Schwanz abgerundet, länger als die Flügel; die Federn am Ende spitz zugerundet;
Lauf zierlich, vorn mit 5 Schildern; die vorderen Zehen äusserst schwach; die
hintere kräftig mit starkem Nagel. v
Genus Terpsipkone, Gloger.
Fror. Not. 1827. XVI. p. 278. — Muscipeta.pt., Cuv. 1817 (nec Koch. 1816). — Tschitrea (!),
L e ss ., Tr. cTOm. 1831.
(144) i. Terpsiphone cristata, (Gml.)
Muscicapa senegcilensis cristata, B r is s ., Om. II. (1760) p. 422. t. 39. f. 2; — Crested Senegal
Flycatch&r, L a th ., Gen. Syn. II. p. 329. — Be chst., Hebers. II. p. 322. — PI. enl. 573. f. 2. —
Muscicapa cristata, Gml., S. N. p. 938. - L a th ., Ind. Om. p. 470. - B e c h s t., üebersetz.
IY . p. 306. — Platyrhynchus cristatus, V ie ill., Enc. Meth. p. 842. -§3Le Tschitrec, L e v a ill.,
Ois. d'Afr. t. 142 (<5, §) et 143 (Nest). — Tschitrea mutata, Less. (nee L in n .), Tr. d'Om.
p. 386. — id. Tsch. cristata (Kap; Mariannen!!!). — id. Rev. zool. 1838. p. 278. Muscipeta
perspicillata, 'Sws.r B . W. A/r. H. p. 60. (Nach L ev a ill.). - J a rd .,. Edinb. New Phil
Joum. n. s. II. p. 238. Platysteira perspicillata, G ra y , Gen. o f B. I. p. 257. id. Tschitrea
cristata. p. 260. - H a r tl., W. Afr. p. 89. - id. J. f . Om. 1861. p. 167. - C a ss., Proc.
Acad. Phil. 1859. p. 49. — Terpsiphone cristata, Cab., Mus. Hein. I. p. 59. — Muscicapa perspi-
cillata, G r ill, Antechn. p. 26. — Muscipeta perspicillata et cristata, L ic h t., Nomencl. p. 19.
Tschitrea perspicillata, G u rn e y , Ibis. 1862. p. 29. — Muscipeta cristata, K irk , Ibis. 1864.
p. 319. — Tschitrea cristata, Sc hl eg., Nederl. Tijdschr. v. Dierk. 1865. p. 85. id. Recherch.
sur la Faune de Madag. p. 76. — L a y a rd , B. S. Afr. p. 145. - ? Tschitrea Ferreti, Bianc.,
Spec. zool. mosamb. fase. XVHL (1867) p. 321.
Diagn. Capite ‘ toto splendide aeneo-virescente; notaeo religuo caudaque
interne rufis; pectore et abdomine obscure einer eis; subcaudalibus et
subalaribus albis; remigibns majoribus nigricantibus, rufo-marginatis
' rostro et pedibus nigris.
Long. l lh"; rostr. 5 '" ; ed. 3" l'h-ul; rectr. med. 11 lh “; tars. 6"'.
$ a lt. Kopf, Hals, Kinn und Kehle schwarz mit lebhaft stahlgrünem Scheine;
die Federn des Ober- und Hinterkopfes verlängert, bilden eine Art Haube; übrige
Unterseite sohiefergrau, am dunkelsten auf der Brust; untere Schwanz- und Flügeldecken
weiss; Oberseite, Flügel und Schwanz dunkel kastanienrothbraun; Schwingen
schwarzbraun, an der Aussenfahne kastanienrothbraun wie der Rücken, an der
Innenfabne hellrostroth gerandet; Schwingenschäfte schwarz, von unten fahl-
weisslich; Schwanzfederschäfte braun, unterseits rostfarben.
Schnabel schwärzlich, bleigrau glänzend; Beine hornschwarz. Im Leben: der
Schnabel und das deutliche nackte Augenlid schön himmelblau, aber der Schnabel
mit schwarzer Spitze; Beine Schieferfarben; Iris dunkelbraun (Ayres).
Nach einem alten aus dem Kaffernlande (Krebs) im Berliner Museum.
