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 einen  Theil Westasiens:  Nubien  (selten,  Heugl.),  Küstenländer  des  rothen  Meeres:  
 Samchara  (Brehm,  J e s s e ) ,  Adail-  und  Eisaküste  des  Somalilandes,  (Heugl.),  
 Somaliplateau  (Speke),  steiniges Arabien  (Wadi-Hehrahn:  Brehm),  Sinai  (Rüpp.),  
 Südarabien  (Hempr.),  Aden  (Heugl.,  B rehm ),  Insel  Perim  (Brehm),  Palästina  
 (T ristr.),  Sindh  (Burness). 
 Ueber  die  Lebensweise  erhielten  wir  durch  A.  Brehm  dankenswerthe  Mittheilungen, 
   welche  durch  T r is tr am   bezüglich  der  Fortpflanzung  vervollständigt  
 wurden.  S.  melanura  ist  ein  einsam  lebender  Vogel,  der  weniger  von  der  lebhaften  
 Beweglichkeit  echter  Steinschmätzer  besitzt,  dabei  auch  mehr  als  diese  auf  
 niedere  Sträucher  geht  und  nach  Sängerart  durch  das  Gebüsch  und  Gestrüpp  
 schlüpft.  Gewöhnlich  trifft  man  ihn  auf  dunklen  Felsen  an;  so  fand  ihn  Brehm  
 in  Nubien  nur  da,  wo  schwarze  Felsmauern  den  Nil  umgehen,  an  den  Küsten  des  
 rothen  Meeres  auf  vulkanischen  Hügeln  und  T r is tr am   in  Palästina  vorzugsweise  
 in  den  Wadis,  welche  sich  nach  dem  todten  Meere  hinziehen.  Das  Nest  fand  
 T r is tr am   in  Spalten  zwischen  Felsblöcken;  die  hellblauen,  spärlich  rostroth  gesprenkelten  
 Eier  ähneln  denen  von  S.  stapazina.  Nach  v.  H e u g lin   lässt  der  
 Vogel  einen  angenehmen  sylvienartigen  Gesang  hören.  T ris tram   und  Brehm  
 gedenken  desselben  nicht. 
 Wir  fügen  hier  die  Beschreibung  zweier  neuen,  bisher  verkannten  Saxicola-Arten  aus Abys-  
 sinien  an: 
 Saxicola frenata,  H eu g l.  (M.  S.).  -   Saxicola  sp.f,  H e u g l.,  J.  f.  Om.  1862.  p.  290  (descr.),  -   
 Saidcola  albigularis,  R üpp. M.  S.  -   id.  S.  isabellina,  jun.,  New  Wirbelth.  p.  80  (Note). 
 a lt.  Oberseite  und  Bürzel  einfarbig  olivenbraun;  Hinterkopf,  Nacken  und  Schläfe  etwas  
 grau  verwaschen;  Zügel  schwarz;  über  den  Zügeln  v o m  Nasenloch  bis  zum Auge  ein  weisser Längsstrich, 
   der  sich  verwaschen  und  sehr  undeutlich  bis  zu  den  Schläfen  fortsetzt;  Ohrgegend  schwarz-  
 lichbraun;  unter  der  Ohrgegend,-  Halsseiten  und  übrige Unterseite  lebhaft  rostroth,  am  dunkelsten  
 auf Kropf,  Brust  und  den  Seiten;  Bauchmitte  und After  heller,  fast  weisslich;  Kinn,  Kehle  und  
 vordere Backen  rein  weiss,  ebenso  die  unteren  Flügeldecken,  diese  aber  gegen  die  Basis  zu  verdeckt  
 bräunlich;  Schwingen dunkelbraun,  dunkler  als Rücken,  die der 1. Ordnung an der Aussenfahne  
 und  der  Spitze  sehr  schmal  fahlbraun-gesäumt,  au  der  Basishälfte  der  Innenfahne  isabeUweisskch  
 gerandet;  Schwingen  2. Ordnung  und  deren  Deckfedem  an  der  Aussenfahne  breiter  lsabellrostfarben  
 gerandet;  die  oberen  braunen  Flügeldecken  am  Ende  ebenso,  aber  heller;  obere  Schwanzdecken  
 rein weiss;  Schwanzfedern  schwarz,  die  2  mittelsten  an  der  Basis  weiss,  die  übrigen  fast  an  der  
 ganzen Basishälfte;  aüe mit  schmalem  weissen  Spitzehsaume.  Schnabel  und  Füsse  schwarz. 
