
 
        
         
		Exemplare  mit  ganz  schwarzem  Kopfe,  die  Wangen  eingeschlossen,  sind  
 häufig,  aber  wol  als  Varietäten  zu  betrachten. 
 Länge.  Fl.  Schw.  F.  L.  M.-Z. 
 c.  5"  ,  2"  5'"  1"  8"'  7"'  9"'  7"' 
 Dieser  bekannte  indische  Vogel,  der  durch  K irk   und  v.  d.  D e c k e n   auf  der  
 Insel Sansibar  nachgewiesen  wurde,  ist  hier  nur  als  eine  durch Zufall  oder Absicht  
 eingeführte,  Afrika  nicht  ursprünglich  angehörende  Art  zu  betrachten.  Seine  
 eigentliche Heimath  beschränkt  sich  auf Java (Hörsf.,  Bernst.),  Sumatra  (Raffl.),  
 Borneo  (Mottley)  und  Malacca (Cantor).  W a lla e e   fand  ihn  auf Lombok.  Die  
 massenhafte  Ausfuhr  des  Beisvogels  nach  allen  Weltgegenden  ist  Ursache,  dass  
 er,  wie  verschiedene  andere  Vögel,  in  manchen  seiner Heimath  entsprechenden  
 Ländern  einheimisch  wurde.  So  findet  er  sich  nach  J e rd o n   jetzt  in Menge  wild  
 bei Madras  und  nach  Sw in h o e   ist  er  in Südchina  (Kanton,  Amoy, Honkong)  eine  
 gewöhnliche Erscheinung.  B e rn s te in   vermuthet,  dass  er  auf Sumatra,  wo  er  sich  
 nur  in  der  Umgegend  von  Padang  finden  soll,  ebenfalls  durch  Einfuhr  verbreitet  
 wurde.  Von  Bourbon  (Réunion)  und  Mauritius  wissen  wir  dies  durch  Newto n   
 und  M a illa rd   mit  Bestimmtheit.  Jedenfalls  gehört  die  Einführung  auf  den  genannten  
 Inseln  einer  frühen  Periode  an ,  denn  der  von  B u ffo n   beschriebene  
 „Calfat“  ist  wol  nur  auf  den  Reisvogel  zu  beziehen.  Der  von  Mosson  in  der  
 algerischen  Sahara  beobachtete,  angeblich  zu  dieser  Art  gehörende  Finkenvogel  
 (J.  f.  Om.  1868.  p.  142)  ist  jedenfalls  nicht  unser  Reisvogel. 
 Die  beste  und  ausführlichste  Schilderung  über  die  Lebensweise  und  das  
 Brutgesehäft  dieser  Art  auf  Java  verdanken  wir  dem  trefflichen  Beobachter  
 Dr.  B e rn s te in   (Joum.  f.  Orn.  1861-.  p.  179). 
 Genus  Amauresthes,  Reieh b . 
 (227)  gj  Amauresthes  fringilloides,  (Lafr.) 
 Ploceus fringilloides (!!),  L a fr .,  Rev.  Zool.  1835.  pl.  48.  —  Arnadina fringilloides,  G.  R.  G ray ,  
 Gen.  o f B.  II.  p.  370.  —,H a r tl.,  W.  Afr.  p.  147.  —  id.  Proc.  Z.  S.  1867.  p.  826. —  Mvma  
 fringilloides,  Bp.,  Consp.  I.  p.  453.  —  L e s s .,  Compl.  Buff.  VIII.  p.  310.  —  Amauresthes  
 fringilloides,  R e ie h b .,  Smgv.  p.  86.  t.  XLIV.  f.  322. 
 Diagn.  Supra  interne  fuseus,  alarum  tectricibus  albo-striolatis;  capite,  
 collo,  macula  utrinque  peetorali,  uropygio  caudaque  cum  tectricibus  
 superioribus  nigris,  nitore  nonnullo  chalybeo;  corpore  inferiore  reliquo,  
 subalaribus  et  subcaudalibus  albidis;  rostro  ploceino  nigro-caerulescente,  
 subtus  vix pallidiore; pedibus  nigricantibus. 
 Long.  4 1/*";  rostr.  7 '" ;  ul.  2"  2 " ';  caud.  14'"/  tars.  6"'. 
 Alt.  Kopf,  Hals,  Kinn,  Kehle,  Bürzel,  obere  Schwanzdecken  und  Schwanz  
 schwarz,  mit  einem  schwachen  stahlgrünen  Scheine,  im  Nacken,  auf  dem  Bürzel  
 und  den  oberen  Schwanzdecken  etwas  purpurviolett  scheinend;  Schwingen  und  
 Deckfedern  dunkelbraun,  die grössten der oberen Flügeldecken mit weissem Schafte; 
 Mantel,  Schultern  und  Hinterrücken  mehr  rothbraun,  jede  Feder  in  der  Mitte  
 dunkler  und  mit  verwaschenen  helleren  Endsäumen;  Kropf  und  übrige  Unterseite  
 nebst unteren Flügeldecken weiss, an  den Brustseiten jederseits  ein grösser  schwarzer  
 Fleck;  auch  die Federn der Bauchseiten auf der Aussenfahne mit schwarzem Flecke.  
