
Flügelbinden mehr rostisabellfarben verwaschen 5 die dunklen Längsstriche der
unteren Seiten zahlreicher und deutlicher; die Schnäbel anfänglich noch sehr kurz
und fast gerade (Naumann). Der weisse Fleck auf der Innenfahne der ersten
Schwinge ist kein konstantes Kennzeichen; nach R e ic h e n b a e h und S c h le g e l
fehlt er meistens, zuweilen nur auf der einen Seite.
Das Bremer Museum besitzt durch V e rre au x eine Upupa aus Ostindien, die
durch ihre geringe Grösse auf den ersten Blick auffallt; sie ist nämlich nicht
grösser als U. indico. Hinsichtlich der Färbung stimmt sie indess mit epops überein,
mit Ausnahme, dass die erste schwarze Querbinde der Schwingen 2. Ordnung
nur auf die Aussenfahne beschränkt ist, die Innenfahne bleibt daher an der ganzen
Basishälfte einfarbig weiss; die letzten Schwingen 2. Ordnung sind an der Aussenfahne
und dem Ende sehr breit isabellrostfarben gerandet; die hinteren Haubenfedern
zeigen eine isabellweissliche Querbinde vor dem schwarzen Spitzenflecke.
Wir wagen es nicht auf diese leichten Abweichungen hin eine Art zu begründen,
müssen aber dringend auf dieselben hinweisen und sie weiteren Untersuchungen
empfehlen.
Wenige Vögel sind durch ihre äussere Erscheinung in Wesen und Manieren
so ausgezeichnet und auffallend als der Wiedehopf. Der „Bote Salomon’s “,
wie ihn die Beduinen Palästinas noch heute nennen, oder der „Hakim“ (Arzt)
der Araber Nordafrikas, war desshalb schon den Schriftstellern des grauen
Alterthums wohlbekannt; Wandgemälde altehrwürdiger Denkmäler Egyptens und
Nubiens (z. B. von Beni Hassan), deren Entstehung 3800 Jahre zurückgeht,
haben gelungene, noch heute in voller Farbenfrische prangende Darstellungen
des Wiedehopfes aufzuweisen. So lange auch die Bekanntschaft mit diesem
Vogel datirt, so wenig ist dieselbe bezüglich der verwandten Arten Indiens,*)
*) XJpupa in d i c a , L a y a rd (nec Hodgs.), in Bonap. Ateneo Italiano. (1854) p. 12. —
U. minor, S y k e s (nec Shaw), Proc. Z. S. 1832 p. 97. —; J e rd ., Mad/r. Journ. XI.
p. 227. — Ü. senegalensis?, Bl. (nec Sws.:, ./. As. Soc. Bong. XIV. p. 189. — id. XVI.
p. 999. — id. Catal. B. As. Soc. p. 46. — K e la a r t, Prodr. Faun. ceyl. p. 119. —-
U. epops, B u rg e s s , Proc. Z. S. 118551 p. 27 (Lebensw.). — U. nigripennis, Gould
(M. S.), nec Cab,, Horsf. et M o o re , Cat. B. E. I. H. II. (1858) p. 725. — U. indica,
R e ic h b ., Handb. p. 320. t. 596. f. 4037. — id. U. ceylonensis. p. 320. f. 4036. — U.
nigripennis, J e rd ., B. o f Ind. I. p. 392. — U. indica, S ch leg . et P o lle n , RccTicrch.
Faune de Madrig, p. 63. — ? U. nigripennis, Gould, Proc. Z. S. 1859. p.' 151.)—
S ch om b ., Ibis. 1864. p. 248. — Ü. longirostris, J e rd ., B. o f Ind. I. p. 393, —■ Bl.,
Ibis. 1867. p. 366.
Durch folgende Abweichungen von U. epops unterschieden: Kopf, Hals und Brust dunkler
rostweinfarben; Haubenfedern dunkelzimmtrustfarben (wie bei africaina) mit breiter schwarzer. Spitze,
vor welcher sich keine Spur von Weiss zeigt; die erste Schwinge einfarbig schwarz; die Schwingen
2. Ordnung schwarz, an der innersten Basis schwarz, mit 4 weissen Querbinden, die etwas schmäler
als die weissen Zwischenräume sind; auf der ersten Feder an der Innenfahne nur 3 weisse Randflecke.
Kleiner.
Länge. PI. Schw. P. L. M.-Z. Längste
Baubenf.
5" 3" 6‘" 21'" 9«/*'" W È Ê m 2" 2"' Pegu.
_ 4" 6"'-4" 9'" 3" V“ 21-24"' « j % -L . # Nach S c h le g e l.
¡M i * 4" 5'" 3" 1'", 21'" sy r ?y2'" r ■ ceylonensis, R e ichb.
Beschreibung nach einem Exemplare von Pegu im Bremer Museum. Nach M o o re zeigen
manche Exemplare Spuren von Weiss vor dem schwarzen Ende der Haubenfeder R e ic h en b a ch
und Afrikas*) .für den Ornithologen als eine vollständige zit betrachten. Das
Kapitel von den Upupiden ist daher keineswegs ein geschlossenes.