 Beschreibung  nach  einem  Exemplare  von  Simehn  im  S e n k e n b e rg ’sehen  Museum.  Ern  
 anderes  Exemplar  daher  (12.  Juli  1832)  stimmt  vollkommen  überein,  ist  aber  etwas  dunkler  gefärbt. 
 J u n g e r  V o g e l  von  Simehn  (als  $  bezeichnet  und  Type  zu R ü p p e il’s  S.  isabdlma,  jun.,  
 Neue Wirbelth.  p.  80)  ähnelt  den  alten,  aber  die  braunen  Federn  des  Rückens  und  der  Schultern  
 tragen  verwaschene  fahlbräunliche  Spitzenflecke;  der  weisse  Strich  über  dem Auge  setzt  sich  deutlich  
 blassrostfahl  verwaschen  bis  auf  die  Schläfe  fort;  die  Flügeldeckfedern  und  Schwingen  2.  Ordnung  
 zeigen  breitere  und  dunklere  rostbräunliche  Aussensäume;  die Unterseite  ist  heller  lsabell-  
 rostfarben;  die  Federn  auf Kropf und Brust mit  dunkelbraunen Endsäumen,  daher  auf  diesen Theilen  
 undeutlich  dunkel  quergewellt. 
 Länge. ÏL Schw. F. t . 
 c.  7" 3"  10"' 2"  4"' 6'" 14“' ad. 
 '  _; 3" m 2"  1'" Hg 14'" ' $   ad. 
 3"  9'" 2"  3"' 6'" 15'/,"' jm. 
 Hochland  Abyssiniens:  Simehn  (Rüpp.),  Hamesen  (H e u g l). —  Von  S.  isabellina  durch  die  
 rostrothe  Unterseite,  den  deutlichen  dunklen  Ohrtieck  und  die  weisse  Kehle  unterschieden;  von  
 S.  oenmthe  (Frühlingskleid)  durch  die  rostrothe  Unterseite,  braune  Oberseite  und bedeutendere 
 Grösse.  —  R ü p p e ll  betrachtete  diese  Art  als  angebliches  A  von  S.  isabellina;  wir  wissen  aber, 
 dass  bei  letzterer  beide  Geschlechter  gleichgefärbt  sind.  An  eine  Identität  mit  Myrmecocichla  
 Quartim,  Bp.,  wie  H e u g lin   vermuthete,  ist  nicht  zu  denken. 
 Saxicola  Heuglim,  Nob.  —  S.  leucorlioides,  Heugl.  (nec  Guér.),  J. f .   Om.  1862. p.  291  (ohne 
 Beschreibung). 
 Oberkopf  und  übrige  Oberseite  tief  olivenbraun,  Ohrgegend  noch  dunkler,  fast  schwärzlich;  
 auf  Hinterkopf,  Mantel,  Schultern  und  Bürzel  einzelne  Federn  mit  rostbräunlichen  Endsäumen  
 (jedenfalls  Reste  eines jüngeren Kleides);  Schwingen  tiefbraun,  etwas  dunkler  als Rücken,  an  der  
 Aussenfahne  sehr  schmal  fahlbräunlich  gesäumt;  die  der  2.  Ordnung,  namentlich  die  hinteren,  
 breiter;  die  Schwingen  an  der  Basishälfte  der  Innenfahne  isabeüfahl  gerandet;  Deckfedern  der  
 Schwingen  tief braun,  an  der Aussenfahne  deutlich  und  schart  rostisabell  gerandet,  ebenso  sind  die  
 breiten  Endsäume  der  oberen  tief braunen  Flügeldecken ;  eine  schmale  weisse  Linie  vom  Nasenloch  
 I   bis. Auge,  die  sich  undeutlich  und  mehr  rostfahl  über  das Auge  bis  auf  die Schläfe  fortsetzt;  Zügei- 
 I   strich  braunschwarz;  am Mundwinkel,  Kinn  und Oberkehle  weiss;  übrige Unterseite  lebhaft  rostroth, 
 am  dunkelsten  auf  den  Hals-  und  übrigen  Körperseiten,  blasser  auf  den  unteren  Schwanz-  und  
 unteren  Flügeldecken;  Mitte  der Unterbrust,  Bauchmitte  und After  weisslichisabell ;  obere  Schwanz-  
 deeken  rein  weiss;  Schwanzfedern  schwarz,  mit  weisser Basishälfte  und  deutlichem  weissen  Spitzenrande  
 ;  die  2 mittelsten  Federn  einfarbig  schwarz.  Schnabel  und  Beine  schwarz. 
