
gewisse Beziehungen zu Criniger (Tnchophorus), die sich namentlich in den starken
Mundwinkelborsten und der in den 2 letzten Gliedern verbundenen äusseren Zehe
ausspreehen, nicht verkennen. Typus der Gattung ist der bald als Tnchophorus,
bald als Lamanus angeführte Lantus chloris, V a len c ., an dessen Identität mit
Lamanus Pcli, Bp. (Consp. p. 36 0 r#S L.. lepidus, Cass.), nach den genauen
Untersuchungen P u c h e r a n ’s (Arch. du Musée VU. 1854—55. p. 325) nicht mehr
im entferntesten zu zweifeln ist. B o n a p a r te , uneingedenk der Gleichartigkeit
seines L . Peli mit L . chloris, weist beiden Arten sehr verschiedene Stellungen im
Systeme an , indem er (Compt. Bend. 1854. p. 533) den ersteren als Malaconotus
betrachtet, während er den letzteren für congenerisch mit Ixonotus erklärt, um
ihn später als Genus Meristes, B e ich b ., generisch zu sondern. B e ic h e n b a c h ’s
Gattung Meristes hat indess den Blanchot L e v a il la n t’s, Lantus olivaceus, Vieill.,
zum Typus, auf den C a b a n is etwas später Archolestes begründete. Es war somit
eine Neubenennung nothwendig.
Ausser dem bis jetzt nur im Westen gefundenen N. chloris, V a le n c ., kennen
wir nur noch eine zweite neue Art, die dem Osten anzugehören scheint.
(174) l. Nicator gularis, H a r t l , e t F i n s c h .
Diagn. N. P e l i omnino simillimus, exceptis mento, gula et capitis late-
ribus fulvo-isabellinis. •
Long. 9’A“ ; rostr. 9 " '; al. 3" 11'",* caud. 3" 7 ; tars. IM“.
Oberseite düster olivengrün, Oberkopf mehr bräunlich verwaschen; Zügelgegend
graulichweiss; Kinn, Kehle und Kopfseiten isabellrostfarben, die übrige Unterseite
hellasehgrau, an den Seiten dunkler; Schenkelseiten und untere Flügel- und
Schwanzdeeken blassschwefelgelb; alle Farben gehen allmählich ineinander über;
Schwingen dunkelolivenbraun mit olivengrünen Säumen an der Aussenfahne, breitem
schwefelgelben Bandsaume an der Innenfahne und olivengelbem Spitzensaume;
Deckfedern und obere Flügeldecken schwarzbraun mit grossen tropfenförmigen
schwefelgelben Endflecken, die auch die längsten Schulterfedern und letzten
Schwingen 2. Ordnung zieren; Schwanzfedern lebhaft olivengelbgrün, am Ende
gelb gespitzt; die äusserste Feder mit gelber Aussenfahne.
Schnabel und Beine horngraubraun.
J ü n g e r e r Vogel: ohne die gelben Endspitzeri der Schwingen und Schwanzfedern
und mit weissen Tropfenflecken am Ende der Deckfedern.
Länge. F l. M. Schw. Aeuss. Schw. F. L .
c. S1/ ^ 3" 11"' ; 3" 7 3 " 2"' 9'" 14'" ad.
— ■ 3" 5 "% : 3" 5'" ' 71/2<" 127?f" jun.
Drei Exemplare im Britischen Museum, von Shupanga im Sambesigebiet durch
K irk eingesandt.
Mach den Vergleichungen im Britischen Museum müssen wir, im Einvernehmen
mit G. B. G r a y , diesen Vogel vorläufig für eine dem IV. chloris, Val., zwar sehr
nahestehende, aber verschiedene Art halten, die sich durch die rostfahle Färbung
der Kopfseiten, des Kinns und der Kehle ganz besonders auszeichnet; die Zttgel-
gegend ist graulichweiss; der bei N. chloris so deutliche gelbe Bing um das Auge
fehlt, eben wie der scharf markirte weisse Fleck vor dem Auge.
