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 L a th .  (Kittacinda,  Gould).  Da  überdies  keine Art  als  Typus  der  Gattung  besonders  
 genannt  wird,  so  folgen  wir  der  fast  allgemein  gebräuchlichen  Annahme  und  
 beziehen  den  B o ie ’schen  Gattungsnamen  auf  Turdus  erythropterus,  Gml.  Die  
 generische  Selbständigkeit  dieses  bekannten  Vogels  unterliegt  wol  keinem  Zweifel.  
 Schwieriger  ist  es  aber  dem  Genus  eine  Stelle  im  System  anzuweisen.  Nach  
 unserem  Dafürhalten  schliesst  sich  dasselbe  innerhalb  der  Familie  Lusciniadae  
 (Gray)  zunächst  Thamnobia  {cambaiensis,  Lath.)  und  Aedon  an.  A.  Brehm  bemerkte  
 im  Betragen  des Vogels  allerdings  mehr Amselartiges  und  benennt  ihn  deshalb  
 „Amseling“. 
 Ausser  der  näher  zu  beschreibenden  Art  ist  mit  Sicherheit  nur  noch  eine  
 zweite (luctuosa) bekannt.  L e s s o n ’s  Podobeus fuscus (Descr. Mamm.  et Ois. p.  302),  
 angeblich  vom  Kap  herstammend,  welcher  ebenfalls  congenerisch  sein  soll,  scheint  
 bisher  nicht  wieder  gefunden  zu  sein  und  bedarf weiteren  Nachweises. 
 (116)  i.  Cercotrichas  erythroptera,  (Gml.) 
 Turdus  erythropterus,  Gml.,  S.  N.  p.  835.  —  PadobS  düt  Senegal,  B u ff.,  Hist.  'Ois.  3.  p.  368. —  
 PI.  etil.  354. —  Rufous-winged  Thrush,  L a th .,  Syn.  ü .  p.  55.  No? 59.  —-  Be e ilst.,  TJeb&rsetz.  
 2.  p.  52.  —  Turdus  erythropterus,  L a th .,  Ind.  Om.  I.  p.  344.  —  B e e ils t.,  Vebersetz.  IV.  
 p.  239.  —  Sphe/twra  erythroptera,  L ic h t.,  Doubl.-Verz.  (1823)  p.  41^ ^ a jH em u r.  et Ehrh.,  
 Symb.  phys.  (1828)  Aves.I.  d.  d.  —  G.  B.  G ray ,  Gen.  o f B.  I.  T  Bp.,  Consp.  p.  279.  —  
 Cercotrichas erythropterus, B o ie ,  Isis.  (1831) p. 542. —  Argya erythroptera, L a fre s n .  et d ’Orb.,  
 Dict.  II.  p.  126.  —  H a r tl.,  Beitr.  Om.  Westafr.  p.  23.  No.  139.  —  Podobeus  erythropterus,  
 L es s.  —  Melaenomis?  erythropterus,  S tr ic k l.,  Proc.  Z.  S.  1850.  p.  27.  —-  Cercotrichas  erythropterus, 
   Küpp.,  Syst.  Uebers.  p.  60.  B   H e u g l.,  Syst.  Hebers.  No.  278.  —  id.  Ibis.  1859.  
 p.  341.  —  id.  Fauna• des  Rothen  Meeres.  No. 94.  —  Cercotrichas  erythroptera,  H a rtl.,  W. Afr.  
 p.  69. —  id.  J. f .   Om.  1861.  p.  161. —  Cab., Mus. Hein.  I.  p. 41. —  B rehm ,  Hdbesch.  p. 214  
 et  301. 
 Diagn.  Ater,  nitore  vix  ullo;  rectricibus,  quatuor  iniermediis  exceptis,  
 apice  late  albis;  remigibus  fuscescentibus  basi  occulta  cinnamorneis;  sub-  
 caudalibus  nigris,  albo-variegatis ;  subalaribus nigris;  rostro  nigro;  pedi-  
 bus  griseis;. iride  obscure  coccinea. 
 Long.  81/2" /   rostr.  6 72"'j"  <d.  37V',-  caud.  474",-  tars.  14"'. 
 Alt.  Rauchschwarz,  ohne  Glanz;  obere  Schwanzdecken  und  Schwanzfedern  
 dunkler,  mit  braunschwarzem Glanze  und  unter  gewissem Lichte  mit  dunklen Querlinien; 
   Schwingen  und  deren  Deckfedem  glänzend  dunkelbraun;  die  1.  Schwinge  
 einfarbig,  die  zweite  mit  rostrother  Basis  an  der  Innenfahne,  die  übrigen  an  der  
 Innenfahne  bis  zu dem breiten braunen Ende rostroth;  untere Flügeldecken  schwarz;  
 untere  Schwanzdeeken  mit  breitem  weissen  Endrande;  die  4  äusseren  mit  breitem  
 weissen,  nach  innen  zu  an  Ausdehnung  abnehmenden  Ende. 
