
 
        
         
		formen  und  sieh  oft  mit  einem  schwarzen  Längsstrich  vereinigen,  der  vom  Mundwinkel  
 herabläuft. 
 Länge. PI. Schw. P. L. M.-Z. H.-Z. Nag. ders, 
 e.  6" 2"-  10" ' 2"  5'" 5'" I I 7 .2'" 6'" 3'" 3'" ,j  Deutschland. 
 — 3"  1'" 2 "   7'" 5'" 10'" 6'" 372'" 5'" <J  Java. 
 .— 3"  3'" 2"  10'" 5'" 1 1 '" 6'" 4'" 572'" 3   Chartum. 
 __ 2"  1 1 '" 2"  672"' 5 . 10'" — ¡IlgHB d   v 
 3" 2"  7'" .5'" 10'" 4.1H 4 m 5  Deutschland. 
 ■   .  . 2"  10'" 2 "  5'" 572'" 10'" 672'" 4'" 472'" $  Astrachan. 
 __ 3"  2'" 2"  8'" 5'" 1 1 '" 672'" 372"' 572'" 5  Indien. 
 . —-r 2"  1 1 '" 2"  672'" 572'" 10'" 6'" — 4'" 5  Chartum. 
 Die  von  uns  beschriebenen  Kleider  der  gelben  Schafstelze  beziehen  sich  auf  
 die  sogenannte  typische flava,  wie  sie  in Mitteleuropa  am  häufigsten  ist,  aber  auch  
 in  Afrika,  Persien,  Ostindien,  Java,  Sibirien,  Formosa  und  anderen  Ländern  vorkommt. 
   v. H e u g lin   beobachtete  sie  im September  und November  an  der Danakil-  
 und  Somaliktiste  und  S p e k e   sandte  aus  dem  Osten  von,  üniamesi  eine  gelbe  
 Bachstelze  ein.  Das Vorkommen  in  unserem  östlichen Gebiete  ist  also  vollkommen  
 konstatirt.  Wie  zu  erwarten,  erscheint  M.  flava  in  Afrika  nur  als  Wintergast.  
 Durch  A.  B rehm   erhalten  wir  näheren  Aufschluss  über  die  Zugverhältnisse.  Er  
 beobachtete  die  Schafstelzen  bei  Chartum  bis  Mitte  März  und  April;  Anfang  Mai  
 waren  sie  alle  verschwunden. 
 ■Es  gibt  vielleicht  keine  zweite  Vogelart,  die  so  verschiedene  und  erhebliche  
 Variationen  hinsichtlich  der  Färbung  bietet,  als  gerade  die  Schafstelze.  Diese  
 Abweichungen  be.wcgen  sieh  hauptsächlich  nur  innerhalb  der  Kopffärbung,  und  
 zwar  der  der  alten  Männchen  im  Frühjahre,  sind  aber  in  den  Extremen  so  auffallend, 
   dass  es  gerechtfertigt  erscheinen  durfte,  besondere  Arten  darauf  zu  begründen. 
   Wir  haben  es  versucht  die  weitläuftige  Synonymie  danach  zu  ordnen  
 und  wollen  diese  Varietäten  hier  nur  noch  kurz  erwähnen. 
 M.  flava,  var.  borealie.  Der  Scheitel  ist  viel  dunkler  grau,  zuweilen  ins  
 Schieferschwarze  ziehend,  meist  ohne  hellen Augenstreif,  oder  nur mit Andeutungen  
 desselben.  —  In  Skandinavien,  Nordrussland,  Sibirien  und  Südafrika.  Ein  Exemplar  
 unseres  Museum  aus  Pommern  könnte  auf  diese  Varietät  bezogen  werden,  
 wäre  die  dunkle  Färbung  nicht  blos  auf  den  Vorderkopf  beschränkt  und  der  
 Scheitel  kaum  dunkler  als  bei flava  (neglecta);  es  zeigt  kaum  Spuren  eines  hellen  
 Augenstreifes  und Zügel  und Ohrgegend  dunkel,  fast  schwärzlich.  Fast  ebenso  ein  
 Exemplar  aus  dem  Damaralande  (A n d e rsso n ),  aber  der  helle  Zügel-  und  Augenstreif  
 etwas  deutlicher. 
 M.  flava,  var.  cinereocapilla.  Scheitel  und  Hinterhals  sind  hellaschgrau,  ohne  
 hellen  Augenstreif.  —  Aus  Italien,  Dalmatien,  Südungarn,  Ural,  Gegend  von  Oren-  
 burg,  Südfrankreieh,  Spanien;  Palästina,  China.,  Indien,  Nordostafrika;  auch  in  
 Deutschland  und  Belgien.  Ein  Exemplar  aus  Italien  (Bremer  Museum)  stimmt  
 wegen  der  dunklen  Kopffärbung  mehr  mit  var.  borealis  überein:  Zügel  und  Ohrgegend  
 schwarz.  Ganz  ähnliche  Exemplare  beschreibt  v.  M id d e n d o rf  aus  Nordsibirien  
 (Boganida  71°  n.  Br.). 
 M. flava,  var.  nigricapilla,  Bp.  Der  Scheitel,  Hinterhals  und  Kopfseiten  mattr  
 schwarz  meist mit einem gelben  oder weisslichen Augenstreifen. —-  Aus Südrussland, 
 der  Krim,  Ungarn,  Italien,  Dalmatien,  Palästina,  aber  nach  S c h le g e l  auch  in  
 Lappland. 