 Länge.  El.  Schw.  F.  •  L. 
 c.  ö*/«"  3"  3'"  2"  1'"  5‘"  11 
 Beschreibung  nach  einem  Exemplare  ($)  von  Gondar  in  Abyssinien,  welches  die  Bremer  
 Sammlung  durch  Herrn  v.  H e u g lin   s.  n.  S.  leucorhoides  erhielt.  Bekanntlich  ist  diese  Benennung  
 schön  durch Gué r in   vergeben,  dessen  tS.  leucwrhoides  übrigens  keineswegs mit  S.  lugubris, Rüpp.,  
 wie  v.  H e u g lin   annimmt,  sondern wahrscheinlich mit  S.  leucura  (Gml.)  identisch  ist. 
 S.  Heuglini  ist  ein  kleineres  Abbild  der  vorhergehenden  Art  (frenata) ,  von  der  sie  sich  aber  
 auch .durch  bedeutend  dunklere  Färbung  unterscheidet;  eben  dadurch  auch  von  &  omamthe  (2).  —  
 Ob  die  hier  von  uns  zuerst  beschriebene  Art  nur  das  2  einer  schon  bekannten  ist,  vermögen  wir  
 nicht  zu  entscheiden,  da  uns  über  die  Färbungsverhältnisse  d e r. Geschlechter  keine  Nachrichten  
 vorliegen. 
 Zum  Schluss  wird  es  nicht  ohne  Interesse  sein,  wenn  wir  die  Notiz  anfügen,  dass  Saxicola  
 pallida,  Rüpp.  (Atlas,  t.  34.  f.  1.  pess  S.  isabellina,  Temm.,  Pl.  col.  472.  1)  eine  ausgezeichnete, 
   etwas  aberrante  Art  ist,  die  sich  zunächst  an  S.  albicans  (Wahlb.,  J.  f.  Orn.  1857.  p. 3,  —  
 Pamara)  anschliesst.  Wir  untersuchten  das  typische  Exemplar Rü p p  e i l ’s  aus  Nubien  im  S en -  
 k e n b e rg ’schen  Museum.  An  Identität  mit  S.  monacha,  R ü p p .,  wie  E h r e n b e rg   und  später  
 v.  H e u g lin   vermuthete,  ist  nicht  zu  denken. 
 Subfam>  Motacillinae,  Sws. 
 Gems  MotaciUa,  L. 
 (121)  i.  Motacilla  alba,  L. 
 Fur  Europa. 
 Motacilla,  B riss .,  Ont.  III.  p.  461.  —  MotaciUa  dtiba,  L in n .,  S.  N.  p.  331.  —  Pi.  ml.  652.  f.  1  
 (Sommerkl.)  2, (Herbstkl.).  —  White  Wagtail,  L ath.,  Gen.  Syn.  II.  p.*395.  ’i   Be chst.,  Tleber-  
 setz.  2.  p.  396.  t.  53.  f.  1  (yin^i  -^PMotciciUa  alba,  Gml.,  S.  N.  p.  960.  —  L a th .,  Ind.  Orn. 
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