
rostbriiunliehe Mantelfärbung sehr auffallend sind, als besondere Art zu betrachten,
Indess fanden wir deutliche Uebergangskleider von der helleren zu der dunkleren
Rasse und mussten einsehen, dass diese Färbungsstufen keine konstanten Charaktere
abgeben. C a b a n is möchte östliche Exemplare als eigene Art betrachtet
wissen; seine Annahme, dass dieselben sich durch geringere Grösse auszeichnen,
ist indess irrig. Wir hatten erst kürzlich Gelegenheit im Britisch Museum zahlreiche
Exemplare aus Mosambik, vom Sambesi, aus Natal und Westafrika mit nordostafrikanischen
in J e s s e ’s Sammlung zu vergleichen und mussten es aufgeben konstante
Kennzeichen für mehr als eine Art festzustellen. Wir wagen es nicht den Tschagra
mit völliger Bestimmtheit auf den Lantus senegalensü von B ris so n zu beziehen.
Zwar gibt der Letztere eine genaue Beschreibung nach einem Exemplare vom Senegal
(durch A d a n so n im Museum R e a um u r’s), es bleiben aber einige Stellen derselben
unklar und wollen auf keine der bekannten Arten richtig passen. Wir
ziehen es daher vor den L . senegalus jener nicht unbeträchtlichen Anzahl von
Vogelarten der älteren Auctoren einzuverleiben, die für alle Zeiten dubiös bleiben
werden. Ebenso unsicher sind die Abbildungen in B u ffo n ’s PI. enl. No. 297, 1
und 479, 1.
Die Verbreitung des Tschagra umfasst ganz Afrika, von Algier bis zum Kap
und vom Senegal bis zum Rothen Meere. Wir kennen ihn aus folgenden Gebieten:
im Norden: Algier (T r is tr am , L o ch e ); im Westen: Senegambien (L e v a illa n t,
Berlin. Mus.), Gambia, Bissao, Kasamanse (Verr.), Angola (Monteiro), Loango
(Lissabon. Mus.); im Süden: Damaraland (A n d e rs so n ), Kapgebiet (Swellendam,
Colesberg, Nel’s Port: L a y a rd ) , Namakaland (L e v a ill.), Kaffernland, Natal
(A y re s); im Osten: Südmosambik (Inhambane, P e te r s ) , Sambesiregion (Kirk),
Mombas (v. d. D e c k e n ); im Nordosten: Bogosland (Je sse ), abyssinische Küstenländer,
Kordofahn (Rüpp.), Sudahn (Brehm); südlich vom 15° n. Br. häufig
(Heugl.).
Bekanntlich wurde dieser Erdwürger zuerst durch T em m in c k als europäischer
Vogel eingeführt, der in Andalusien (B o is so n e a u ), nach D e g la n d und
Ge rb e sogar in der Bretagne Vorkommen soll. Diese Angaben entbehren indess
jedes autentischen Nachweises und sind nach A. Brehm mit aller Bestimmtheit
irrthümliche. Nach diesem Forscher muss daher der Tschagra aus der Liste der
europäischen Vögel gestrichen werden, da er in Spanien fehlt. Lord L ilfo rd ,
der längere Zeit dieses Land omithologisch durchforschte, bezweifelt das Vorkommen
nicht geradezu, sondern sagt: „Ich habe Ursache zu glauben, dass der nord-
afrikanische Tschagra in gewissen Lokalitäten des äussersten Südwesten Spaniens
vorkommt, aber er ist jedenfalls in keinem Theile des Landes gewöhnlich und
seine Verbreitung wahrscheinlich eine sehr lokalisirte.“
(158) 2. Telephonus trivirgatus, A. Smith.