Unser U. epops, am besten bekannt von allen, ist Zugvogel, der auf seinen
Winterwanderüügen bis in unser ostafrikanisches Gebiet vordringt, denn v. H e u g lin
beobachtete ihn im September und Oktober auf Viehweiden bei Tadjura an der
Danakilküste des Somalilandes. Seine Verbreitung ist überhaupt eine séhr ausgedehnte.
In Europa dringt er als seltener Gast bis ins südliche Schweden und
Grossbritanien (mit Ausnahme Irlands) vor und ist in den mittleren und südlichen
Theilen überall Brutvogel. In Asien bewohnt er Kleinasien, Syrien, Palästina,
beschreibt bei einem; ceylanischen Exemplare die hinteren 'Haubenfedern ebenfalls mit weisser Querbinde.
Exemplare von Burmah besitzen nach J e rd o n einen längeren'Schnabel (U. longirostris,
Jerd.) und haben auf der Innenfahne der ersten Schwinge einen weissen Fleck, der übrigens als
Speciescharakter ohne Bedeutung ist.
Hindostán, Siam, Burmah, Pegu, Malakka, Ceylon.
*) Upupa sp. ? :— U. senegalensis (ex Gabon), H a r tl., J. f . Orn, 1861. p. 108. — ? JJ. epops,
var.'a?, senegalensis, Sws., B. W. Áfr. II. p. 114. - J Re ich., Handb, p. 320, :— H a rtl.,
W. Afr. p. 42, — Cab., Mus. Bein. p. 127 (Note).,— ? Ü. senegalensis, H eu gL , J. f .
Om. 1864. p. 263 (Bongo)'.'fri-1 ? U. senegalensis, Brebm, Habesch. p. 211 et 277.
Allgemeine Färbung ganz wie bei U. epops, aber:' der Mantel zimmfrostfarben wie Hals und
Kopf, ohne bräunlichen Anflug; die Haubenfedern vor dem schwarzen Ende blass verwaschen, indess
nicht deutlich wei^s; erste der zweiten Schwingen an der Innenfahne bis zum schwarzen SpitzQn-
drittel einfarbig weiss; die übrigen, Schwingen 2, Ordnung an der Basishälfte über beide Fahnen
weiss, an der Endhälfte schwarz mit 2 weissen Querbinden.
Länge. Fl. Schw. F. L. M.-Z.
10" 5" • '3"; 5'" 19'" 9'" M j | |
10" 4" 10"' 3" 10"' 21'" 8y$"' V“ Nordostafrika (Brehm)u
Diese Abweichungen bietet ein $ der Bremer Sammlung vom Gabon, welches durch seine
geringe Grösse ganz mit dem fraglichen TJ. epops aus Ostindien übereinstimmt, den wir oben näher
besprochen haben. Wir wagen es nicht zu entscheiden, Ob hier eine bestimmt verschiedene Art
vorliegt, und können daher nur auf den Gabonvogel aufmerksam machen. Vielleicht dürfte sich derselbe
als bestimmt verschiedene kleinere Art ausweisen, die mit den kleinen indischen Exemplaren
zusammenfällt. B ly th hielt indische Exémplare ebenfalls für identisch mit Sw a in so n ’s U. sene-
galensis. Letzterer würde sich nach Swainson.’s Darstellung nur durch geringere Grösse und den
Mangel voll Weiss an den Haubenfedern unterscheiden, nicht aber in der Schwingenzeichnung.
Unser Gabonvogel lässt sich daher nicht mit Bestimmtheit auf senegalensis, Sws., beziehen.
H e u g lin erwähnt (J. f. Orn. 1864. p. 263) einen Wiedehopf, der in Abyssinien häufig ist
und „auf dem schwarzen Ende der Haubenfederü noch einen weissen Spitzenfleck besitzt“. Sollte
sich diese Verschiedenheit als konstant erweisen^ so würde dieselbe jedenfalls zur specifischen Sonderstellung
berechtigen.
Upupa marginóla, P e te r s , Bp., Cotisp. voluc. anisod. in Ateneo iialiatio. II. (1854 ) p. 12.—
Cab., Mus. Hein. II. p. 127. — H a r tl., Madag. p. 22. — Schleg. et P o lle n , Rech.
Faune de Madag. p. 62.
Wie U. epops, aber: grösser, namentlich der Schwanz länger; dunkler, namentlich auf den
Haubenfedern, die,kein Weiss vor der schwarzen Spitze zeigen; die äusserste Schwanzfeder an der
Aussenfahne viel breiter weisS gesäumt.
Länge. l f Ä 1 Schw. ■ ' . L. M.-Z. :
13" • 5" 11'" 4" 10'" 27'" l\f"/ . 10'"
. 5" 4"'-6" 4" 2"'-4" 6'" 23-29'" 1 S — $ Nach Schlegel.
5" 3" 10'" 24-25"' f i f i l ' - s f l ; ; ' ■» - '
Madagaskar: Südostküste (P e te rs ), Nordwestküste (Pollen).