
 
        
         
		Im  Leben:  der Schnabel  grünlichhornfarben,  der Kopf lichtblaugrau,  der nackte  
 Oberhals  dunkelaschgrau;  Iris  lebhaft  korallroth  (E.  Brehm). 
 L ä n g e . '  Tl.  Seliw.  F .   L . 
 18"  11"  5*/«"  2"  33A" 
 lieber  diese  wahrhaft  prachtvolle  Art  hahen  die  Forschungen  Baron  v.  d.  
 D e c k e n ’s  wichtige  Aufschlüsse  geliefert,  namentlich  uns  bezüglich  der  Heimatk  
 aufgeklärt,  über  welche  bisher  völlige Unsicherheit  herrschte.  Das Exemplar,  nach  
 welchem  unsere  Beschreibung  entworfen  wurde,  früher  im  Besitze  des  Naval  und  
 Military  Museum  in  London,  jetzt  im  Britischen  Museum,  war  durch  Kapitän  
 P ro b y n   von  Westafrika  mitgebracht  worden  und  bis  dahin  das  einzige  bekannte.'  
 Im  Jahre  1857  gelang  es  Baron  v.  d.  D e ck en   ein  lebendes  Exemplar  nach  
 Europa  zu  senden,  welches  er  dem  zoologischen  Garten  zu  Hamburg  schenkte,  
 wo  wir  uns  wiederholt  an  dem  Anblicke  des  prächtigen  Vogels  erfreuten. 
 Nach  v.  d.  D e c k e n ’s  und  O’S w a ld ’s  Nachrichten  findet  sich  N ■  vultunna  
 längs  der  Ostküste  von  Sansibar  bis  Mosambik,  würde  aber  dem  Keisebericht  
 Dr.  K e r s te n ’s  zu  Folge  auf  einen  sehr  engen  Bezirk  der  Ostküste  zwischen  dem 
 2—4° s. Br.  beschränkt  sein.  Indess  dürfte  die Verbreitung  jedenfalls  ausgedehnter  
 sein,  denn  Lady  W a lk e r  erhielt  den  Vogel  an  der  Sansibar  gegenüberliegenden  
 Küste des Festlandes;  ebendaher  ganz  neuerdings  das Britische Museum ein  prachtvolles  
 Exemplar,  welches wir sahen.  Am Sambesi  fand K irk   die Art  nicht.  Seinen  
 neuesten  Mittheilungen  zu  Folge  ist  sie  aber  bei  Lamoo  an  der  Küste  häufig  und  
 wird  hier  zum  Essen  auf  den  Markt  gebracht.  Auf  der  Insel  Sansibar,  welche  
 S c h le g e l  als  ausschliessende  Heimath  betrachtet,  fehlt  die  Art  mit  Bestimmtheit.  
 L a y a rd   fand  sie  dagegen  in  Bojannabai  an  der  Nordwestküste  Madagaskars  
 domesticirt. 
 Fam.  Tetraonidae,  Leach. 
 Subfam.  Perdiçinae,  Bp. 
 Genus  Fra/ncolinus,  Steph. 
 Subgen.  Pternistes,  Wagl. 
 (308)  i f  Francolinus  rubricollis,  (Rüpp.) 
 Perdix  nibricollis,  C r e tz s c hm a r   (nee  L a th .),  in  Rüpp.,  Atlas  sur  Rcise  im  nordl,  Afr.  (1826)  
 p.  44.  t.  30.  —  id. Neue  'Wirbelth.  p.  id.  Pternistes rubricollis,  Syst.  Uebers.  p.  106.  ~ 
 Pternistes  ‘nibricollis,  W a g l,  Isis.  1832.  p.  1229.  —-  Pternistes  imatica,  L ic h t,  (nee  Lath.),  
 Nomencl.  p.  84.  —  Prancolinus  rubricollis,  G.  R.  G'r a y ,  Gen.  o f B.  III.  sp.  24.  1—  Re'i'chb.,  
 Handb.  Iliihnerv.  t.  CCI1.  f.  1767.  —  Hengl.,  Syst.  Uebers.  No.  531.  —-  id.  Pternistes  rubncollis, 
   J. f .   Orn.  1862.  p.  411.  —  id,  Fauna  d.  Roth.  Me&r,  No.  216.  —  S c la t.,  Rep.  One  
 coll. from  Somali  country.  1860.  p. 15.  |j |   id.  Ibis.  1860.  p. 247, —  A.  Brehm,  Habesch.  p,223  
 et  388.  Francolinus  leucoscepus,  G.  R.  G ra y ,  List  B.  Brit.  Mus.  part V .,Gallinae.  p..;48. 
 Bëit-Abrihi,  abyssinisch  (Brehm).  —  Digrin,  im  Somalilande  (Speke). 