 Schnabel  dunkelbraunschwarz;  Beine  schwarz. 
 Länge.  FL  Schw.  F.  Schnibelh.  L. 
 C.  4 ll l ‘r  2"  2;"  1"  4'"  I W   ß '/i" ' 
 Die Beschreibung  nach  einem  Exemplare  von Sansibar  durch  K irk   im Bremer  
 Museum. 
 Diese  seltene  Art  ist  bis  jetzt  aus  dem Westen  und  Osten  bekannt:  Liberia  
 (Hamb.  Mus.),  Senegal  (Leiden.  Mus.),  Sansibar  (Philad.  Mus.,  Kirk).  R e ic h e n bach  
 gibt  auch  Indien  als  Heimath  an,  doch  fehlt  hierüber  jeder  Nachweis.^ 
 Der  merkwürdige,  Hyphantornis - artige  Schnabel  genügt  zur  generischen  
 Absonderung  vollständig.  R e ic h e n b a c h   ist  wahrscheinlich  sehr  im  Recht,  wenn  
 er  die  sonderbare Form  bei den Ploceiden  untergebracht  wissen  möchte;  doch  sind  
 erst  Nachrichten  über  die  Lebensweise  abzuwarten. 
 Genus  Spermestes,  Sws.  (1837).  —  id.  Arnadina (J)  (1827). 
 Subgen.  Uröloncha,  Cab. 
 (228)  i.  Spermestes  cantans,  (Gml.) 
 Loxia  cantans,  Gml.  p.  859.  —  Brown  grosbeale,  B row n ,  lll.  t.  27.  L a th .,  Gen.  Syn.  Ü.  
 p. 157. —  B e c h s t.  2.  p. 149.  —  Loxia  cantans,  Lath.,  Ind.  p. 395.  —:  B e c h s t.  IV.  p. 266. —.  
 Coccothramstes  cantans,  V ie ill.,  Enc.  p.' 1004.  —  id.  Ois.  chant.  pl.  57.  Loxia  cantans,  
 Rüppi,  Neue  Wirbetth.  p. 101.  —  id.  EstriUa  cantans,  p.  77.  —  Arnadina  cantans,  Gray ,  
 Gm.  p.  370.  45.  —  S t r i c k t ,   Proc.  Z.  S.  1850.  p.  218.  -   Bp.,  Consp.  p.  454.  W'Cocco-  
 thraustes  cantans,  Heugl-,  Syst.  Uebers.  No. 398. —  id.  Arnadina  cantans,  Ibis.  1859.  p. 343.  
 id.  Uroloncha  cantans,  Fauna  des  Rothen  Meeres.  No.  164.  —  id.  J. f .   Orn.  1862.  p.  28.  —  
 id.  ib.  1868.  p.  2. —  Uroloncha,  cantans,  Cab.,  Mus.  Hein.  I.  (1851)  p.  17.3.  Arnadina  canta 
 n s,! s t  A.,  Cordrib.  Orn.  1850.  p.  218.  —'  H a r tl.,  W.  Afr.  p.  147.  —  H a rtm .,  ./.  f.  Om.  
 1863.  p.  467.  —  A n tin .,  Catal.  p.  70.  —  B o lle ,  J.  f.  Om.  1859.  p.  38.  —  Eudice  cantans,  
 R e ichb.,  Singv.  p.  46.  t.  36.  f.  146 —149. 
 Diagn,  Supra pallide  brunnea,  obsolete fasciolata,  subtus  albida;  mento  et  
 gula  brunneo-rufescentibus/  uropygio  caudaque  cum  tectricibus  superioribus  
 nigricantibus;  rectricibus  tenuiter  rufescente-limbatis,  mediis  lon-  
 gioribus,  acutis;  colli  et pectoris  lateribus  pallide  rufescentibus;  rostro  
 plumbeo, pedibus paUidis;  iride fusca. 
 Long.  4 lh " ;  rostr.  4 '" ;  al.  1"  I V " /  caud.  1"  6f# " |   tars.  5'". 
 S  a lt.  Oberseite  hellbraun,  die  Federn  des  Ober-  und  Hinterkopfes  mit  
 dunkelbrauner  Schaftmitte,  daher  mit  verwaschenen  dunklen  Längsflecken;  auf  
 Mantel,  Schultern  und  Bürzel  mit  undeutlichen  schmalen  dunkler  braunen  Querlinien; 
   Schwingen  dunkelbraun,  an der Innenfahne  rostisabell gerundet;  Deckfedem  
 der  Schwingen  2.  Ordnung  schwärzlichbraun,  wie  die  hintere  Hälfte  des  Bürzels  
 und  die  oberen Schwanzdecken;  Zügel,  Kopf-  und Hälsseiten,  Kinn  und  Oberkehle