
A lt. Einfarbig dunkelschwarzbraun; ein kleiner weisser Kinnfleck; die
Schwungfedern 1. Ordnung auf der Innenfahne nach dem Rande zu heller werdend,
die Schäfte an der Basishälfte weisslich, am Spitzentheile schwarz; Schnabel
weisslich, Mitte des Oberkiefers und Nähte schwärzlich; Füsse dunkel.
Fl. Schw. F. ' L. M.-Z. (m. Nag.)
14" 6"' 4" 5"' 2" 3"' 2"4"< 2« ii" / aequinoctialis.
1.3" 6"' 4" 2" 3"' 2" 4'" 2" 9'" conspicillata.
Wir beschrieben ein ausgefärbtes Exemplar der Bremer Sammlung.
Bewohnt die Meere der südlichen Hemisphäre, namentlich um die Südspitze
Afrikas herum; Mosambik (P e te rs in litt.). Für die Vereinigung dieser Art mit dem
ausserordentlich nahe verwandten P. conspidllatus*) entscheiden sich G. R. G ra y ,
H u tto n , v. T s c h u d i, während S c h le g e l, B o n a p a r te , L a y a r d , C o u e s für
die specifische Trennung beider stimmen. Wir schliessen uns dieser letzteren Ansicht
an. Wir haben zwar an unseren Exemplaren von P. conspidllatus weder die
grössere Länge noch die von Co u e s hervorgehobenen Färbungsunterschiede des
Schnabels konstatiren können, aber dieser erscheint allerdings etwas breiter und
kräftiger. Was Coues von der relativen Verschiedenheit der Maasse beider Sturmvögel
beibringt, müssen wir ebenfalls für n i c h t unbedingt stichhaltigerklären. Von
grossem Gewicht erscheint uns dagegen die wenn auch noch so variable weisse Kopfzeichnung.
S c h le g e l’s „femelle f “ ist ohne Zweifel ein ächter aequin oc t ia l i s .
Niemals, so versichert L a y a rd , wird in der Kapsee, wo P. aequinoctialis so gemein,
ein : conspidllatus gesehen. Diese letztere Art bewohnt die australischen Meere.
H u tto n beobachtete sie nur im südatlantischen Ocean zwischen 26 und 35° s. Br.
(„habitat in Oceano australi extra tropicum“ Forst.)Äytt „Very abundant about
St. Paul and Amsterdam“ Gould. — „Plentiful. between 25 and 50° s. L.“ Gould.
— Auch bei Tristan d’Acunha.
L a y a rd beschreibt die Eier von P. aequinoctialis, sagt aber nicht, wo dieser
Petrel brütet. Nach v. T s c h u d i ist der Flug dieser Art äusserst schnell, jählings
stürzend und sich überstürzend, dann momentan auf dem Rücken fortschiessend
und immer hoch über den Wellen. Er beobachtete dieselbe vom Wendekreise des
Steinbocks bis 3 8 0 s. Br.
Fam. Laridae.
Genus Larus, L.
* (426) l. Larus leucophaeus, L ich t.
B r u c h , Mon. L a r . J . f . Orn. 1853. p . 104. — L i c h t . , Nomencl. 1854. p. 99. — B o n a p . , Rev. Zool.
1855. p . 16. ! | | id j Naum. 1854. p. 212. — id . Compt. Rend. Ac. Sc. 1856. Excure. Mus. p. 11.
*) Procella/ria conspicillata, G o u l d , Ann. Mag. N. H. 1844. X I I I . p . 362. — id . Birds o f
Austr. YU . p i. 46. — id . Handb. B . A. I I. p. 445. -r- S c h l e g . , M. P. B . Proc. p. 20. — Proc.
larvata, L e s s . , Echo du M. S. 1845. p. 971. — id. Descr. Mam.mif. Ois. p. 255. — Majaqueus
conspidllatus, B o n a p . , Consp. I I. p. 200. — R e i e h b . fig. 261 0—2611. — id. Vög. Neuh. No . 500.
Proc. nigra, F o r s t , ed. L i c h t , p . 26 ( v a r .aequinoct.). — Proc. aequinoct., H u t t o n , Ibis. 1865.
p . 285. — Majaqueus conspidllatus, C o u e s , Monogr. Proc. Ac. Phil. 1864. p. 118. — R e i e h b .,
— id. Larddes leucophaeus, Consp. I I . p . 219. — B la s iu s , J. f . Om. 1865. p. 3 8 0 (== argen-
tatus). ,-r— Heugl., Ibis. 1859. p. 349. — id. Fauna d. Roth. Meer. No . 298.
