
<y a lt. Hals, Flügeldeckfedern längs des Unterarms, kürzeste Skapularen,
Oberrücken, der ganze Unterkörper nebst den Schenkeln tief rostrotk; die unteren
Schwanzdeeken stark ins Violette ziehend; Scheitel, Kopfseiten und Kehle mehr
broncegrün mit violettem Schiller; Mittel- und Unterrücken, Flügeldeckfedern, Bürzel,
innere Flügeldecken und Schwanz broncegrün mit violetten und kupierröth-
lichen Reflexen, die namentlich auf den Flügeldeckfedern eclatant sind; die Schwingen
1. Ordnung rein broncegrünlich; Schnabel grünlichschwarz, an der Wurzel etwas
ins Röthliche; Beine grauschwärzlich.
Im L e b e n : Nackter Augenkreis graulichgrün. — Iris braun: Naum., Brehm,
J e r d o n , u. s. w. ‘ Iris grau: F o r s te n .
J ü n g e r : Weniger Metallschimmer; Stirnrand weisslich; Hals und Kopfseiten
auf grünlich-braunem Grunde weisslich gestrichelt; untenher dunkelbräunlich; Schnabel
röthlich.
Das N e s t ju n g e zeigt den Schnabel mit zwei breiten gelblichen Binden.
Wir beschrieben ein altausgefärbtes Paar (<J ?) aus der Umgegend von Bremen.
Keine irgend erheblichen Unterschiede von alten Vögeln unserer Sammlung
aus Texas und Chile. Wir messen:
FI. Schw. F. L. M.-Z. (m. Nag.)
11" 3" 7"' 5" 3" 8'" 3" 2'" $ Bremen.
10" 3" 5"' 4a j * 2" 10"' 2" 6'" 9 »
10" 2"' 3" 8"' 5" 3"' 3" gill 3" ad. Texas.
9" 3" 6'" 4" 2" 10'" 2" 7'" ad. Chile.
9" 6"' 3" 6"' 4" 9"' 3" 1'" 3"' jun . N. Am.
In E u ro p a hauptsächlich den südöstlichen Gebieten eigen, z. B. gemein und
Brutvogel im Gebiete der unteren Donau; von mehr vereinzeltem Vorkommen im
Norden (Upsala: W a lle n g r e e n ) , selbst bis Island, wo z.B. nach R e in h a rd im
Sommer 1824 ein Flug von 10—12 Stück am Südende beobachtet wurde. Alljährlich
auf dem Zuge in Sardinien, Corsika, Sicilien, Italien, Südfrankreich, Malta,
Griechenland, den Balearen, Spanien, Portugal (hier selten), Südrussland.
In A sien um das schwarze und kaspische Meer herum und längs des Südlaufes
der dort einmündenden Flüsse (P a lla s ) , Persien ( F i l i p p i ) , ganz Indien
(Je rd o n ), Ceylon (L a y a rd , K e la a r t) , Cochinchina (Hügel), Java, Sumatra, Borneo,
Celebes, Ceram, Salawatti (Leid. Sammlung), Neu-Guinea (Rosenb.); bis jetzt
nicht in Sibirien, dem Amurgebiete, in China noch in Japan beobachtet. — Dagegen
über ganz Australien von Port Essington bis Südaustralien verbreitet (Gould).
Palästina ? T r is t r.
In A f r ik a : Standvogel auf den nördlichen und nordöstlichen Gebieten. Ausser-
dem nachgewiesen vom Senegal (Leid. Mus.), Kasamanse (B e a u d o u in ), Sierra
Leone (Brit.Mus.), Gabon (Verr.), Mosambik (P e te rs ), gemein am Sambesi (Kirk),
Natal (A y re s). In der Kapkolonie noch nicht nachgewiesen. Madagaskar (Sganz.,
P o lle n ).
A m e rik a : Etwa vom 46 °n. Br. an östlich und westlich abwärts bis etwa
40° s. Br. — Vancouver (Oregon: Picker). — Einzeln und gelegentlich auf dem
ganzen Gebiete der Vereinigten Staaten (B a ir d ) . Gemein in Chile (B rid g e s ,
P h i l ip p i etc.); schaarenweise auf den sumpfigen Ebenen zwischen Bahia blanca
und Buenos Ayres (Darw.); soll bis Patagonien gehen. — B u rm e is te r verzeichnet
den braunen Ibis für die südbrasilianischen Provinzen St. Catharina, Rio grande do
Sul und Montevideo, N a t t e r e r sammelte ihn bei Caigara, Pau secco und Ypanema.
In Gujana noch nicht nachgewiesen. Paraguay: A z a r a , Mexiko: W h ite , S a l l é ,
v. M ü lle r u. s. w. Fehlt den Gallopagos sowie sämmtlichen Inselgruppen des stillen
Oceans. Auch nicht auf Neuseeland.