 Diagn.  Suprct  pallide  fuscus,  maculis  scapalibus  albidis,  pileo  et  nucha  
 fuscis,  immaculatis;  colli  lateribus  et  collo  postico  inferiore  maculis  
 longitudinalibus  albidis; periophthalmiis,  gutture  et  collo  antico  nüdis  in  
 vivo  cinnabarino-rubris;  subtus  pallide  fusco  et  albido  large  maculatus;  
 crisso  immäeulato;  remigibus pallide fuscis,  scapis pallidioribus,  macula  
 pogonii  intemi magna longitudiriali,  isabellina;  cauda pallide fulvo fusco-  
 que  vermiculata;  rostro  fusco,  basi  maxülae  rubro;  iride  dilute brunnea.  
 Long.  15 — 16";  rostr.  13'";  al.  8"  3 " ';  caud,  2"  6 "';  tars.  2"  5 '" ; 
 dig.  med.  2". 
 3   a lt.  Ober-,  Hinterkopf  und Nacken umbrabraun;  Grundton  der übrigen Oberseite  
 ebenso,  die Federn  des Mantels,  Rückens,  der Schultern  und Flügeldecken  mit  
 schmalem weissen Schaftstriche;  Federn des  schmalen Stirnrandes,  des Augenbrauenstreifes, 
   der  Backen,  des  Hinterhalses  und  der  Halsseiten  umbrabraun  mit  weissen  
 Seitensäumen,  daher  braun  und  weiss  längsgestreift;  Ohrgegend  bräunlich;  Federn  
 des  Kropfes  und  der  Brust  umbrabraun  wie  die  Oberseite,  mit  sehr  breitem  keilförmigen  
 Schaftflecke;  Federn  des  Bauches,  der  Schenkel  und  Schenkelseiten  
 mehr  rothbraun  mit  schmälerem  weissen  Schaftstriche,  der  sich  nur  gegen  die  
 Spitze  zu  mehr  ausbreitet,  und  mit  seitlichem  weissen  Randflecke;  Afterfedern  
 matt  bräunlich  mit  verwaschener  schmutzigweisser  Schaftmitte;  untere  Schwanzdecken  
 sehmutzigweiss  mit  einzelnen  dunklen  Pünktchen,  gegen  die  Basis  hin  
 dunkelbraun;  untere Flügeldecken umbrabraun mit feinen weissliehen Schaftstrichen;  
 Schwingen  1..  Ordnung  umbrabraun,  an  der  Basis  der  Aussenfahne  hellbraun  
 gesprenkelt,  vom  Ausschnitt  an  bis  fast  zur Spitze  fahlweiss  gesäumt,  die  1.  bis  5.  
 an  der  Innenfahne  mit  langem  gelblichweissen  Randflecke;  Schwingen  2.  Ordnung  
 umbrabraun,  auf  der  Aussenfahne  mit  zahlreichen,  äusserst  feinen,  hellbräunlichen  
 Punktflecken,  die  unregelmässige  Zickzackquerlinien  bilden;  ganz  ebenso  sind  die  
 Schwanzfedern  gezeichnet,  deren  Grundfarbe  indess  blasser,  verschossener  is t;  
 Deckfedern  der  2.  Schwingen  und  grösste  Schulterdecken  auf  braunem  Grunde  
 mit  feinen  dunkleren  Pünktchen  und  schmalem  weisslichen  Schaftstriche;  Federn  
 des  Bürzels  und  der  oberen  Schwanzdecken  auf  fahlbräunlichem  Grunde  mit  
 dunklen  Pünktchen  besprengt,  die  eine  Art  unregelmässiger  Querlinien  bilden. 
 Schnabel  hornbräunlich;  nackte  Zügel-  und  Augengegend,  sowie  die  Nacktheit, 
   welche  Kinn,  Kehle  und  den  Vorderhals  bedeckt,  horngelbbräunlieh;  Beine  
 und  Nägel  hornbraun.  Laufsporn  sehr  stark  entwickelt,  bis  10'"  lang. 
 Im  Leben:  Schnabel  hombräunlich,  hinterer  Theil  der  Schneide  der  Maxilla  
 mennigeroth,  Basis  der  Mandibula  fleischfarben;  Zügel,  nackte  Augengegend  und  
 oberer  Theil  der  sehr  muskulösen  nackten  Kehle  zinnoberroth,  unterer  Theil  derselben  
 gelb.  Iris  braun  (Heugl.).  Iris  lichtbraun;  Hals  gelb  mit  mehreren  rothen  
 Flecken;  Füsse  dunkelbraungrau  (Brehm). 
 Länge*  Fl.  Schw.  F.  L.  M.-Z. 
 c.  W \k u  8"  3V2"  14"'  2"  6'"  i"   6'" 
 16"’  7"-7"  8'"  4"  15-16'"  2"  2"'-6"'  ‘:£ 1 S !   3   ?   nach  Brehm. 
 Wir  beschrieben  ein  altes  Männchen  der  Bremer  Sammlung  aus  Abyssininn.  
 Dem  $  fehlt  der  Laufsporn.  Eine  schöne  Reihe  von  6  Exemplaren  untersuchten  
 wir  in  der  Sammlung  W illiam   J e s s e ’s  (Fin sch ). 
 v.  d.  D e c k e n ,   Reiaen  IV .  ■  " 7