
0 5 3 Charadrius hiaticula.
Heugl., Syst. Uebers. No. 576.— id. ? Ae. Maticuloides (nee F ra n k l.) No. 577. — id. Ae. auntus,
No. 578. — id. Fauna d. Roth. Meer. No. 239. — id. J. f . Om. 1861. p. 197. — Hiaticula hiaticula
et arabs, L ic h t., Nomencl. p. 94. — Ch. hiaticula, V ie rth ., Naum. 1852. p. 37 et 49. —
G u rn e y , Ibis. 1860. p^ 218. — id. Aeg. intermedia, ib. 1868. p. 255. — Ch. hiaticula, D ra k e ,
ib. 1867. p. 429. — L a y a rd , B. S. Afr. p. 298. — B rehm , Habesch. p. 225. — H a rtl., Froc.
1867. p. 827. — Aegicdites hiaticula, Cab., v. d. Decken, Reisen. HI. p. 46.
Diagn. Supra pallide fusco - einer ascems; margine frontali, area lata per
oculum, fascia sincipitali et torque lato pectorali coüum posticum cin-
gente ibique angustiore nigris; fascia frontali, nota ponceoculari et collari
lato gulam includente albis; gastraeo reliquo albo; vertice et occipite
rectricibusque medüs dorso concoloribus; subcaudalibus et subalaribus
albis; rectrice extima tota alba, sequentibus ex parte fuscis, late albo~
terminatis; remigibus fuscis, scapis albis; rostro dimidio basali aurantiaco,
apicali nigro; pedibus obscure croceo-flavis ; iride. brunnea.
Long. circa l lh “; rostr. 6V>'"; al. 4" 10'"; caud. 2"; tars. 1"; dig.med. 9"'.
<y a l t im S om m e rk l. Scheitel und Hinterkopf nebst der übrigen Oberseite
hellolivenbraun; schmaler Stirnrand, Zügel, Kopfseiten und Ohrgegend schwarz, wie
ein breites Querband, welches sich von einem Auge zum ändern zieht und vorder-
seits von einer breiten weissen Querbinde begrenzt wird; das Schwarz der Ohrgegend
zieht sich als undeutlicher Saum um den Nacken; vom Kinn und der Basis
des Unterschnabels an um den Hals ein breiter weisser Bing, der unterseits von
einem schwarzen begrenzt wird, welcher vorn auf der Kehle und den Kropfseiten
sehr breit, hinterseits aber sehr schmal ist; vom oberen Augenrande an auf den
Schläfen ein weisser Längsstrich; Kropfmitte und übrige Unterseite nebst den unteren
Flügeldecken und Achseln weiss; Schwingen braunschwarz, an der Basishälfte der
Innenfahne breit weiss gerandet; von der 5. Schwinge an auf der Mitte der Aussenfahne
ein breiter weisser Fleck; auf den 2. Schwingen breitet sich das Weiss mehr
aus, so dass die 8. u. 9. rein weiss sind; die letzten verlängerten 2. Schwingen
braun wie der Bücken; Deckfedern der 1. Schwingen braunschwarz; die der 2. Ordnung
braun mit weissem Endrande; Schwingenschäfte dunkelbraun, auf der Mitte
breit weiss; Schwanzfedern braun, vor dem breiten weissen Endrande breit schwarzbraun;
äusserste Feder einfarbig weiss, die 2. breit braun quer Uber die Mitte;
mittelste 2 Federn braun mit breitem schwarzhraunen Ende.
Schnabel an der Basishälfte orangefarben, an der Endhälfte schwarz; Beine
orangefarben; Nägel schwarz. Iris dunkelbraun; Basishälfte des Schnabels und
Beine im Leben lebhaft orangeröthlich.
FI. Schw. F. z. Tib. M.-Z.
' 4 ;/ 10'" 2" 1'" 6"' 11'" 4 in 7'/i'" i ? Deutschl.
4 " 8"' 1" 11'" ' 6 Vj'" 11'" 7'" ¿ Sansibar.
4// qm 2 u Vu 5 '/i'" 11'" — Ostafr.
4 " 8'" 2" 3"' 5 '/i'" n u — Type v. auritus.
4" 8'" — V 6'" — —® Arabien (grabs).
4" 6"'-5" 1" 10"'-2" 4 "' 6"'-7'" m im m m 4"'-5'" 7'" 8'" (S c h i eg. nach
Beschreibung nach deutschen Exemplaren (S u. $) im Bremer Museum. Beide
Geschlechter sind durchaus gleichgefärbt. Ein <J von Sansibar (K irk ) zeigt die
dunkle Querbinde des Vorderkopfes heller, stimmt aber sonst ganz überein.