Diagn. L . a r g e n t a t o p e rs im ilis, sed p a llio ex jum o so saturate murino-
cinereo; remigum secundariarum et scapularium apicibus circumscripte
albis; rostro longiore, graciliore, fa s c ia anteapicali obscura nulla, vire-
scente-ßävo, supra apicem versus igneo-flavo; macula utrinque anteapicali
mandibulae p a r v a nigricanie, altera, majore igneo-rubra circumdata; rictu
aurantiaco ; iride dilute fu s c a ; ped ib u s düute ochraceis.
Lang. tot. 2 ' 1"; ro str.-2 “ V “; al. 16“ 5 “ '; tars. 2 “ 4 '“ .
Sehr ähnlich der südlichen Rasse von Larus argentatus (dominicanus), aber die
Mantelfarbe gesättigt rauchfärb bis mausfarb grau, in der Mitte stehend zwischen
L. argentatus und L. fuscus; Schnabel, Füsse und Schwingen länger und der Winkel
vor der Spitze des Unterkiefers weniger hervortretend; Schnabel beträchtlich schlanker,
der vordere Rand des Nasenloches viel weiter von der Schnabelspitze abstehend
als bei dey Silbermöve des Südens. Flügelzeichnung und Färbung sonst
ganz wie bei L . argentatus. Beim alten frisch erlegten Männchen: Augenkreis
hochroth, Iris h e l l b r a u n , s c hw a r z g e f l e c k t ; Obersehnabel hell ockergelb, vor
der Spitze hochgelb, Unterschnabel hellgrünlichgelb, vor der Spitze ein morgenrother
Fleck; Füsse sehr hell ockergelb, Schwimmhäute etwas dunkler; Mundwinkel orange.
(Heugl.)
$ jun. Augenkreis und Iris ziemlich licht braungrau, in letzterer dunkle Flecke;
Schnabel horngelblich fleischfarben, der Unterschnabel bleigrau angelaufen, vor der
Spitze beider Kiefern ein hornsehwärzliches Band; Fiisse hellbläulich; Zehen und
Schwimmhäute mehr ins Fleischfarbene. (Heugl.)
Obige Beschreibungen erhielten wir durch die Güte v. H e u g lin ’s, der diese
Art für eine wohibegründete hält. Wir selbst sahen nur ein Exemplar- unter der
Sammlung J e s s e ’s vom rothen Meer. Dasselbe trug aber ein in so hohem Grade
abgeriebenes Federkleid, dass wir über die Art kein sicheres Urtheil auszusprechen
wagen.
Länge. Fl. Schw. F. Mundspl. L.
c. 2' 16" 5“' 6" 2" — 2"4"'-5'" ad. nach Heu g l.
2 ' 1 6 " 6 " 2 " 1 ‘ /j " ' — 2 " 5 " ' jun. „
16" 8"' 6" 4"' — 3" 3"' 2" 7"' Roth. Meer. J e s s e .
Beim südlichen L . argentatus beträgt der Abstand vom vorderen Rande des
Nasenlochs bis zur Schnabelspitze höchstens 10"', bei leucophaeus 121/-»'"; Flügelspitze
bei argentatus 3" 3"'-4"', bei leucophaeus 4" 9"'-10"'.
Die beiden oben beschriebenen Exemplare erlangte v. H e u g lin bei Djid Araret
bei M6d um die Mitte Novembers. Südliche Theile des rothen Meeres; an der So-
maliküste und im Golf von Aden nicht selten.
Die einfache Vereinigung dieser Art mit Larus argentatus, wie B la s iu s sie will,
erscheint uns nach dem oben Mitgetheilten zwar zunächst nicht zulässig, wohl aber
verdient es unsere volle Beachtung, wenn uns dieser eminente Mövenkenner schreibt:
„Larus leucophaeus, wenn er eine gute von argentatus verschiedene Art sein soll,
muss mir weder in Sammlungen noch in der Natur zu Gesicht gekommen sein. Er
scheint mir ein geographischer Begriff ohne uaturgeschichtliehe Grundlage zu sein.“