 Schnabel  hornbraunschwarz;  Beine  und  Nägel  hornbraun. 
 Wir  beschrieben  Exemplare  der  Bremer  Sammlung. 
 Campicola  Livingstonii. 251 
 Nach  H em p rieh   und  E h re n b e rg   kommt  bei  dieser  Art  weder  eine  Geschlechts 
   noch  Altersverschiedenheit  vor,  denn  schon  Nestjunge  haben  die  Innenfahne  
 der  Schwingen  rostroth.  Die  in  Grösse  und  Färbung  vollkommen  übereinstimmende, 
   nur  durch  die  auch  an  der  Innenfahne  schwarz  gefärbten  Schwingen  
 unterschiedene  C.  luctuosa,  La fr.  (Hartl.,  W. Afr.  p.  69.  —  Cab.,  M.  H.  I.  p.  41),  
 aus  West-  und  Nordostafrika  und  Arabien,  darf  daher  ohne  Bedenken  als  besondere  
 Art  gelten. 
 C.  erythroptera  bewohnt  einen  grossen  Theil  Afrikas:  Senegambien  (Buff.,  
 L ess.),  Kasamanse,  Bissao  (Verr.),  Nubien,  Senahr,  Abyssinien  südlich  vom  18°  
 (Brehm),  abyssinische Küstenländer (Brehm);  Danakil-  und Eisaküste  des Somalilandes  
 (Heugl.). 
 Nach  Brehm,  dem  wir  die  einzigen  Nachrichten  über  die  Lebensweise  verdanken, 
   ist  der  Amseling  ein  unstäter,  rastloser  Vogel,  der  sieh  paarweise,  nie  
 gesellig,  vorzugsweise  im  verschlungensten  Gebüsch  aufhält,  durch  welches  er  mit  
 äusserster  Gewandtheit  zu  schlüpfen  versteht.  Doch  sieht  man  ihn  auch  auf  den  
 höchsten  Spitzen  eines  Busches  auf  kurze  Zeit,  unter  beständigem Wippen  des  
 Schwanzes,  verweilen.  Sein  Lockton  ist  drosselartig;  sein  Gesang  höchst  unbedeutend. 
   Die  Brütezeit  findet  im April  und Mai  statt.  Brehm  fand  nur  das Nest,  
 einen  grossen  aus  Gräsern  und  Haaren  zusammengewebten  Bau,  der  von  aussen  
 durch  herabhängende  Grashalme  liederlich  aussieht  und  im  dichtesten  Gebüsche  
 angebracht  wird. 
 Siibfam.  Saxicolinae.  . 
 Genus  Campkola,  Sw s.  (1827). 
 (117)  l.  Campicola  Livingstonii,  T r  i s  t r . 
 Proc.  Z.  S.  Londorf (1867)  p.  888. —  Campicola püeata,  K irk   (nec  Gml.),  Ibis.  1864.  p.  318. 
 Diagn.  G ampicolae   p i l e a t o   similis,  sed  minor;  fronte  vix  albo-  
 notato;  capitis  colore  nigro  non  in  occiput  descendente;  tergo  cinnamo-  
 meo -fusco ;  gula  alba,  zona  nigra  contrada  a  pedore  divisa  negue  
 sento  lato  nigro  ut  in  G.  p i l e a t o ;   pedore  cdbo,  in  rufo-cinnamomeum  
 descendente;  abdomine,  lateribus  caudaque  ut  in  G. p i l e a t o   pictis.  
 Long.  6 " ;  rostr.  a  rict.  7 '" ;  al.  .3"  7 '" ;  caud.  2"  5 '" ;  tars.  1". 
 Aehnlich  wie  C. pileata, Gml.,  aber  durch  folgende Abweichungen verschieden :  
 kleiner  in  allen Dimensionen;  das Weiss des Vorderkopfes weiter  zusammengezogen,  
 so  dass  nur  die  Stirn  weiss  bleibt;  das  Schwarz  des  Scheitels  zieht  sich  nicht  so  
 weit nach dem Hinterkopfe herab ;  Oberseite  lebhafter  zimmtbraun;  Kehle und Brust  
 weiss,  von  einer  schmalen  schwarzen  Querbinde  durchzogen. 
 Länge.  Fl.  Schw.  Mundspl  L. 
 6"  3"  V“  2"  5'"  V“  —  (engl.  M.) 
 63/i"  3"  9"'  2"  6'"  872'"  15'"  pileata.