Die typischen Exemplare von Eupl. xanthornelas (deren Untersuchung wir der
Freundlichkeit von Herrn E rc k e l verdanken)' stimmen durchaus mit den kleineren
Exemplaren aus Südafrika überein; wir bemerken nur, dass die isabelltahlen
Säume an der Basishälfte der Schwingeninnenfahne fast ganz fehlen: es zeigen
sieh davon nur an den letzten Schwingen 2. Ordnung Spuren. Der Oberschnabel
ist dunkel, der untere hell.
Eine strenge Sonderung in zwei durch die Grösse verschiedene Arten scheint
uns kaum durchführbar, nachdem wir zahlreiche Exemplare untersuchten und uns
von der auffallenden Variabilität zwischen Exemplaren von ein und derselben
Lokalität (man sehe die Maasse der beiden von Windvogelberg No. 2 und 3)
überzeugten. S u n d e v a ll, der die kleinere Form aus dem Kaffernlande als Basse
(capensis minor) absonderte, zweifelt ebenfalls an der Artselbständigkeit (in litt.).
B fip p e ll’s xanthornelas aus Abyssinien variirt hinsichtlich der Grösse sehr bedeutend.
B e ic h e n b a c h bemerkt: „vor mir steht ein Exemplar so gross als der
grösste capensis.“ In der Färbung zeigt sich nur in dem fast gänzlichen Mangel
der hellen Innensäume der Schwingen eine leichte Abweichung. Ob dieselbe indess
wirklich von specifischem Werth ist, wagen wir vorläufig nicht zu entscheiden.
Die Verschiedenheiten in der Schnabelfärbung sind, wie wir durch L a y a rd lernten,
lediglich von der Jahreszeit abhängig und variirt dieselbe von Hell bis zu Schwarz.
Der zweifarbige Schnabel ist keineswegs xanthornelas eigen. A y re s verzeichnet eine
gleiche Färbung bei Natalvögeln und setzt noch hinzu: „manche Exemplare haben
einen einfarbig schwarzen Schnabel.“ G r a y ’s Eupl. phoenicomerus vom Camerun-
Gebirge „like xanthornelas, but the yellow on the rump and wings paler and the
thighs are pale brown instead of black“ scheint uns kaum artlich verschieden.
P. capensis hat eine weite Verbreitung: Angola (Monteiro), (?) Camerun-
Geb. (Gray), Abyssinien (bis 10,000 Fuss hoch: Heugl.), Kitsehland im Inneren
(Antin.),. Kapländer (überall häufig: L a y a rd ; Bondebosch, Knysna, Karu:
V ie to r in ), Kaffernland (Wahlb.; Windvogelberg: B u lg e r), Natal (Ayres),
Mosambik (B ia n c o n i, S p e rlin g ), Sambesigebiet (Kirk).
Beide Grössenformen kommen im Osten vor: die aus Mosambik erhaltenen
Vögel werden von B ia n co n i als xanthornelas, von B u lg e r als capensis aufgeführt.
In der Lebensweise ähnelt P. capensis ganz oryx. Wie diese lebt sie truppweise
und legt ihr kunstvolles Nest im Schilfe an. Es ist meist zwischen 3 — 4
Bohrstengeln, zuweilen aber auch an einem über das Wasser hängenden Zweige
befestigt. Die 4 Eier sind auf blassgrünem Grunde rothbraun gefleckt. Die Brütezeit
findet im Juli statt. Wie P. oryx, so schadet auch diese Art den Hülsenfrüchten
sehr (L a y a rd ; J. V e r r e a u x , handschr. Notizen).
Genus Penthetria, Cab. (1847).
Coliostruthus, S undev. (1849).
(217) l. Penthetria macroura, (Gml.)
Loma macroura, Gml., S. N. p. 845. — Pb-e noir 4 longue queue, Buff., Hist. Oie. 8. p. 487. -
PI. enl. 183. f. 1 (pess.). — Gros-bec noir, Sal erne, Ornith. p. 278. — Long-tailed gros-beah,
Lath., Gen. Syri. II. p. 114. — Bechst., Uebersetz. II. p. 109. — Loxia longicmda, Lath.,
Ind. Om. p. 373. W L. maroura, B e ch st., 'Uebersetz. 4. p. 255. 4_ Fringilla chrysoptera,
V ie ill., Enc. M6th. p. 964. — id. Fr. flavoptera, Ois. chamt. t. 41. — Vidua chrysonotus.,
Sws., B. W. Afr. I. p. 178. — Vidua macroura, G ray , Gen. o f B. II. p. 355. 8. — Penthe-
tria macroura, Cab., Omith. Notizen. (1847) p. 331. —> id. Mus. Hein. I. p. 176. — Pmtheria
macroura, Bp., Consp. p. 448. Vidua macroura, H a r t l , W. Äfr. p. 137. — id. J. f . Om.