Bei der Unbekanntschaft mit den Altersverschiedenheiten von N. chloris wäre
es übrigens immerhin möglich, dass der von uns beschriebene Vogel einem Ueber-
gangsstadium der letzteren Art angehören könnte; auf uns machten wenigstens die
Exemplare den Eindruck, als seien dieselben noch nicht völlig ausgefärbte.
Gemus Meristes, Beich b . (nee Bp.), av. syst. nat. (1850. März).
Archolestes, Cab., Mus. Hein. I. (1850 —51) p. 71. — Malaconotus, Bp., Compt. Bend. (1854)
p. 533.
S c h n a b e l sehr kräftig, beinahe von Kopflänge, hoch, gerade, seitlich
zusammengedrückt, die abgerundete Firste fast geradlinig, nur die Spitze stark
hakig herabgebogen und übergreifend, vor .derselben ein tiefer Zahnausschnitt;
Spitzentheil des Unterschnabels in die Höhe gekrümmt; die Schnabelhöhe an der
Basis beträgt so viel als die Hälfte der Länge.
F lü g e l länger als Schwanz, abgerundet; 2. bis 6. Schwinge an der Aussenfahne
verengt; 10 Hand- und 10 Armschwingen.
S chw an z kürzer als Flügel, breit, sanft gerundet; 12federig.
B e in e sehr kräftig, Lauf vorderseits mit 7 grossen Schildern; Zehen verhält-
nissmässig schwach, die mittelste mit der äusseren in den 2 letzten, mit der inneren
im letzten Gliede verwachsen; Nägel sehr kräftig, stark gekrümmt, spitz.
Alle übrigen Kennzeichen und die Schwingenverhältnisse ganz wie hei Lania-
rius; auch die verlängerten, buschigen, zerschlissenen Federn auf dem Bürzel
vorhanden.
Ausser L. olivaceus, V ie ill., zählen wir nur noch den prachtvollen Lanius
cruentus, Less. (Cent. Zool. t. 65) zum Genus Meristes. B o n a p a r te vereinigt
(Compt. Bend. vol. 38. 1845. p. 533) damit noch Laniarius multicolor, G r a y , und
L . Peli, Bp. {chloris, Cuv.), welche beide Arten indess entschieden nicht hierher
gehören.
(175) l. Meristes olivaceus, (Vieill.)
Piegrihche hlamchot, L ev a il‘1., Ois. d'Afr. t. 285. — Lanius olivaceus, V ie ill. (nee Shaw), Nouv.
Diet. d'Hist. nat. 2. Ed. tome XXVI. p. 135. — id. Eue. Mäh. p. 730. — id. Gal. Ois. pl. 13?. —
L. icterus, Cuv., Rlgne mim. (1829). — Vanga ictera, (Cuv., Mus. Paris.) Lesson, Tr. d'Om.
(1831) p. 346. — Malaconotus Blanchoti, Steph., Gen. Zool, XIII. p. 161. —< Lanius polio-
cephalus, L ic h t., Doubl. (1823) p. 45. — Malaconotus olivaceus, Sws., B. W. Afr. I. p. 237.
pl. 22. — Malaconotus hypopyrrhus, H a r tl., Vers. Brem. Samml. 1844. p. 61. ■— M. olivaceus,
R ü p p ., Syst. Uebers. p. 62. — Lmiarius icterus et hypopyrrhus, G. R. G ra y , Gen. o f B. I. —
Bp , Consp. p. 360. sp. 11 et 16. — Archolestes icterus et hypopyrrhus, Cab., M. H. I. p. 71. —
L. icterus, H a r tl., W. Afr. p. 110. — id. J. f . Om. 1861. p. 172. - L a y a rd , B. S. Afr.
p. 164. — Malaconotus icterus, H e u g l., Syst. Uebers. No. 333. — Lmianus icterus, Antin.,
Peterm. Geogr. Mittheil. 1868. p. 417. — Archolestes hypopyrrhus, Cab., v. d. Dechern, Reisen.
III. p. 27.