JH. S. Afr. Zool. 1849. t. 94. -1- G. R. G ra y , Gen. o f B. I. — Bp., Consp. p. 361. — H a r th ,
W. Afr. p. 105. - V i d . Proc. 1865. p. 88. — L a y a rd , B. S. Afr. p. 160. — B ian c ., Spec,
Zool. Mozamb. Fase. XVI. p. 400. — Malaconotus austrälis, S m ith , Rep. Exp. p. 44. —
Telephonus frenatus, L ic h t., Nomencl. (1854) p. 12. — ITelephorus erythropterus, Brehm,
Habesch. p. 215. — id. Lamarius erythropterus. p. 315. — ?Le Tschagra, femeUe, L e v a ill.,
Ois. d'Afr. t. 70. f. 2.
Diagn. Supra dilute oliváceo -grisescens, fulvescente-tinctus; pileo et collo
postico vix obscurioribus; superciliis ochroleucis, supra et infra nigro-
marginatis; subtus pallide brunnescens, gula albida; humeris, tectricibus
alarum remigumque pogoniis externis cinnamomeis; cauda subgradata,
nigra, rectricibus, intermediis grisesemtibus et Jasciolatis exceptis, apice
late albis; rostro pallido; pedibus nigris.
Long. f f p y rostr. V “.; cd. 2" 1 0 '" ; caud. 3" 2 '" ; tars. 10'".
(J. Oberseite, Oberkopf, Kopf- und Halsseiten graubraun; Bürzel und obere
Schwanzdecken mehr ins Graue; breiter Streif vom Nasenloche über das Auge, der
sich auf den Schläfen sehr verbreitert, rostweisslieh, ober - und unterseits von einem
schmalen schwarzen Streif begrenzt, daher jederseits längs den Seiten des Oberkopfes
und von den Zügeln durchs Auge je ein schwarzer Streif; Schwingen schwarzbraun, an
der Aussenfahne rostrothbraun, die letzten 4 Schwingen 2. Ordnung an der Aussen-
fahne nur rostbraun gerandet; obere Flügel- und Schulterdecken rostrothbraun,
die letzteren mit breitem, aber fast verdecktem schwarzen Schaftflecke; Schwanzfedern
schwarz, die äusseren 3 mit breitem weissen Ende, welches an der
äussersten Feder schmal die Aussenfahne säumt; die mittelsten 2 Federn braun,
mit dunkelbraunen zahlreichen Querbinden; Unterseite und untere Flügeldecken
blass rostfahl; Kinn und Kehle fast rein weiss.
Schnabel und Beine hornschwarz; Krallen hornbraun. Iris rothbraun; Schnabel
schwarz; Beine bleigrau (Brehm).
Länge. Fl. Mittl. Scliw. Acuss. Schw. F. L.
71/4" 2" 10"'-U'" 3"-3" 4'" 2" 9'" 772'" 11'" .
— 2" 11'" 3" 6'" —r — 12'" (erythropterus, Brehm).
A. Sm ith beschreibt das $. Es ähnelt in der Färbung dem $ durchaus, der
Schnabel ist aber horngelb; Beine blass bräunlichroth; Iris röthlichbraun.
Die obige Beschreibung des ¿ nach einem Exemplare des Bremer Museum
durch A n d e rs so n aus dem Damaralande.
Exemplare vom Sambesi (L iv in g sto n e ) im Britisch Museum stimmen ganz
überein.
T. trivirgatus unterscheidet sich von den verwandten Arten leicht durch die
geringe Grösse, den in 'beiden Geschlechtern braunen Oberkopf und die rostfahle
Unterseite.
Ueber einen grossen Theil Afrikas verbreitet: Kapländer (Sm ith ), Kuruman
(Moffat), Damaraland (A n d e rsso n ), Angola (H e n d e rso n , Mus. Lissabon),
Mosambik (Bianconi), Sambesi, Tete (L iv in g s to n e ) ; aus Abyssinien (T. frenatus)
im Berliner Museum. Der von A. B rehm in seiner Reise nach Habesch s. n.
T. erythropterus verzeichnete Erdwürger gehört, nach den Maassangaben zu urtheilen,
aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls zu dieser Species.
Hie ghosse Unsicherheit, welche bis jetzt hinsichtlich der Bestimmung der Arten dieses
schwierigen Genus herrschte, lässt es wünschenswerth erscheinen, eine Barstellung der übrigen
Arten hier anzufügen: