250 Cercotrichas erythroptera.
L a th . (Kittacinda, Gould). Da überdies keine Art als Typus der Gattung besonders
genannt wird, so folgen wir der fast allgemein gebräuchlichen Annahme und
beziehen den B o ie ’schen Gattungsnamen auf Turdus erythropterus, Gml. Die
generische Selbständigkeit dieses bekannten Vogels unterliegt wol keinem Zweifel.
Schwieriger ist es aber dem Genus eine Stelle im System anzuweisen. Nach
unserem Dafürhalten schliesst sich dasselbe innerhalb der Familie Lusciniadae
(Gray) zunächst Thamnobia {cambaiensis, Lath.) und Aedon an. A. Brehm bemerkte
im Betragen des Vogels allerdings mehr Amselartiges und benennt ihn deshalb
„Amseling“.
Ausser der näher zu beschreibenden Art ist mit Sicherheit nur noch eine
zweite (luctuosa) bekannt. L e s s o n ’s Podobeus fuscus (Descr. Mamm. et Ois. p. 302),
angeblich vom Kap herstammend, welcher ebenfalls congenerisch sein soll, scheint
bisher nicht wieder gefunden zu sein und bedarf weiteren Nachweises.
(116) i. Cercotrichas erythroptera, (Gml.)
Turdus erythropterus, Gml., S. N. p. 835. — PadobS düt Senegal, B u ff., Hist. 'Ois. 3. p. 368. —
PI. etil. 354. — Rufous-winged Thrush, L a th ., Syn. ü . p. 55. No? 59. —- Be e ilst., TJeb&rsetz.
2. p. 52. — Turdus erythropterus, L a th ., Ind. Om. I. p. 344. — B e e ils t., Vebersetz. IV.
p. 239. — Sphe/twra erythroptera, L ic h t., Doubl.-Verz. (1823) p. 41^ ^ a jH em u r. et Ehrh.,
Symb. phys. (1828) Aves.I. d. d. — G. B. G ray , Gen. o f B. I. T Bp., Consp. p. 279. —
Cercotrichas erythropterus, B o ie , Isis. (1831) p. 542. — Argya erythroptera, L a fre s n . et d ’Orb.,
Dict. II. p. 126. — H a r tl., Beitr. Om. Westafr. p. 23. No. 139. — Podobeus erythropterus,
L es s. — Melaenomis? erythropterus, S tr ic k l., Proc. Z. S. 1850. p. 27. —- Cercotrichas erythropterus,
Küpp., Syst. Uebers. p. 60. B H e u g l., Syst. Hebers. No. 278. — id. Ibis. 1859.
p. 341. — id. Fauna• des Rothen Meeres. No. 94. — Cercotrichas erythroptera, H a rtl., W. Afr.
p. 69. — id. J. f . Om. 1861. p. 161. — Cab., Mus. Hein. I. p. 41. — B rehm , Hdbesch. p. 214
et 301.
Diagn. Ater, nitore vix ullo; rectricibus, quatuor iniermediis exceptis,
apice late albis; remigibus fuscescentibus basi occulta cinnamorneis; sub-
caudalibus nigris, albo-variegatis ; subalaribus nigris; rostro nigro; pedi-
bus griseis;. iride obscure coccinea.
Long. 81/2" / rostr. 6 72"'j" <d. 37V',- caud. 474",- tars. 14"'.
Alt. Rauchschwarz, ohne Glanz; obere Schwanzdecken und Schwanzfedern
dunkler, mit braunschwarzem Glanze und unter gewissem Lichte mit dunklen Querlinien;
Schwingen und deren Deckfedem glänzend dunkelbraun; die 1. Schwinge
einfarbig, die zweite mit rostrother Basis an der Innenfahne, die übrigen an der
Innenfahne bis zu dem breiten braunen Ende rostroth; untere Flügeldecken schwarz;
untere Schwanzdeeken mit breitem weissen Endrande; die 4 äusseren mit breitem
weissen, nach innen zu an Ausdehnung abnehmenden Ende.
Schnabel hornbraunschwarz; Beine und Nägel hornbraun.
Wir beschrieben Exemplare der Bremer Sammlung.
Campicola Livingstonii. 251
Nach H em p rieh und E h re n b e rg kommt bei dieser Art weder eine Geschlechts
noch Altersverschiedenheit vor, denn schon Nestjunge haben die Innenfahne
der Schwingen rostroth. Die in Grösse und Färbung vollkommen übereinstimmende,
nur durch die auch an der Innenfahne schwarz gefärbten Schwingen
unterschiedene C. luctuosa, La fr. (Hartl., W. Afr. p. 69. — Cab., M. H. I. p. 41),
aus West- und Nordostafrika und Arabien, darf daher ohne Bedenken als besondere
Art gelten.
C. erythroptera bewohnt einen grossen Theil Afrikas: Senegambien (Buff.,
L ess.), Kasamanse, Bissao (Verr.), Nubien, Senahr, Abyssinien südlich vom 18°
(Brehm), abyssinische Küstenländer (Brehm); Danakil- und Eisaküste des Somalilandes
(Heugl.).
Nach Brehm, dem wir die einzigen Nachrichten über die Lebensweise verdanken,
ist der Amseling ein unstäter, rastloser Vogel, der sieh paarweise, nie
gesellig, vorzugsweise im verschlungensten Gebüsch aufhält, durch welches er mit
äusserster Gewandtheit zu schlüpfen versteht. Doch sieht man ihn auch auf den
höchsten Spitzen eines Busches auf kurze Zeit, unter beständigem Wippen des
Schwanzes, verweilen. Sein Lockton ist drosselartig; sein Gesang höchst unbedeutend.
Die Brütezeit findet im April und Mai statt. Brehm fand nur das Nest,
einen grossen aus Gräsern und Haaren zusammengewebten Bau, der von aussen
durch herabhängende Grashalme liederlich aussieht und im dichtesten Gebüsche
angebracht wird.
Siibfam. Saxicolinae. .
Genus Campkola, Sw s. (1827).
(117) l. Campicola Livingstonii, T r i s t r .
Proc. Z. S. Londorf (1867) p. 888. — Campicola püeata, K irk (nec Gml.), Ibis. 1864. p. 318.
Diagn. G ampicolae p i l e a t o similis, sed minor; fronte vix albo-
notato; capitis colore nigro non in occiput descendente; tergo cinnamo-
meo -fusco ; gula alba, zona nigra contrada a pedore divisa negue
sento lato nigro ut in G. p i l e a t o ; pedore cdbo, in rufo-cinnamomeum
descendente; abdomine, lateribus caudaque ut in G. p i l e a t o pictis.
Long. 6 " ; rostr. a rict. 7 '" ; al. .3" 7 '" ; caud. 2" 5 '" ; tars. 1".
Aehnlich wie C. pileata, Gml., aber durch folgende Abweichungen verschieden :
kleiner in allen Dimensionen; das Weiss des Vorderkopfes weiter zusammengezogen,
so dass nur die Stirn weiss bleibt; das Schwarz des Scheitels zieht sich nicht so
weit nach dem Hinterkopfe herab ; Oberseite lebhafter zimmtbraun; Kehle und Brust
weiss, von einer schmalen schwarzen Querbinde durchzogen.
Länge. Fl. Schw. Mundspl L.
6" 3" V“ 2" 5'" V“ — (engl. M.)
63/i" 3" 9"' 2" 6'" 872'" 15'" pileata.