besondere Boaohtung verdient. H:eu;giin konnte diesen eeht. maritimen, Inseln
und Mangrove - gesäumte Buchten längs der ganzen SomalikUsto bewohnenden
Vogel häufig beobachten. Wenn sein rüttelndes Fischen, sein gellender Pfiff bei
raschem Fliegen an Coryle erinnert, so verräth doch andererseits sein Brüten in
Baumlöehern den echten Haloyön.
Die Zahl der M e ro p id o n unseres Gebietes erreicht kaum die Hillfte der
westlichen. Mit dor einzigou Ausnahme von Merops natalensis wiederholen sie sich
auch sämmtlich auf der Westhälfte des Kontinents. Vier Arten, Merops supercilio-
sus, nubteus, erythropt'erus und kirundmaceüs sind zudem noch im Süden und Nord
osten heimisch. K irk wie L iv in g s to n e konnten das gesellige Brüten gewisser
Arten in selbstgegrabenen Hohlgängen der steilen Uferabfälle des Sambesi und
Shire nicht übersehen. „Die Vögel schlüpften zu Hunderten heraus, als wir vorbeifuhren“
, berichtet L iv in g s to n e und fügt hinzu, wenn ’¿sich ein Schwarm von
Merops natalensis auf einem Baume niederlasse, habe es ganz das Ansehen, als sei
dieser mit rotliem Laube bedeckt. Ein anderes Bild: Merops superciliosus scharenweise
im Oktober auf flachen Klippen der Somalikilste, Heuschrecken jagend, im
Schoragestrüpp. Es war wol diese Art, von der um die Mitte Mai Lieutenant
B n rg e s s einen grossen Flug auf hohem Meere zwischen Aden und Bombay
beobachtete.
Die P rom e ro p id e n sind in Ost-, Nordost- und Südafrika mit 15 bis 17 Arten
so ziemlich gleiehmässig vertreten. Daneben steht Westafrika mit nahezu 40. Die
Nectarinien unseres Gebietes zählen sämmtlich zu den minder farbenprächtigen und
mit wenigen Ausnahmen zu schon aus anderen Theilen des Kontinents her bekannten.
Als östliche Arten nennen wir die seltenen Nectarinia albiventns und erytliroceria,
erstere bisjetzt nur im Somalilande gefunden, letztere von H e u g lin und A n ti
n o r i am weissen Nil und von F o rn a s in i in Mosambik. Verwaltend östlich ist
auch die schöne Nectarinia gutturalis.
Von L u s c in ia d e n kennt Ostafrika bisjetzt nur 25 Arten, Westafrika 84, Südafrika
95 und Nordostafrika nicht weniger als 143! Verschiedene Drymoeken
(ein schweres Kapitel für den Ornithologen hinter dem Studirtische!) scheinen
ihm exclusiv anzngehören, so die drei von P e te r s in Mosambik gesammelten
Arten, / Ir. procera, bivittata und isodactyla, und eine neue Art v. d. D e e k e n s :
Dr. insipida. Zwischen den Felsen der Stromschnellen des Shire entdeckte K irk
eine neue der pileata Südafrikas verwandte Campicola. Die Saxicolen unseres
Gebietes gehören sämmtlich dein Somalilande an, unter ihnen der kleine schwarz-
schwänzige Steinschmätzer (Saxicola melanvra), eine charakteristische und etwas
aberrante Art, die die tiefer gelegenen Berghänge um Aden belebt und den A. Brehm
als einzigen Vertreter seiner Klasse auf der vulkanischen und gänzlich öden Insel
Perim eingebürgert fand. Ein lieblicher Sänger dieser Küsten, Sylvia nana, ist
wunderbar weit verbreitet; das sandgelbe zierlich kleine Vögelchen lebt auch auf
wüstenartigem Terrain im nördlichen Indien. Unsere vaterländischen Bachstelzen,
die gelbe wie die weisse, führt der Wandertrieb bis zur Somaliküste. Beide traf
H e u g lin dort im Winter nicht selten. Unter den durch v. d. D e c k e n bei Moui-
bas und auf Sansibar gesammelten Arten befindet sich auch Cisticola schoenicola, die
wir zudem von Madagaskar kennen. Noch mag hier Cichladusa arquata erwähnt
werden, ein trefflicher saxicoliner Singvogel Mosambiks und Uniamesis. Weder
Zosterops noch Parus!
