
Der Wüstenrabe ist in Nordostafrika, südlich vom 13 ° n. Br., eine keineswegs
seltene Erscheinung. Wir kennen ihn aus Egypten (Rüpp., Brehm), Nubien
(Brehm, H e u g l.), Senalir (Hedenb.), Kordofahn (P e th e rik ) und den Küstenländern
des rothen Meeres, wo er nach v. H e u g lin ’s Mittheilungen bis ins Somaligebiet
vordringt. Der von S p e k e aus jenen Gegenden erwähnte, als C. umbrinus
mit „düster braun“ beschriebene, junge Vogel bezieht sich wahrscheinlich ebenfalls
auf diese Art. Im steinigen Arabien ist C. umbrinus ebenfalls häufig, ebenso
nach den neueren Nachrichten T r is tr am 's , die v. H e u g lin entgangen sind, in
Palästina. Als eigentlicher Wüstenbewohner scheint er im gebirgigen Abyssinien
zu fehlen.
v. H e u g lin versichert, dass der von L e ith A d am s (Ibis. 1864. p. 22) unter
den Vögeln Egyptens und Nubiens verzeichnete Corvus corax nur auf umbrinus
Bezug haben kann. Der Kolkrabe wurde aber auch in Algier (L o ch e , T ris tram )
und in Palästina (T ristram ) beobachtet; sein wenn auch nur zufälliges Vorkommen
in Egypten scheint daher nicht so sehr unglaubwürdig. Wenn L. Brehm von
diesem Raben sagt: „verirrt sich ohne Zweifel nach Südeuropa“ , so ist dies eine
Behauptung, die nicht einmal annähernd an Wahrheit grenzt.
Ueber die Lebensweise und das Brutgeschäft des Wüstenraben verdanken wir
A. Brehm ausführliche Nachrichten, die durch T r is tr am sehr vervollständigt
werden, der eine anziehende Schilderung von dem Leben und Treiben dieser
Vögel in Jerusalem und am todten Meere entwirft, auf welche wir nur verweisen
können.
(185) 3. Corvus scapulatus, Daud.
Tr. d Oni. ü . p. 233. — La Corneille à scapulaire blanc, L e v a ill., Ois. d'Afr. ü. t. 53. _
Corneille du Senegal, Buff., PI. erd. 327. — C. dauricus, part., Gml., S. N. p. 367. — L ath.,
Gen. Syn. X. p. 376. — B e ch st., Hebers. I. p. 310. — Vieill., Enc. Mäh. p. 880. — D é s jà rd .’
Proc. Z. S. 1831. p. 45. — C. scapulatus, L ic h t., Doubl. (1823) p. 20. — Wag]., Syst. av.
(1827) Corvus. sp. 8. — L e s s ., Tr. d'Om. p. 328. — B ü p p ., Neue Wirbellh. p. 18..— C.
curmrostris, Gr o u i d, Proc. Z. S. (1836) p. 18. — C. scapularis, var. aethiops, He mp r. et
E h rb ., Symb. Phys. av. I. f. z. — C. leuconotus, Sws., B. W. Afr. I. (1837) p. 133. pl. 5. —
J a rd . et Seih., III. Om. N. S. (1839) t. XXXII. 19 C. scapulatus, Büpp., Syst. Gebers, p. 75.—
H eu g l., Syst. Gebers. No. 245. — id. C. phaeoceplidlus, Fauna des Rothen Meeres. No. 137. _
C. scapulatus, leuconotus et curmrostris, G. B. G ra y , Gen. o f B. H. p. 315. - C. sm p .lm,,..
et curmrostris, Bp., Consp. p. 386. — H a r tl., W. Afr. p. 114. — Corbeau de Madagascar,
Sganz. p. 29. — C. madagascariensis, Bp., Collect. Ddattre in Corrupt. Rend. 1853. — H a r tl.,
Om. Madag. (1861) p. 52. — Boch et N ew to n , Ibis. 1862. p. 274. — N ew to n , Ibis. I863!
p. 349. — C. scapulatus, curmrostris et phaeocephalus, Cab., Mus. Hein. I. 1851. p. 232. —
C. scapulatus, Sc h l eg., Notice sur le genre Corvus, Bijdrag Dierle. 1859. p. 2. - id. Mus. P.
B. Coraces, p. 3. — H a r tm ., J. f . Om. 1863. p. 312 et 464. — G u rn e y , Ibis. 1860. p. 211. —
L a y a rd , B. S. Afr. p. 168. — K irk , Ibis. 1864. p. 321. — M o n te iro , Proc. 1865. p. 90. —
C. curmrostris, An tin ., Cat. p. 59. — Corax scapulatus, B rehm , Ergeb. Reise n. Habesch.
pp. 216. 321. — id. Pterocorax Q.t) scapulatus, ThierUb. (1865) p. 350. — Corvus scapulatus,
H e u g l., J. f . Om. 1868. p. 312. — Gab., v. d. Becken, Reisen. HI. p. 33.