Im Winterkleide und bei jungen Vögeln sind die schwarzen Partien am Kopfe
mehr dunkelbraun gefärbt, ebenso die auf der Mitte sehr verengte Kropfquerbinde;
auf solche Exemplare bezieht sich Ch. arabs, L ic h t., aus Arabien und Ch. auritus,
Ile u g l., aus dem Barilande, wovon wir die typischen Exemplare im Berliner Museum
untersuchten.
Der buntschnäblige Begenpfeifer verbreitet sich vom höchsten Norden der alten
Welt bis zur Südspitze Afrikas und bis Australien.
Die nördlichsten Theile Europas (Finnland, Kuopio, 63°: Nordm.; Lappland,
Warangerfjord 69—70°: S c h r ä d e r ; Nordrussland, Ladoga: L iljé h o rg ; Norwegen,
Bodö, 67°: Godman; Shetlands-, Orkney- und Fär-Inseln), Island (K rü p e r u. A.),
Grönland (H o lb ö ll; 72°: Walke r), Spitzbergen (Boss; 80°, 45': N o rd e n sk jö ld )
und der Norden Sibiriens (Taimyrfluss, 74°: Middend.) kennen ihn als Brutvogel,
ebenso die Küsten Grossbritanniens, Frankreichs, Deutschlands (z. B. Borkum,
Bügen etc.) und Dänemarks; einzeln selbst tief im Süden nistend. So verzeichnet
ihn v. H om ey e r als Sommervogel der Balearen, W rig h t -fand ihn im Sommer
auf Malta, nach Cara soll er in Sardinien, nach M a lh e rb e in Sicilien nisten und
durch T ris tram wissen wir dies mit Bestimmtheit von Palästina (Hermon am
oberen Jordan). Der Winterzug führt Ch. hiaticula den südlichsten Ländern zu:
Westasien (Bl.), Indien (Hodgs., nicht bei le rd ó n ) , Kleinasien (Gonzenb.), Persien
(Gould), Syrien, Arabien (L ic h t.), Palästina (Tristiv), Algier (Malh.), Marokko
(C a r s te n s e n , D ra k e ) , Egypten, Nubien (L ie h t.), Kordofahn (S trick l.),
Abyssinien (H eu g l.), blauer Fluss (Decbr. und Januar: V ie rth .), weisser Fluss
(Bariland 4—6 0 n. B r.: Heugl.), Länder am rothen Meer (Bttpp.), Madeira (Har-
c o u r t) , Goldküste ( P e l ) , Kapgebiet (Kapstadt: L a y a rd ; Knysna: V ic to r in ),
Natal (Ayres), Mosambik (Sundev. in litt.), Sansibar (Kirk).
Sehr interessant ist das neuerdings durch Go u ld nachgewiesene Vorkommen
in Australien (Port Stevens), denn man kann daraus schliessen, dass die Art auch
im Osten Asiens nicht fehlen wird, obwol sie bisher weder in Ostsibirien, noch am
Amur, oder in Japan und China beobachtet wurde.
In Amerika fehlt sie und wird durch den sehr ähnlichen Ch. melodus, Ord.
(hiaticula, Wils.), vertreten, der sich aher durch den Mangel des schwarzen Stirnrandes
und des dunklen Zügelstriches, durch das meist auf der Mitte unterbrochene
schwarze Kropf band und die viel hellere Färbung der Oberseite unterscheidet. Les-
s o n ’s Angaben: „Antillen, Maluinen“ sind falsch.
Ueber die Lebensweise geben N a um a n n und neuerdings v. D ro s te -H ü ls h o f f
jede gewünschte Auskunft.
B r is s o n ’s Pluvialis torquatus (p. 60. t. V. f. 1 ), welcher bald auf diese Art,
bald auf Ch. littoralis bezogen wird, bleibt trotz der ausführlichen Beschreibung für
uns unauflösbar.
(347) 8. Charadrius fluviatilis, B echst.
Nalurgesch. Vog. Deutschl. 4. (1809) p. 422. — id. Lath. ZJebersets. IV. p. 456. — Ch. minor,
Meyer u. Wolf, Taschenb. 2. 1810) p. 324. — PI. enl. 921. — Charadrius sp. non., B e s e k e ,
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