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 Federspitzen  des  Nestkleides.  Erst  im  dritten  Jahre  erhält  der  Fischreiher  sein  
 vollkommenes  Gefieder;  recht  alte  Vögel  haben  zuweilen  eine  oder  mehrere  ganz  
 weisse  Haubenfedern. 
 Vü  Sohw,  F.  Hundspl.'  L.  Tibia.  M.-Z. 
 16"-16"10‘"  5" 10"‘-6" 6"'  4"-4" 10"'  —  4"8"'-5"8'"  2"3"'-3"2"'  2" U"-3" 3'"  (22  Ex. 
 Leid.  Mus.) 
 17"  6 " 4*/«",.  Ö'S“  B>/a"  :  2*/«"  8‘" 2"  |J Bremen. 
 Wir  untersuchten  und  massen  im  Leidener  Museum  eine  grosse  Reihe  von  
 Exemplaren  aus Europa,  Asien und Afrika  und überzeugten  uns  von  deren  artlicher  
 Zusammengehörigkeit  (F  in  s c h ). 
 Unter  allen  seinen  Gattungsverwandten  ist  der  gemeine  Fischreiher  mit  am  
 weitesten  verbreitet,. er  findet sich  in der  ganzen  alten Welt  und dringt  am höchsten  
 nördlich  vor.  Einzelne  Exemplare  wurden  auf  den  Orkney-  und  Shetlandsinseln,  
 den  Hebriden,  im  nördlichen  Russland  (Ladoga:  L i l j e b o r g ;   nicht  in  Lappland  
 und  Finnland:  Nordm.)  und  im  westlichen  Skandinavien  bis  zum  67o  n.  Br.  (bei  
 Saltdalen:  W a lle n g r e n )   beobachtet.  An  seinem  zweimaligen  Vorkommen  in  
 Grönland  (1765  und  1856)  ist  nicht  mehr  zu  zweifeln;  Auf  den  Färinseln  und  Island  
 wurde  er  noch  nicht  wahrgenommen,  ebenso  wenig  in  Amerika,  als  dessen  
 Bewohner  ihn  N a um a n n   u.  A.  B re hm   irrthümlich  nennen. 
 In  A s ie n   wurde  er  nachgewiesen:  im  westlichen  und  östlichen  Sibirien,  in  
 Daurien,  am  Baikalsee,  Transbaikalien,  am  oberen  (Argunj  und  Onon)  und  unteren  
 Amur  (P a l l.,  S c h r e n k ,  R a d d e ) ,  in  Palästina  (T r is tr .) ,  Persien  (F i-  
 l i p p i ) ,   Arabien  (H em p r.),  Cashmir (A d am s ) ,  ganz  Indien  (B e a v a n , L a y a rd ),  
 Nord-  und  Süd-China,  Formosa  (Swinh.),  Japan  (S ieb o ld ),  auf  Java  (Kuhl);  in  
 A u s t r a l i e n :   in  Neu-Süd-Wales'(Gould);  in A f r ik a :   in Egypten,  Nubien,  Abys-  
 sinien  (Rüpp.,  Brehm),  an  den Küsten  des  rothen Meeres  (nicht häufig:  Heu g lin ),  
 in  Algerien  (T r is tr .) ,  Marokko  (Drake),  Gambia  (Bissao:  B e au d o u in ),  auf  den  
 Kanaren  (Bolle),  Azoren  (Standvogel:  Godman),  der Goldküste (Pel),  dem Gabon  
 (Verr.),  in  Angola  (Wellw.),  am  Kap  (häufig:  L a y a rd ,  V ic to r in ) ,  in  Natal  
 (Ayres),  Mosambik  (P e te rs ,  S p e r l in g ) ,  und  auf Sansibar  (S p e rlin g ),  den  Komoren  
 (Joanna:  L a th .,  Mayotte:  P o ll e n ) ,  Madagaskar  (P o l le n )   und Mauritius  
 (Hartl.). 
