
Fitigeldecken und Achselfedern tief kastanienrothbraun; die grössten unteren Deckfedern
tief braun, wie die kleinen Deckfedern längs dem Kande des Unterarmes
und dem Handrande; Schaft der ersten Schwinge weiss, die der übrigen dunkelbraun,
von unten weiss; Schwanzfedern söhwarzbraun mit weisser Basis, die sich
nach den äusseren Federn zu mehr ausbreitet, so dass die äusserste weiss mit
dunklem Spitzentheile erscheint; die mittelsten Schwanzfedern mit verloschenem
weisslichen Endsaume. Schnabel hornschwarz, Mundwinkel und Basis des Unterschnabels
roth; Beine braunschwarz, röthlichbvaun scheinend. Im Leben der
Mundwinkel und die Basis des Unterschnabels lackroth, die Beine schwarz mit
durchscheinendem Roth; Iris dunkelbraun, bei Jungen graubraun (Naumann).
Beschreibung nach einem alten 4 aus Senahr (Brehm) im Bremer Museum,
welches ganz mit solchen aus Stldeuropa, Egypten und dem Ngamisee, die wir
untersuchten, itbereinstimmt. Die von R ad d e aus der Mongolei heimgebrachten
Exemplare unterscheiden sich ebenfalls nicht von europäischen.
J ü n g e r e r Vogel (Ostafrika: Bremer Mus.): die braunen Federn des Oberkopfes,
der übrigen Oberseite und auf Kropf und Brust mit sehr schmalen rost-
fahlweissen Endsäumen; Zügel, vordere Backen, Kinn und Kehle blassrostbräunlich,
auf Kinn und Kehle mit schmalen verloschenen dunklen Schaftstrichen; die dunkle
Linie, welche die Kehlpartie umgrenzt, nur undeutlich vorhanden; Tibien aussen
mit bräunlichen Federn gemischt; alles Uebrige wie am alten Vogel. — R ü p p e ll’s
Gl. limbata bezieht sich auf ein solches jüngeres Kleid.
J u n g e r V o g e l (Somaliküste: Hengl., Brem. Mus.): Federn des Oberkopfes
und Mantels mit schmalen helleren Endsäumen; die Flügeldecken und Schulterfedern
vor dem rostisabellfahlen Spitzensaume mit schmaler lanzettförmiger
schwärzlicher Querlinie; ebenso sind die Federn der hellgraulichbraunen Kropfpartie
gezeichnet; Zügel, als undeutlicher Längsstreif bis auf die Schläfe fortgesetzt,
vordere Backen, Kinn und , Kehle rostisabellweisslich; die schwarze Kehlein-
fassung durch die langen dunklen Schaftstriche der Federn angedeutet; Federn
der Schläfeseiten und Ohrgegend mit verwaschenen dunkleren Schaftstrichelchen;
Brust blass rostisabell; Schwanzfedern mit rostweisslichem Endsaume, eben wie an
den hinteren ersten Schwingen, alles Uebrige wie am alten Vogel; ebenso die
unteren Flügeldecken. Beine mehr röthlichbraun, Schnabel dunkelbraun, die Basis
des unteren heller.
Die Geschlechter sind nicht verschieden.
Länge. Fl. M. Schw. Aeuss.Schw. F. Mundspl. L. Tib. M.-Z. Nag.
ders.
c. 97*" 7" 2'" 2" 1'" 4" 1'" 7'" 11W" 137a'" 3'" 8 Va'" 47«'" $ Senahr.
— 6" 11"' — 4" V- 14'" 4'" — (J Ngaini
— 6" 7'" V‘ 10'" 3" 9'" c. 6'" 11'" 127*'". 3'" 8'" 4 '" jun. Ostafr.
— 7" 3'" 1"10'" 3" 9'" 6'" - 12'" 14'" c. 4 '" 8'" C .4 '" Somali.
— 6"ll'"-7"6'" 2"1'" 4"r"-4"4'" 6'" — .14'"-147»" 4 '" 7"'-9'" — (Schleg. nach
13 Exempl.).
— 7" 5'" 2" 5'" — 6"' — 14'" I B I 9V,'" — Mongolei (nacli
Radde). .
