Somaliküste  (Heugl.),  weisser  und blauer  
 Fluss  (A h tin o ri),  Algerien  (Loche,  M a lh e rb e ),  Sierra Leone (G u jo n ,  S a b in e ),  
 Gabon (Du C h a illu ),  Gambia (R en d a ll),  Sambesi (Kirk),  Mosambik (Bianconi),  
 Algoa-Bai  (Mus. Lugd.),  Kap  der  guten Hoffnung  (H. B o ie ,  L a y a rd ),  Madagaskar  
 (Ver r.). 
 An  der  Somaliküste  und  im Golf  von Aden  ist  diese Art,  immer  nur  paarweise  
 vorkommend,  Standvogel  (H e u g lin ) .  Die  Araber  kennen  sie  unter  dem  Namen  
 „ Abu Djirreh “.  Am Kap  scheint  sie  hauptsächlich  im Sommer  vorzukommen,  auch  
 dort  immer  nur  in  einzelnen  Exemplaren,  nie  in  Flügen  (L ay a rd ).  Aber  H. Boie  
 schreibt,  er  habe  Sterna  caspia  am  Kap  in  Menge  gesehen.  Auf  allen  egyptischen  
 Seen  im  Winter  sehr  häufig,  aber  den  Strom  nicht  verlassend  (A. Brehm). 
 Nach  A.  Brehm  die  einzige  Seeschwalbe  Afrikas,  die  ausschliesslich  Fische  
 frisst.  K irk   traf  Sterna  caspia  mit  Beraii  zusammen  im  Januar  brütend  auf  den  
 niedrigen  Sandinseln  unweit  der  Hauptmündung  des  Sambesi.  Die  Zahl  der  Eier  
 in  jedem  Neste,  einer  leichten  Höhlung  im  Sande,  war  zwei  oder  drei.