federn mit sehr sehmalen, verwaschenen graulichen Endsäumen; Schwingen am
Ende dunkelbraun; Kopf schmutziggrau; am Hinterkopfe ein weisser Fleck, der
von einer schwärzlichen Binde, die jederseits die Schläfe .bedeckt, begrenzt wird;
dunkler Fleck hinter der Ohrgegend weniger deutlich; Kinn fast noch weiss.
Länge. PI. Mittl. Schw. Aeuss. Schw. P. L.
c. 7V2" 4"-4" 2'" 3" 3"'-3" 4'" 3" l"'-3" 2'" 0 0 10'"
Von dem westlichen Pr. plumatus, (Shaw), durch den Mangel einer eigentlichen
Haube und die geringere Grösse sogleich unterschieden. Die starren Federn
der Stirn und des Vorderkopfes etwas verlängert und nach vorn gebogen.
Ueber Südafrika und einen Theil des Ostens verbreitet. A. Sm ith begegnete
der Art, in kleinen Flügen von 6 — 8 Stück, zuerst unterm 270 s. Br., bei Latakoo.
Das Berliner Museum besitzt sie durch P e te r s aus Mosambik. Nach 'K irk ist
sie in den Wäldern der Sambesi- und Shire-Thäler gewöhnlich, wo sie hei den
Eingeborenen „Menya-menya" genannt wird, nach ihrer eigentümlichen Stimme,
die klingt, als wenn man zwei Knochen aneinander schlägt. Diese Vögel halten
sich nach Sm ith viel an der Erde auf, da sie sich vorzüglich von Termiten
nähren; indess verschmähen sie auch andere Insekten nicht.
H e u g lin hält das Vorkommen dieser Art in Nordostafrika nicht für unwahrscheinlich,
war aber nicht im Stande sich völlige Gewissheit zu verschaffen.
(178) 3. Prionops Retzii, Wahlb.
Oefoers. a f Kong. VetensJc. Alecicl. Förh. 1856. p. 174. — id. J. f . Om. 1857. p. 1. —-- Pr. tricolor,
G. R. G ray , Arm. et Mag. Nat. Hist. vol. XIY. Third Series. 1864. p. 379. — id. Proc. 1864
p. 45. — K irk , Ibis. 1864. p. 319.
Diagn. Niger, nitore virescmte-caemleo vix ullo; dorso, tectricibus alarum
remigibusque interioribus nigricante-fuscis; abdomine imo, crisso, sub-
caudcdibus, apieibus rectricum lateralium maadaque majore pogonii in~
terni remigwm 2—10, fasciam subalarem obliqua/m et vedde conspicuam
formantibus, albis; oculis annulo polpebrali verrucosa carneo cinctis;
rostro rubro, apicem versus flavo; pedibus riibro-lüteis; iride flavissima.
J u n . Obscure fuscus, colore albo ut in adultis tinctus; rostro ex parte
corneo; iride brunnescente-flava.
Long. circa 8lfa"; rostr. 9 '" ; cd. 5"; caud. 3" 5 '" ; tars. 9"'.
$ a lt. Glänzend grünschwarz mit schwachem grünlichen Scheine; Kücken,
obere Flügeldecken und Unterseite der Schwingen braunschwarz; Unterbauch,
After und untere Schwanzdecken weiss, ebenso die breiten Enden der 4 äusseren
Schwanzfedern und ein grösser Fleck auf der Innenfahne der 2. bis 10. Schwinge,
die unterseits eine schiefe weisse Querbinde auf den Schwingen bilden.
Der nackte Bing um das Auge fleischroth; Schnabel roth mit gelblicher Spitze;
Beine röthlichgelb; Nägel hornfarben; Iris hochgelb.
J ü n g e r e r Vogel. Dunkelrauchbraun, die Stirnfedern an den Enden etwas
röthlich scheinend; Schwingen schwärzlich mit grünlichem Scheine, an der Endhälfte
braun wie der Bücken,' die der 1. Ordnung an der Innenfahne hinter der Basis
mit grossem weissen Flecke; obere Schwanzdecken und Schwanzfedern schwarz
mit grünlichem Scheine, die 3 äusseren Schwanzfedern mit breitem weissen Ende,
das Weiss zieht sich an der Aussenfahne weiter als an der Innenfahne hinauf,
an der äussersten Feder bis über die Endhälfte, auf der 4. Feder ein kleinerer
weisser Endfleck und auf der 5. nur ein weisser Endpunkt; Hinterbauch, After
und untere Schwanzdecken rein weiss.
Schnabel röthlichhomfarben; Beine horngelbfahl; um das Auge ein schmaler
ausgezackter rother Hautring. Schnäbel im Leben roth.
Ein anderes Exemplar ähnelt ganz dem letztbeschriebenen, aber die allgemeine
Färbung etwas ins Bauchgraue ziehend und die Schwingen 2. Ordnung mit hellfahlbraunen
Endsäumen.
Schnabel hornbräunlich; Firstenrücken und Basis des Unterschnabels dunkelbraun.
Länge. i FL 1 M. Schw. Aeuss. Sohw. F. . L.
4// 1 1 /'/ 3" 10'" — 8"' 91/2'" ad. (Mus. Stockh.).
c. 8" 4 " 9'" 3" 7"U 3" 3'" 8'" 10"' jun.
■ 4// 7/// 3" 3'" 3 " 1'" 8'" 10'"
Beschreibung der jüngeren Vögel nach Exemplaren vom Sambesi (Kirk) und
aus Damaraland (Andersson) im Bremer Museum. Alte Vögel (Typen von Pr.
tricolor, G ray ) konnten wir kürzlich im Britisch Museum untersuchen; sie besitzen
eine ebenso stark entwickelte Haube als Pr. graculinus.
Unsere Vermuthung, dass Pr. tricolor der jüngere Vogel von Pr. Retzii*) sein
möge, wurde auf unsere Anfrage durch freundliche Mittheilung von Professor Sun-
d e v a ll vollkommen bestätigt. Wir verdanken demselben die vorstehende Beschreibung
des ausgefärbten $ nach den typischen Exemplaren im Stockholmer Museum.
Die erste nach einem Briefe W a h lb e rg ’s publicirte Beschreibung (Oevfers.) enthält
(eben wie die Beproduktion derselben im Journ. f. Orn.) arge Fehler. So
steht sehr irrthümlich „Bürzel (uropygium) weiss“ , anstatt „After und untere
Schwanzdecken (crissum) weiss“. Bei solchen groben Missgriffen in Anwendung
der Terminologie war an ein richtiges Erkennen der Art selbstverständlich nicht
zu denken; G. B. G ra y konnte daher mit vollem Eecht seinen Pr. tricolor als
neu beschreiben.
W a h lb e rg entdeckte diese .schöne Art am Doughe (Tonke oder Teoge der
neueren Karten), einem vom Norden in den Ngamisee strömenden Flusse, also
tief im Inneren des tropischen Afrika. A n d e rs so n sandte sie später aus Damaraland
ein und K irk fand sie im Sambesigebiet bei Shupanga und am Fusse der
Berge nördlich vom ShnA-River bei Chibisa.
Nach ihm lebt die Pr. Retzii in waldigen Gegenden. W a h lb e rg fand kleine
Familien von 8 — 10 Stück, die sich in hohen Bäumen aufhielten.
*) g c l a t e r spricht die gleiche Vermuthung aus Ibis. 1864. p. 319. Note.