Die Brachschwalbe, auch wol Sandhuhn genannt, hat unter ihren Gattungsverwandten,
die bekanntlich ausschliessend der alten Welt angehören, entschieden
den ausgedehntesten Verbreitungskreis aufzuweisen. Derselbe erstreckt sich, mit
Ausnahme der nördlicheren Breiten, über den grössten Theil Europas, Mittelasiens und
Uber ganz Afrika. Für letzteren Erdtheil können wir als nachgewiesene Lokalitäten
verzeichnen: Algier (Malh., T ris tr., Salv.), Marokko (Drake), Egypten, Nubien,
Kordoiähn, Senahr, die abyssinischen Küstenländer bis zur Somaliküste herab,
(Hengl., Brem. Mus.) Inseln des rothen Meeres, Dahlak (Heugl.), Bogosland, Abys-
sinien (Simehn bis 10,000' hoch), weisser Fluss (Rüpp., Heugl., Antin. u. A.),
Gambia (Rend.), Bissao (Verr.), Goldküste (F r a s e r , W e is s, P e l), Galam
(Verr.), Gabon (Verr., Du C h a illu ), Ngamisee (C h a pm a n ), Natal (Gurney).
In Europa ist Gl. pratíncola in den südlichen Theilen: Portugal (Sm ith ), Südspanien
(Vidal), Balearen (selten: H om ey e r), Südfrankreich (D e g l) , Italien,
Sicilien, Sardinien (C a n tra in e , selten: S a lv a d ., Malh.), Corfu (Powys),
Griechenland (nur auf dem Zuge: Lin denn.), Cykladen (Erh.), Dalmatien, Ungarn,
Türkei, südliches Russland, Krim, besonders in den östlich gelegenen eine
häufige Erscheinung; einzelne haben sieh wiederholt bis Mittel- und Norddeutschland,
Dänemark, England, Irland, Schottland, selbst bis auf die nördlichste der
Shetlandsinseln (Unst) verflogen. In Holland und Schweden scheint die Art bis
jetzt nicht beobachtet. Die Verbreitung in Asien ist nicht minder ausgedehnt:
Palästina (Tristr.), steiniges Arabien, arabische Küsten des rothen Meeres (Rüpp.,
Heugl.), Kleinasien, Smyrna (Gonzenb.), Persien (Filip p .), Turkistan (Leid.
Mus.), westliches Sibirien, Mongolei (Radde), Hindostán: Bombay, Madras (ß ly th
nach Gould). — Hinsichtlich der Lebensweise und des Brutgeschäftes verweisen
wir auf N a um a n n ’s treffliche Beobachtungen, die wir nach den eigenen in den
unteren Donauländern von uns (F in sch) gemachten, durchaus bestätigen müssen.
Das Sandhuhn ist übrigens nicht blos im östlichen Europa Brutvogel, sondern auch
in Kleinasien, Palästina, der Mongolei und in einem grossen Theile Nordostafrikas
(z. B. am rothen Meere) und in Algier, da wo sich passende Lokalitäten, steppenartige,
mit Grasflächen abwechselnde Landschaften in der Nähe von Wasser finden.
Die Nahrung besteht aus allerlei Insekten, namentlich grösseren Käfern und Heuschrecken.
Die nächstverwandte Art Gl. orientalis, L e a c h , welche sich über Indien, China,
den indischen Archipel bis Australien verbreitet, unterscheidet sich lediglich durch
den bedeutend schwächer gegabelten, also kürzeren Schwanz (äuss. Feder bis
3" 2"') und den heilbräunlichen (nicht reinweissen) Schaft der ersten Schwinge.
In Bezug auf die ältere Synonymie müssen wir erwähnen, dass Glareola torquata,
B ris s . (p. 145), auf Ochropus minor von G e s s n e r beruhend, wahrscheinlich eine
Charadrius-Art betrifft, während Glareola naeoia, B r is s . (147), ohne allen sicheren
Grund als junger Vogel von pratíncola betrachtet, sich am besten auf Tringa cana
tus beziehen lässt. Die sehr ausführlich von B r is s o n beschriebene Gl. senegalensis
(p. 148, „fast einfarbig braun“) ist keinesfalls unsere pratíncola, sondern würde,
wenn überhaüpt zu dem Genus gehörig, eher mit Gl. megapodia, G ra y , einer ausgezeichneten
Art vom Niger (nicht = nuclialis, G ray ) zusammenfallen.
(332) 2. Glareola melanoptera, N o r d m .
Glareola pratíncola, P a li, (nec auct.), Zoogr. JRoss. as. II. (1831) p. 150. — Gl. melanoptera,
K o rdm a n n , Bull. Soc. hnp. Nat. Moscou. II. (1842) p. 314. pl. 2. — Gl. Nordmanni, F is c h e r
ib. — Gl. Pallosi, B ru ch in Mus. Mogunt. — Sch leg ., lien. crit. (1844) p. LXXXl et p. 91. —
id. Vog. van Nederl. p. 400. -f-GV. Nordmanni, G ray , List Brit. Mus. III. (1844) p. 61. —• id.