 M.  flava,  var.  melanocephala.  Oberkopf,  Kopfseiten  und  Hinterhals  kohlschwarz. 
   —  In  Italien,  Dalmatien,  Sicilien,  Griechenland,  dem  Kaukasus,  am  Sir-  
 Darja,  in  Algier,  Egypten,  Nubien,  Abyssinien,  Senahr,  Indien  und  im  nördlichen  
 Skandinavien.  Das  von  S u n d e v a ll  abgebildete  nordische  Exemplar  stimmt  ganz  
 mit  einem  italienischen  unseres  Museum  überein,  welches  wiederum  von  afrikanischen  
 nicht  zu  unterscheiden  ist.  Von  letzteren  liegen  uns  5  Stück  von  Chartum  
 (A.  Brehm)  aus  Major  K ir c h h o f f ’s  Sammlung  vor.  Das  eine  zeigt  deutlich  
 Spuren  eines  gelben  Augenstreifens;  zwei  andere  haben  den  Kopf  grösstentheils  
 noch  aschgrau  gemischt,  bilden  also  deutliche  Uebergänge  zu  der  gewöhnlichen  
 Form.  R ü p p e ll’s  Abbildung  der  schwarzköpfigen  ist  insofern  unrichtig,  dass  die  
 4  äusseren  Schwanzfedern  jederseits  weiss  sind.  L in d e rm a y e r  beschreibt  indess  
 eine  gleiche  Varietät,  aber  mit  der  Kopffärbung  der  gewöhnlichen  aus  Griechenland. 
   j e r d o n   will  den Üebergang  von  der  grau-  zur  schwarzköpfigen  beobachtet  
 haben  und  betrachtet  die  letztere  nur  als  höchste  Entwickelung  des  Hochzeitskleides 
 .M 
 .  flava,  var.  Rayi.  Ober-  und  Hinterkopf  nebst  Ohrgegend  olivengrün  wie  
 die  übrige  Oberseite;  breiter  gelber  Äugenstreif.  —  Grossbritannien,  Helgoland,  
 Spanien,  Frankreich  (hier brütend),  Südrussland,  Algier,  Nubien,  Westafrika,  Senegal, 
   Kasamanse,  Gambia,  Goldküste,  Gabon,  Indien,  Formosa,  Thibet  (10 — 12,000  
 Fuss  hoch). 
 Wir  haben  Exemplare  von  Helgoland,  Spanien  und  Astrachan  vor  uns  und  
 sahen  ein  völlig  ausgefärbtes  3   im  Sommerkleide  vom Gabon.  Ein  jüngerer Vogel  
 des  Bremer  Museum  vom  Gambia  gehört  wahrscheinlich  zu  dieser  Varietät.  Es  
 zeigt  den  Oberkopf  und  die  übrige  Oberseite  bräunlicholivengrttn,  einen  breiten  
 gelben  Augenstreif,  die  gelbe  Unterseite  auf  Kehle  und  Brust  viel  mit  Weiss  
 gemischt. 
 Das  alte  3   von  Astrachan  (Museum  K irc h h o ff)  zeigt  Stirn  und  Vorderköpf  
 gelb,  schliesst  sich  also  ganz  an  die  folgende  Varietät  an. 
 M.  flava,  var.  campestris.  Mit  citrongelbem  Kropfe,  ohne  hervortretenden  
 Augenstreifen.  -—  Vom  Ural  und  aus  dem  südöstlichen  Russland. 
 v.  D ro s te   erwähnt  (J.  f.  Orn.  1867.  p.  355)  ein  höchst  interessantes  Pärchen  
 der  gelben  Bachstelze  aus  dem Museum  von  v an   C rom m e lin   in  Haarlem,  wovon  
 das  3   das  Kleid  der  echten  Rayi  trägt,  während  das  $  cinereocapilla  darstellt,  
 aber  einen  so  dunklen  Oberkopf  ohne  helle  Augenstreifen  zeigt,  dass  man  sie  
 ebensogut  zu  melanocephala  rechnen  könnte.  Beide  Vögel  wurden  in  Holland  beim  
 Neste  erlegt. 
 Die  hier  angeführten  Varietäten  machen  nur  in  ihren  extremsten  Formen  den  
 Eindruck  von  wirklichen  Arten  und  zwar  nur  dann,  wenn  man  wenige  Exemplare  
 vor  sich  hat.  Bei  einer  grösseren  Reihe,  wie  sie  uns  in  25  Exemplaren  vorliegt,  
 wird  sich  auch  der  minder  erfahrene  Ornithologe  leicht  überzeugen  müssen,  dass  
 an  ein  scharfes  Auseinanderhalten  der  Arten,  wie  es  die  exacte  Naturforschung  
 verlangt,  nicht  zu  denken  ist.  Ganz  abgesehen  davon,  dass  die  Weibchen  
 und  Jungen  aller  dieser  Varietäten  in  den  meisten  Fällen  sich  absolut  nicht  
 untereinander  unterscheiden,  finden  auch  zwischen  den  Färbungsstufen  der  alten  
 Männchen  alle  nur  möglichen  Uebergänge  statt.  Die  meisten  Ornithologen  haben  
 sich  daher  auch  darin  geeinigt,  dass  die  beschriebenen  Formen  nur  als  Varietäten