Ein etwas jüngerer Vogel von Benguela (A n ch ie ta ) im Bremer Museum zeigt
Kopf und Hals schiefergrau wie die Unterseite, nur auf den längsten Federn des
Hinterhauptschopfes etwas stahlgrün scheinend; die unteren Flügeldecken am
Daumenrande sehiefergrau, die übrigen weiss; Schäfte der Schwanzfedern oberseits
deutlich rostroth; die 2 mittelsten Schwanzfedern vollständig entwickelt.
Ein jüngerer Vogel vom Kap (Bremer Museum): Ober- und Hinterkopf stahlgrün;
Kopfseiten und übrige Unterseite schiefergrau, gegen den Bauch zu heller;
Unterbauch, Schenkel und After schmutzig weiss; untere Flügel- und Schwanzdecken
weiss, schwach roströthlich verwaschen; die 2 mittelsten Schwanzfedern noch nicht
verlängert.
Ganz ebenso ein Exemplar von Natal und alte Vögel aus Damaräland in der
Sammlung S h a rp e ’s in London.
Fl. Aeuss. Schw. M. Schw. Ucberragt
die übrigen.
F. Schnabelbr
an Basis.
L.
3" 2"' 2" 8"' 11"' • - i_L -■ . 5 1/ 372'" (J Kaflernland.
3" 2" fiii , 3 " 3"' ' — 5"' ’ 3 sl i ‘“ fjni Kap.
2" 11'" 2" 6'" 3" 3"' — 6'" ; p n Natal.
3" 2" 8"' 9" 3-"' 5" 8"' 5;;; 3',2'" yi/i <J Benguela.
Nach dem was wir über diese Art wissen, zeichnet sich dieselbe durch di
rostzimmtrothe Aussenfahne der Schwingen, die rostfahlen Innensäume derselben
und die mehr oder weniger deutlich weissen unteren Flügel- und Schwanzdecken
ganz besonders aus. Die Haube, welche schon auf dem Vorderkopfe beginnt,
besteht aus (c. 9'") langen, breiten, zerschlissenen Federn, die von den schmalen,
wie sie bei T. paradisi und melanogastra Vorkommen, durchaus verschieden sind. Als
ziemlich gewiss dürfen wir annehmen, dass T. cristata auch im ausgefärbten Kleide
kein Weiss erhält: Deckfedem, Schwingen und Schwanzfedern sind daher rost-
zimmtroth oder kastanienbraun. Nach K irk , L a y a rd und A y re s hat allein das $
die 2 mittelsten Schwanzfedern verlängert und zwar nur während der Sommermonate.
Die Färbung des Kopfes und Halses ist meist lebhaft stahlgrün, zieht
aber zuweilen etwas ins Stahlblaue. Am nächsten verwandt ist T. melanogastra,
Sws. Da B ris so n in seiner Beschreibung von Muse, senegalensis cristata ausdrücklich
die kastanienbraune Aussenfahne der Schwingen erwähnt, so lässt sich
dieselbe mit Sicherheit auf diese Art beziehen. Nach S c h le g e l wären T. melanogastra,
tricolor, F ra s ., und senegalensis, L e s s ., mit cristata gleichartig, was
wir noch keineswegs als erwiesen betrachten, vielmehr entschieden bezweifeln
müssen.
T. cristata scheint, mit Ausnahme des Nordostens, über den grössten Theil
Afrikas verbreitet: Senegal (A d an so n , B ris s o n ) ; Benguela: Mossamedes (Anc
h ie ta ), Novo Redondo (H e n d e rs so n ); Damaraland (A n d e rsso n ), Kapgebiet
(L e v a ill.), nicht fern von Kapstadt (L a y a rd ); Lagoa-Bai (V ic to rin ), Kaffern-
land. (K reb s, W a h lb e rg ), Natal ( J a rd in e , A y re s) und das Sambesigebiet der
Ostküste, wo K irk die Art häufig fand. B ia n c o n i’s Tsch. Ferreti aus Südmosambik
ist wahrscheinlich diese Art. Die von F il ip p i in dem Berichte über
die Sammlung B ru n R o lle t’s am oberen weissen Nile aufgenommene Tsch. cristata
bezieht sich auf melanogastra.
Ueber die Lebensweise und das Brutgeschäft berichtet L e v a illa n t. L a y a rd
und K irk bestätigen, dass der Vogel ganz vorzüglich das Dickicht schattiger
Wälder liebt. Nach A y re s sieht man meist 5 bis 6 Stück zusammen, unter denen
gewöhnlich 2 Männchen sind.
V. d. D e c k e n , Reisen IV. 20