In der Frage, ob der b ra u n e I b i s als kosmopolitisch verbreiteter Vogel zu
betrachten sei oder ob man vielmehr eine gewisse Anzahl zwar sehr nahe verwandter
aber dennoch unter sich verschiedener Arten dieser Form anzunehmen
habe, adoptiren wir die Ansicht zweier Forscher, die nach sorgfältiger Vergleichung
einer grossen Anzahl von Individuen aus den verschiedensten Theilen der Erde zu
der Ueberzeugung gelangten, dass es nicht möglich sei, konstante Unterscheidungsmerkmale
zwischen denselben zu entdecken, also S c h l e g e l ’s, dem 31 dieser Vögel
aus 5 Welttheilen zu Gebote standen und v. P e lz e in ’s, der 26 Exemplare untersuchen
konnte. Beide gaben eine höchst instruktive Zusammenstellung zahlreicher
vergleichender Messungen, die klar beweisen, dass die bedeutenden Grössenvariationen
bei dieser Art nicht vom Fundorte abhängig sind. In der Regel sind
die Männchen grösser als die Weibchen, aber nicht immer. Hierbei wie bei gewissen
scheinbar differentiellen Färbungsnüancen einzelner Theile handelt es sich
einzig und allein um individuelle Verschiedenheit. S c h le g e l und v. P e lz e ln
fanden die Winterkleider zahlreicher Individuen aus allen Welttheilen vollkommen
übereinstimmend. Das Mehr oder Weniger der weissen Strichelung an Hals und
Kopf, wie solche das Sommerkleid darbietet, scheint vom Alter abzuhängen, v. P e lz
e ln meint, bei jungen Vögeln erreichten die Tarsen zuerst, der Schnabel zuletzt
das vollständige Wachsthum. Der röthliche Ton in der Färbung des Schnabels tritt
am deutlichsten bei jüngeren Individuen hervor. Nur hei sehr alten Vögeln zeigt
sich eine mehr oder weniger starke Andeutung einer Nackenmähne.
Hinsichtlich der Lebensweise von Ibis falcinellus müssen wir auf N a um a n n ,
A. B re hm , A u d u b o n , J e r d o n , v. H om e y e ru . s.w . verweisen.
Subgen. Threskiornis, Gray.
* (385) 2. Ibis aethiopica, (Lath.)^
Abou Hannes. B ru c e , Trav. a/pp. pi. p. 172 jun. — Tantalus aethiopicus, L ath., I. O. II. p. 706.
— id. Gen. Hist. IX. 159. — Dlialac Ibis, id. ib. — Tlieban Ibis, id. ib. 164. ~ Ibis religiosa,
Sav., Eg. Ois. t. 7. fig. 1 jun. — id. Hist, natur. de VIbis. 1805. t. 4. — Numenms ibis, G. Cuv.,
Ann. Mus. d'Hist. nat. IY. (1804) p. 116. t. 53. — Wagl., Syst. Av. Ib. sp. 2. — Temm., Man.
IV. p. 390. yi: Degl. u. G e rb e , Oi'n. Eur. II. p. 326. — Re ich b ., fig. 539—40. — A. B rehm ,
Cab. Joum. I. p. 141. II. 81. ib. 1864. p. 145. |Sj id. Reisesh. III. p. 173. — id. Thierl. 4. p. 659
cum fig. bon. — Heugl., Uebers. p. 61. — T a y lo r , Ibis. I. 51. — S ta ff. A lle n , Ibis. Y. 34.
— id. ib. VI. 240. ^ L e ith A d am s, Ibis. VI. 31. — T r is tr ., Nat. Hist. Bible, p. 250 fig.—
K irk , Ibis. VI. 334. — A y re s , Ibis. 1865. 275 (Natal). — C. H a r r is , Proc. Ac. N. Sc. Philad.
1850. p. 83. — V ie rth ., Naum. II. p. 18. — H a rtl., Westafr. p. 23L— Tlvresdomis aethiopica,
G. R. Gray. — Ibis religiosa, Bp., Consp. II. p. 151, — S c h i e g ., Mus. P. B. Ibis. p. 12. —
Geroniicus aethiopicus, L a y a rd , B. o f S. A fr. p. 320. <-? Ibis Bemieri, Bp. 1. c. — H a rtl.,
Madag. p. 77. — Sc hi eg. u. Poll., Ois. Mad. p. 126. — Ibis egretta, Temm., Man. d'Om.
IV. 391. — H a r tl., Westafr. p. 232. — G u rn e y , Ibis. I. p. 153 (Ibadan). — C a ss., Proc.
Acad. N. Sc. Phil. 1859. p. 174. — B a rb o z a d u B o c a g e , Joumi. Sc. math. Lisb. 1867. No. 4.
— T'lirescioi'nis religiosa, minor und alba, C. L. B rehm , Vogelf. p. 299.