1861. p. 257. — id. Proc. Z. S. 1863. p. 106. — S e la t., Proc. 1864. p. 110. — K irk , Ibis.
1864. p. 321. — H e u g l , J. f. Om. 1864. p. 248.— id. ib. 1868. p. 394. I» Penthena ftavir
scapulata, A n tin . (nec R ü p p .), Catal. p. 69. — Penthetria macroura. R e ic h b ., Singv. p. 62.
t. 27. f. 222.
Diagn. Holoserrioeo-nigra; scapularibcCs et mterscapulio laete’ citrino-flavis;
remigibus secundariis et tertiariis tectricibnsque eamm albido-marginatis;
subalaribns albidis; cauda longa, lata, flctbellifarmi nigra; rostro nigro,
rriandibula apice pallida; gedibus fuscis.'
Long. 1“ 9“ '; rostr. 6“ ' ; a l 2“ caud. 4 " ; tqrs. V h “‘-
$ a lt. Sammtschwarz; Mantel, Schultern und die kleinsten oberen Flügeldecken
am Unterarme hochcitrongelb; ebenso der Daumenrand; untere Flügeldecken
weisslich; Deckfedern der 2. Schwingen und letzte Schwingen 2. Ordnung an der
Aussenfahne schmal bräunlichweiss gesäumt.
Schnabel schwarz, der Unterschnabel mit blassgraulicher Spitze; Beine dunkel
hornbraun.
Ein anderes altes 3 von derselben Lokalität zeigt auf dem Gelb der Mantelmitte
einige wenige einfarbig schwarze Federn.
Die Beschreibung nach Exemplaren von der Gambia im Bremer Museum.
Ganz ebenso ein Exemplar von Angola in W e llw its e h ’s Collection.
f alf. Ganze Oberseite matt aschbraun, jede Feder mit einem schwarzbraunen
Schaftstriche, diese am breitesten auf dem Mantel; Unterseite düster weiss,
auf der Brust schwach gelblich verwaschen; auf der Brust und den Seiten mit
einigen dunkelbraunen Schaftstricben; Flügel und Schwanz dunkelbraun; die
kleinen Flügeldecken am Unterarme (shoulder!) schmal gelb gesäumt am Ende.
Schnabel und Füsse bell (nach Cassin).
Länge. T?l. Mittl. Schw. Aeuss. Schw. F. L.
c. 772" 2“ 11“' 4“-4" 3'" ' 2" 6'": c. fl-6(V" 9"' Gambia.
— ¿“ 10“' 8" 6"'-4" . vj. 61/*'" 974'". Djurland (Heugl.)
Die Männchen im Winterkleide und jungen Vögel kommen in der Färbung
mit der des Weibchens überein. Durch welche Kennzeichen sich das letztere von
dem der naheverwandten P. flaviscapulata, Bü p p ., unterscheidet, sind wir augenblicklich
nicht im Stande anzugeben. P. macroura zeichnet sich von P._ flaviscapulata,
Büpp. (macrocerca, L ic h t. ■ - B row n , 111. t. XI) leicht durch den hochgelben
Mantel aus und ist ausserdem kleiner.
Wir kennen die weitverbreitete Art von folgenden Lokalitäten: Senegal (Buff.),
Gambia (Brem. Mus.), Kasamanse (Verr.), Goldküste, Accra, Kap Palmäs (F ra s e r),
Cape Coast (Gordon), Aschanti (Pel), Aguapim (Biis), Gabon (Verr.), Kap Lopes
und Kammafluss (Du C h a illu ), Angola (W e llw itsh ), Benguela (A n eh ie ta ),
Centralgebiet am weissen Flusse im Lande der Djur (H eu g l., A n tin .), Meninga
im Inneren des Ostens (Speke), Shirefluss im Gebiete des Sambesi (Kirk).
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