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 (J  a lt  (im  F rü h lin g ) .  Rabenschwarz,  mit schwachem grünen Scheine;  Kropfmitte  
 und  alle  übrigen  unteren Theile  nebst  den  unteren  Flügeldecken  und Achseln  
 weiss;  ebenso  der Hinterrücken,  Bürzel  und  die oberen Schwanzdecken;  Schwingen 
 1.  Ordnung  und  deren  Deckfedern  schwarz;  die  1.  Schwinge  auf  der  Innenfahne  
 etwas  weisslich  marmorirt;  die  übrigen  am Rande  der Innenfahne  bis  zum Spitzendrittel  
 breit  weiss,  von  der  5.  Schwinge  an  zieht  sich  das  Weiss  auch  auf  die  
 Aussenfahne  und  breitet  sich  weiter  aus,  so  dass  die  letzten Schwingen  1. Ordnung  
 an  der  ganzen Basishälfte  weiss  sind;  Schwingen  2. Ordnung  weiss,  theilweise  mit  
 einem  grösseren  oder  kleineren  schwarzen Endflecke,  die  letzten  3—4  verlängerten  
 Schwingen  2.  Ordnung  schwarz  wie  der  Rücken;  Deckfedern  der  2.  Schwingen  
 weiss,  nur  an  der  Basis  der  Aussenfahne  verdeckt  schwarz;  grösste  obere  Flügeldecken  
 mit  breitem  weissen Ende;  es  entsteht  daher  auf  der Flügelmitte ein breites  
 weisses  Querfeld;  Schwanzfedern  schwarz  mit  breiter  weisser  Basis,  die  sich  nach  
 den  äusseren  Federn  zu  weiter  ausbreitet.  Schäfte  der  1.  Schwingen  braun  mit  
 weisser  Mitte,  die  der  2.  weiss. 
 Schnabel  hornorangeroth,  auf  dem  Mitteltheile  korallroth;  Beine  roth;  Nägel  
 schwarzbraun.  Im  Leben:  Iris  dunkelkarminroth;  Schnabel  lebhaft  orangeroth  mit  
 gelbem  Spitzentheile;  Beine,  dunkel  fleischfarben.  Bei  jungen  Vögeln  ist  die  Iris  
 graubraun,  der  Schnabel  i'öthlichgelb,  die  Beine  graulich  fleischfarben  (Schrenk). 
 $  a l t  (im F rü h ja h r )   ganz  ebenso;  aber  die Schultern  und  letzten Schwingen 
 2. Ordnung  ziehen  mehr  ins  Schwarzbraune. 
 Wir  beschrieben  deutsche  Exemplare  im  schönsten  Hochzeitskleide  (Bremer  
 Mus.).  Im  Winterkleide  wird  die  Kehle  von  einem  mehr  oder  minder  breiten  
 weissen  Schilde  bedeckt.  J u n g e   Vögel  tragen  dies  weisse  Schild  ebenfalls,  und  
 zeichnen  sich  durch  ein  mattes  Braunschwarz  der  oberen  Theile  aus  (D ro s te -   
 H ü lsh o f f);  nach  S c h re n k   (übereinstimmend  mit  F a b e r )   fehlt  ihnen  das  weisse  
 Kehlschild  und  die  Federn  der  Oberseite  und  des  Kropfes  zeigen  bräunliche  Endsäume. 
 Länge.  Fl. Schw. F. D. Tib. M.-Z. 
 c. 16"  9" 2'"  , 4" 2" 6'" 22"' 6'" 13'" $   Deutschi. 
 —  9" 5'" 4" 5'" 2" 10"'  , 23'" 7'" 14". ?  ... 
 —  8"5"'-9"9'" 3"l'"-4" 2"5'"-3"2"‘'  20"'-22'" 9"'-10'" 14"'-15'" (S c h le g e l  nach  25  europ. 
 9" 10'" 4" 3"/ 2"4"'-3"7" '  25'" 15'" 
 Exempl.) 
 Amurl.  (nach  S ch ren k ). 
 9" 3"' '  3" 4'" 2" 9'" 23'" — 14'" Afrika  (nach  S chlegel.) 
 —  9" 3"' S | 11'" 3",r 22'" 8'" 14'" Japan  „  „ 
 10" 4" 4" 25'" 9'" 15'" China  „  „ 
 Die  Grössenverhältnisse  variiren  individuell  ausserordentlich,  namentlich  die  
 Länge  des  Schnabels,  wie  die  vorstehenden  Maasse  beweisen.  Der  südliche,  über  
 Neu-Guinea,  Australien  und  Neu-Seeland  verbreitete  H.  longirostris, V ie ill.  (austral-  
 asianus,  G o u ld ) ,  übertrifft  den  unsrigen  keineswegs  in  der  Schnabellänge,  und  
 unterscheidet  sich  lediglich  durch  den  Mangel  des  weissen  Mittelfleckes  auf  der  
 Aussenfahne  der  Schwingen  und  die  einfarbig  dunkelbraunen  Schwingenschäfte.  
 Die  durch  auffallend  langen  Schnabel  ausgezeichneten  chinesischen  Exemplare,  
 welche  Sw in h o e   deshalb  auf  longirostris  bezieht,  gehören  zu  ostralegus.  H.  pal-  
 liatus,  T em m .,  welcher  unseren  in  Amerika  vertritt,  zeichnet  sich  durch  braune  
 Färbung  der Oberseite  aus,  welche  den Bürzel  ebenfalls  bedeckt. 