 Die  entlegensten  Punkte  dieses  enormen  Gebietes  kennen  ihn  als  Brutvogel:  
 England,  mittleres  Schweden  (Wenernsee,  59—60°  n. Br.),  Sardinien,  Türkei,  Kanaren  
 (B o lle ) ,  Indien,  Formosa,  Aralsee,  Kap.  L a y a rd   fand  in  der  Nähe  der  
 Kapstadt  das  Nest  unseres  Fischreihers  auf  der  Erde  in  Grasbüscheln  angelegt,  
 R a d d e   beobachtete  dasselbe  auf  den  Inseln  des  Aralsees.  Es  ist  dies  eine  Ausnahme  
 von  der  Regel  auf  Bäumen  zu  nisten,  und  eine  Folge  des  Mangels  der  
 letzteren.  - 
 (358)  4.  Ardea  melanocephala,  Vig. 
 V ig o rs   u.  C h ild r e n ,  in  Denh.  u.  Clappert.,  Narrat.  North  and  Centr.  Africa.  App.  p.  201.  —  
 idit.frang.  vol.  III.  (1820)  App  p.  242.  —  A.  atricollis,  Wag.1.,  Syst. an.  1827.  sp. 4 .— Sm ith , 
 III.  S.  Afr.  t.  86  (ad.  et  Jun.). —  A.  melanocephala,  Gray,  List.  III.  p.  76.      id.  Gen.  III. 
 p. 555.  3. —  A.  atricollis,  Des  M u rs ,  Icon.  pl. 30 (opt.). — R e ic h b .,  Suppl.  t. 41.  f. 1022—23  
 (nach  Sm ith ).  -*  A.  B rehm ,  J.  f.  Om.  1854.  p.  80.  —  Bp.,  Consp.  II.  p.  111. — Heugl.,  
 Syst.  üebers.  No. 599- — id. J .f . Orn. (1862),p. 201 et407. — H a rtl.,  W. Afr.  p. 219. — id. Madag.  
 p.  73.  —  G u rn e y ,  Ibis.  1859.  p.  153.  —  id.  ib.  1860.  p.  220.  —  K irk ,  ib.  1864.  p.  322. — 
 M o n te iro ,  Proc.  Z.  S.  1865.  p.  89, —  A n tin .,  Cat.  p.  103. —  L a y a rd ,  B.  S.  Afr.  p.  306. 
 —  Schleg.,  Mus. P. B. Ard.  p. 6. —  Schleg.  u.  P o lle n ,  Recherch.  Faune  de Madag.  p.  122. 
 —  Cab.,  v.’d.  Decken,  Reisen.  III.  p.  48.  —  A.  mdanocepluda,  Degl.  u.  G e rb e ,  Om.  europ.  
 ü .  p.  289. —  A.  capensis,  J.  Verr.  (M.  S.  S.) 
 Diagn.  Supra  ardesiaca,  svbtus  cinerascens;  pileo  et  capitis  lateribus,  crista  
 occipitcdi  e  plumis  nonnullis  longis pendulis  composita,  collo  postico  et  
 interscapulio  nigris;  gula  alba;  collo  antico  medio  albo  nigrogue  vario;  
 tergi  plumis  albicantibus,  decompositis;  subalaribus  albis;  remigibus  et  
 rectricibus caerulescente-nigris;  pedibus nigricantibus;  rostro  bi'evi,  crasso;  
 maxilla fusca,  basi flava,  mandibula flava,  apice fuscescente;  iride flava.  
 Long.  circa  3';  rostr.  3"  10"';  al.  15" 4'";  tars.  5"  1"';  dig.  med.  3" 5"'. 
 i   a lt.  Kopf  und  Hals  schwarz,  auf  dem  Mantel  und  der  übrigen  Oberseite  
 allmählich  ins  dunkel  Schieferfarbene  übergehend;  die  langen  schmalen  Endtheile  
 der Schulterfedern  hellgrau;  Kopfseiten vom Mundwinkel an,  Kinn und Kehle weiss;  
 längs  der  Mitte  des  Vorderhalses  haben  die  Federn  grosse  weisse  Seitenflecke,  es  
 entsteht  daher  ein  schwarzer,  weissgefieckter Längsstrich;  die  in haarähnliche feine  
 Endtheile  verlängerten  Federn  des  Unterhalses  aschgrau,  mit  sehr  hellgrauen  fast  
 weisslichen  Federn  gemischt;  Kropf  und  übrige  Unterseite  hellaschgrau;  untere  
 Flügeldecken,  Achselfedern  und  Handrand  weiss;  Schwingen,  die  Deckfedern  der 
 1.  Schwingen  und Afterflügel  schieferschwarz,  grau  bepudert,  mit  weisser Basis  der  
 Innenfahne,  die  auf  den  2. Schwingen  fast  die  ganze Basishälfte  einnimmt und sich  
 auch  auf  die  Aussenfahne  zieht;  dies Weiss  auf  der Unterseite  des Flügels  deutlich  
 und  scharf  markirt;  letzte  Schwingen  2.  Ordnung  schiefergrau,  unter  gewissem  
 Lichte  mit  schwachem  broncegrünen  Schifnmer,  wie  die  Rückenfedern,  am  Rande  
 der  Aussenfahne  schmal  ins  Hellgraue  ziehend,  Schwanz  schieferfarben  wie  der  
 Rücken. 
 Oberschnabel  braunschwarz,  der  untere  hornbräunlichgelb  mit  dunklerem  
 Spitzentheile;  Beine,  Zehen  und Nägel  hornbraunschwarz.  Im Leben:  Beine,  Zehen  
 und Tibia  grünlichschwarz;  Zügel  und  nackter Augenring  gelb,  wie  die Iris;  Oberschnabel  
 braun mit gelber Basis;  Unterschnabel hellgelb mit röthlichbraunem Spitzentheile. 
   (Sm ith ).  Iris  gelb  (v.  d.  D e c k e n ),  Iris  „deep  purplish“  (H in d e r e r ) .  
 Beine  und  Füsse  schwarz,  Oberschnabel  schwarz,  Unterschnabel  grünlichgelb  wie  
 der  nackte  Augenkreis;  Iris  hellgelb  (Ayres). 
 Die  Beschreibung  nach,  einem  Exemplare  aus  Senahr  (A.  B rehm )  im  Bremer  
 Museüm.  Ein  südafrikanisches Exemplar  stimmt  durchaus  überein;  am Hinterkopfe  
 3  schmale  sehr  verlängerte  (c.  6")  herabhängende  Federn. 
 J u n g e r   Vogel.  Oberkopf,  Hinterhals  und  Halsseiten  grau,  mit rostfahlem Anfluge; 
   Rücken  grau  mit Braun  verwaschen;  Kinn  und Vorderseite  des Halses weiss,  
 längs  der  Kehlmitte  ein  rostfahler  Strich;  Unterhals  grau  mit  rostfählem  Anfluge;  
 übrige  Unterseite  gelblichweiss  (nach  Smith). 
 L.  Fl.  Schw.  F.  Mundap.  L.  Tib.  M.-Z.  H.-Z. 
 c.  3'  15*/»"  5" 8"'  3" 8‘"  4'/V‘  5"  3“  3“  1"4‘"  Senahr. 
 —  15i/4"  6"  3" 9‘"  4*/»"  4" 10'"  2" 7'"  3‘"  1"4‘"  Sttdafr. 
 —  14" 5"‘-15" 8"'  5" 5"'  3" 9'"-3" 11'"  —  5" 2'"-5"8"'  2" S'"-3"  2"7"'-3"  —  (5  Expl.  im 
 Leid. Mus.) 
 Ueber  den  grössten  Theil  des  tropischen  Afrika  und  Madagaskar  verbreitet:  
 Bornu  (D en h .  u.  Clap p .),  Ostsenahr,  Abyssinien  ( südl.  vom  14°,  B rehm;  bis