Nur 14 T u rd id o n bokannt als ostafrikanische! Dagegen dor Westen mit 65,
der Süden mit 32 und Nordostafrika mit 29 Arten. Turdus Deckeni, nächstycr-
wandt dom obseurus des Süden, und Andropadus ßavescens sind rein östliche Vögel.
Ein neuer gelbsohwllnziger Oriolus, don P e to rs in Mosambik entdeckte, scheint
auch im Damaralande vorzukommon. Cossypha Ueuglini, die v. d. D c c k o n bei
Mombas sammelte, ist höhor nördlich vorbroitot. Einer dor gemeinsten Vögel unseres
Gebietes und fast ganz Afrikas ist Pycnonotus nigricans. Zu der grossen Anzahl
südafrikanischer Arten, deren Wohnsitz sich an der OstkUste hinauf bis Mosambik
ausdehnt, gehören zwei sohöne Drosseln, Cossypha humeralis und C. natalensis.
liier noch beiläufig dio Notiz, dass Petrocincla saxatilis von H eu g lin im Winter
um Aden angetroffen wurde. Es fehlen Hypergerus, Pitta, Älethe, und was am
merkwürdigsten, Trichophorus, eine im Westen mit mehr als 20 Arten vertretene
Form.V
erhältnissmässig noch schwäoher als die drosselartige erscheint die Gruppe
der M u s c ic a p id e n , von welcher wir nur sieben Arten namhaft zu machen wissen.
Westafrika kennt deren 37, die nordöstlichen Gebiete 22, der Süden 16. Musci-
capa cinereola, ein höchst unscheinbares Vögelchen, beschrieben wir nach dem einzigen
bekannten Exemplare aus Usaramo. Interessant ist die Wiederholung von
Bias nrnsiew auf dem Terrain des Sambesi. Die Platystiren Ostafrikas, PI. pririt
und senegalensis, sind weit verbreitete Arten. Der graue Fliegenschnäpper Europas,
den v. d. Deck en auf der Insel Sansibar sammelte, ist im Otkober und November
an der Somaliküste nicht selten. Im December traf H e u g lin den wohlbekannten
Vogel bei Aden.
Die D ic ru r in e n , deren hier zu gedenken, ragen zum Theil von Süden, zum
Theil von Nordosten her in unser Gebiet hinein; aber eine neue Art, Dicrurus
fugax, von P e te r s in Mosambik und von v. d. D e ck en bei Mombas gesammelt,
scheint auf den Osten beschränkt zu sein. Campephaga fehlt ganz; ebenso die
merkwürdige scharf lokalisirte Gattung Hypocolius, beschränkt, wie es scheint, aul
ein wenig umfangreiches Gebiet der abyssinischen Küstenniederung.
Etwas anspruchsvoller treten die L a n ia d e n in Ostafrika auf mit 28 Arten,
neben welchen der Süden nur mit 22, die nordöstlichen Länder mit 31, die Westhälfte
mit 37 Arten doch entschieden weniger bevorzugt erscheinen. Von 12 Dryo-
seopusarten sind nicht weniger wie acht exclusiv östliche. Eine derselben imitirt
in Färbung und Gestalt gewisse Arten der südamerikanischen Gattung Thamnophilus
so vollständig, dass man sich nur schwer entschliesst, nicht an eine Täuschung
zu glauben. Zu den interessantesten unter den specifisch afrikanischen
Formen zählt die Gattung Prionops. Sie kulminirt recht eigentlich im Osten.
Neben dem abyssinischen Prionops poliocephalits, welchen S p e k e in Usinsa wieder
erlangte, und talacoma, dem typischen Vertreter dieser Form auf dem Gebiete des
Sambesi und Shire, besitzt sie in Pr. Retzii, einer Entdeckung W a h lb e rg s vom
Teogheflusse, in dem so abweichend gefärbten, stark an Sigmodus erinnernden
Pr. scopifrons Mosambiks, und zumeist in Pr. graculinus, einem schönen bei Mombas
durch v. d. D e c k en erlegten Vogel, noch drei aberrante für den Sachkenner im
hohen Grade anziehende Arten. Die wenigen Laniarius Ostafrikas zählen zu den
prächtigsten Vögeln des Welttheils. Denken wir uns L. atrococcineus landschaftlich
umrahmt von den Victoriafällen des Sambesi, wo C h a pm a n die Art erlegte, oder
L. cruentus, dessen hoehrosenrothe Färbung kaum ihres Gleichen hat in der
ornithologischen Serie, familienweise in den Akazienhainen des Somalilandes! oder