 Die  Ansicht  der  älteren  Autoren  (L a th am   u. A.),  der  Austernfischer  sei  ein  
 Bewohner  der  ganzen  Erde,  welche  S c h le g e l  noch  1858  zu  vertheidigen  suchte, 
 at  sich  längst  als  irrig  erwiesen.  Wir  wissen  jetzt,  dass  er  nur  der  alten  Welt  
 eigenthümlich  ist,  und  zwar  vom  hohen  Norden  bis  tief  nach  Südafrika,  sowie  bis  
 in  den  fernsten  Osten.  In  E u ro p a :  Grönland  (Rink,  R e in h .),  Island  (K rü p e r,  
 P re y e r );  bis  jetzt  nicht  auf Spitzbergen  und Novaja Zemlia  beobachtet;  Norwegen  
 (Bodö: Godman), Lappland(Nordkap: W a llen g r.; Tromsö: L ilje b o rg ; Waranger-  
 Fjord: S c h r ä d e r ) ;  Nord-Russland (weisses Meer:  L ilje b o rg ) ;  Finnland (Nordm.),  
 Fär-Inseln  (Müller),  Shetlands-Inseln,  Schottland,  Irland,  England,  Deutschland,  
 übriges  Europa  (Griechenland:  L in d e rm .;  Cykladen:  E rb .;  Portugal:  Smith;  
 Siciüen:  Malh.);  ,in A s ie n :  Länder  am  kaspischen Meer  (Leid. Mus.),  Westsibirien  
 (P a ll.;  nicht  in  Nordsibirien: Middend.),  Afghanistan  (Bl.),  West-  und Süd-Indien  
 (Je rd .;  nicht  Ceylon  und  die  Sunda-Inseln),  Nord-  und  Süd-China,  Formosa  
 (Swinh.),  Amurland  (S e h r e n k ;  Schanta-Insel:  Mid d en d .),  Japan  (S ie b o ld ),  
 Kurilen  (P a ll.),  Kamschatka  (P a ll.),  Klein-Asien  (Gonzenb.;  nicht  in  Palästina:  
 T ris tr.) ;  in  A frik a :  Algier  (Malh.),  Tripoli  (H eu g l.),  Marokko  (C a rs te n s e n ),  
 Egypten  (R ü p p .),  Senegambien  (Leid.  Mus.),  Länder  am  rothen  Meer  (B re hm ,  
 Heu g l.),  Golf  von  Aden,  hier  längs  der  Danakil-  und  Somalikiiste  (Heugl.)  bis  
 in  unser  östliches  Gebiet  eindringend,  ebenso  südlich  in  Mosambik  (Peters).  Der  
 sichere  Nachweis  des  Vorkommens  am  Kap  fehlt. 
 Nach  v.  H e u g lin   ist  H.  ostralegus  Standvogel  am  rothen  Meere,  dürfte  also  
 wahrscheinlich  auch  hier  nisten.  Bekanntlich  liegt  seine  Brütezone  eigentlich  in  
 nördlichen  Breiten  (Küsten  Deutschlands,  Grossbritanniens;  Lappland;  Island  etc.). 
 Fam.  Gruidae,  Vig. 
 Genus  Grus,  L. 
 Subgen.  Balearica  (!),  B ris s . 
 *  (350)  l.  Grus  pavonina,  (L.) 
 Balearica^  B riss .,  Om.  Y.  p.  511.  pl.  41  (foem). —  Ardea pavonina,  L.  I.  233.  - j  VOiseau  royal,  
 Buff.,  Pl.  enl.  265  (mas).  —  Crowned  Het'on,  L a th .,  Gen.  Hist.  IX.  26.  —  Ed w.  pl.  192. —  
 Wagl.,  Syst.  av.  sp. 1. — Anthropoides pavonina,  Vie ill.,  Gal.  Ois.  pl.  257  jun.  et  pl.  s.  n.  ad. 
 —  Balearica pavonina,  Gray.  —  Bowd.,  Excurs.  p.  229.  —  Denh.,  Clappert.  Voy.  p.  201. 
 — R e ic h b .  fig. 1234—36. — H a rtl.,  Westafr.  p. 218. — Bonap., Consp.  II.  p. 102.— Sehleg.,  
 Mus.  P. B. Balli  p. 7. — Heugl.,  Uebers.  No. 595. — L o c h e ,  Algèr.  p. 99. —  Y ie rth .,  Naum. 
 II.  p.  44.  —  A.  B re hm ,  Cab.  Joum.  HI.  p.  384.  —  Degl.  u.  G e rb e ,  Om.  Europ.  II.  p.  282. 
 — H a h n ,  Ausl.  Vög.  XIY.  6. — T r is tr .,  Ibis. 1859. p. 76. — Malh., Sidle, p. 168.: — A. B rehm ,  
 Thierl.  4.  p.  730  c.  fig.  opt. —  id.  Beisesk.  III.  p.  218. —  Sw ai ns.,  Classif.  Birds.  II.  173. 
 A ra b .  Grharnub. 
 Diagli.  Laete  ardesiaca;  juguli plumis  pmdulis,  nigricantibus;  crista  occipitali  
 erecta  e plumis  setißormibus  ßavidis  nigro-variegatis  composita;  
 capitis  latei'ibus  maculaque  gulae nudis,  rubris ;  occipitis  latenbus  sensim  
 albis;  pileo  holosericeo-nigro ;  tergo,  scapularibus,  cauda  tota,  abdomine  
 imo  et  crisso  nigris;  alarum  tectricibus  albis;  remigibus primarnsnigris,