? Vielleicht jü n g e r e r Vogel.
Corvus umbrinus, part. (Sundev. !), B ly th , Rep. Zool. Coll. Somali Country, J. As. Soc. B. vol. 24.
p. 300. — id. Edit. Sclat. (1860) p. 11. — id. Ibis. 1860. p. 245.
Diagn. Nitide chalybaeo -niger; Jascia cetvicali fdtraque
alUs; rostro et pedibus nigris; capitis et g u U e plumts lanceolatis, alis
Valde elongatis; rostro graciliore. ,
Lang, circa 18";; rostr. 1“ 10“ '; al. 14“ ; caud. 6 ; tars. 2 5 .
A lt Rabenschwarz mit deutlichem stahlvioletten Schimmer, der unter gewissem
Lichte e tw a ^ n s Grünliche scheint; Oberkopf und Hinterhals mehr Ranzend
schwarz, ohne deutlichen violetten Schimmer; Brust und Bauch owie B ust und
Bauchseiten und ein breites Querband am Anfänge des Mantels, welches steh
jederseits bis zu den Brustseiten zieht, rein wef \ , .
Sohnahel Beine und Nägel schwarz; Ins dunkelbraun (Ayi ).
j g g g einem .1 » . V.g .l v .n de, Gambia, de, d .r.h a n . m.t em.m
solchen aus Benguela übereinstimmt (Bremer Museum).
Ganz ebenso ein Exemplar von Sansibar, durch Herrn
burger Museum eingesandt, woher wir es durch dm Gute von Heim Dr. Möbius
* ' Ä S V V H - vem Kap neig. 1
i w M IH g » f Bauch and B.ueh.eii.n die Federn mit e e h .a l.n b „ ,» -
liehen Endsäumen.
Länge. VI.
17-18" 18"
M. Schw. Aeuss. Schw. F. L.
go 7 ui g" 21'" 2" 3'"
24'" 2" 4'"
22'" 2" 5'" '
6" 5" 4'" 21'" 2" 2'"
6" 5"'-7" 6'" — 27'" 2" 2"'-2" 4"‘
Kap.
13"- 6" 8"' , zu ^ B„ enöguela.
14" 6" 9"' 6" ÜESÜ Gambia.
6u 5" 4"' 21'" 2"' Sansibar.
- 10" 10"'-13"4"' 6"5'"-7"6'" - 23-27"' 2'"-4"' (S c h le g d ^ n a c h
Eine genaue Vergleichung der Typen von C. phaeocephalus, Cab.,
Heineanum ergab keine Unterschiede mit südafrikanischen Exemplaren Die
dunkeftraune lä rb u n g des Kopfes, Halses
zeichnen soll, zeigte sich nur an emem Exemplare deutlich und steht jeden
mit dem Alter in Verbände. Die Untersuchung der schonen, durch J e s s e aus de
Küstenländern Abyssiniens heimgebrachten S e r i e bestätigte uns
vollständig. Ein Exemplar von Rairo zeigt nämlich auf der Kehle g l
viele dunkelumbrabraune Federn, ebensolche, aber spärlicher auf demJ J a“te^
erweist sich also ganz als Uebergangskleid. Die grösSere oder g g g g A .
dehnung des weissen Hinterhalshandes variirt individuell ebeniaUs sehi Die
leichten Abweichungen in der Form des Schnabels, dessen Firste bald mehr bald
S S erscheint | »nd welche ebenfn». c B c g ,.» d » s
Art (C curmrostris, Gould) benutzt wurden, sind rem mdmduellei Natur. Die
schöne Reihe von 21 Exemplaren aus allen Theilen Afrikas im Reichsmuseum zu
Leiden beweist dies am besten, und überzeugt zugleich davon, » f
der Art in 4 —5 durch konstante Kennzeichen geschiedene undurchführbar ist,
in c l i . pi i« seiner fWviden nachwies. Ueber das