B. maculosus zeigt iu der Färbung am auffallendsten Aeknlickkeit mit dem
amerikanischen B. virginianus (magellanicus, Gml.), als dessen kleineres Abbild er
betrachtet werden darf. Letzterer hat aber die Schwingen bis aut einen braunen
Endtheil roströthlichgelb gefärbt, mit 5 regelmässigen dunklen Querbinden.
B. maculosus ist weit über Afrika verbreitet: Sierra Leone (S a b in e ), Gabon-
gebiet (Du C lia illu ), Kordofahn, Senahr, Bogosland, Taka, Abyssinien (bis
10,000'hoch), südwärts bis in die Somaliländer (Brehrn, Rüpp., H a rris , Heugl.),
blauer Fluss (Brehm), Somaliland (Speke), Sambesigebiet (D ic k in so n ), Natal
(A y re s), Kaffernland (Leid. Mus.), Kapkolonie (L ay a rd ). B ü p p e ll’s Angabe
„Nubien“ ist wahrscheinlich unrichtig.
Bei den Somalen heisst diese Eule Shimir-libah, d. h. Löwenvogel.
Subgen. Ptüopsis, K a u p .
(41) 3. Bubo leucotis, (Temm.)
Strix leucotis, Temm., PI. col. 16. — Otus leucotis, Cuv., Pi'jn. an. I. (1829) p. 341. — Less,
Man. d ’Om. 1831. p. U l. — Scops leucotis, Sw s., Class. o f B. H. p. 217. — Ephialtcs leucotis,
Gr. R. G ra y , Gen. o f B, I. p. . — id. List Spec. Brit. Mus. part I. (1848) p. 97. •—
R ü p p ., Syst. Uebers. p. 12. — Bp., Consp. p. 45. — Eph. (Ptilopsis) leucotis, Kaup, Monogr.
Striy. in Trans. Zool. Soc. 1852. p. 201. vol. IV. (1862). — Aegolius leucotis, H eu g l., Syst.
Uebers. No. 92. — Scops leucotis, S tr ic k l., Contrib. Om. 1852? p. 142. — H a r tl., W. Afr.
p. 20. — id. J. f . Om. 1861. p. 102. — Eph. leucotis, G u rn e y , Ibis. 1862. p. 26. — L ay a rd ,
B. S. Afr. p. 41. — A n tin ., Catal. p. 21. — id. Hartm., Uebersetz. J . f . Om. 1866. p. 194. —
Otus leucotis, H eu g l., J . f . Om. 1863. p. 13. — Scops leucotis, S c l a t ., Ibis. 1864. p. 307. —
Bubo leucotis, Scbleg., Mus. P. B. Oti. p. 17.
Diagn. Dilute brunneo-dnerasems, tenuissime nigricante- vermimlcdus;
fa d e , fronte et regione parotica albis, hac postice late nigro-marginata;
oedpite nigro; subtus pallidior, strvis nigris pulchre notatus; alis macu-
lis nonnullis majoribus albis; tarsis albidis, fusco-variegatis; rostro
pallido; iride flava; periophthalmiis nigris.
Lang. 10"; rostr. 8 " '; al. 7"; caud. 3*1%"■; tars. 14"'.
Ganze Oberseite, Schultern und Flügeldecken auf braungraulichem Grunde
mit unzählichen dunklen Pünktchen und Punktflecken, die unregelmässig in
Reihen stehen, dicht besprengt, jede Feder mit schwarzbraunem schmalen Schaftstriche,
diese auf den oberen Flügeldecken weniger deutlich; die längsten Schultei-
federn, mit Ausnahme eines schwarzen Endrandes, weiss, daher ein grösserer
länglicher weisser Fleck auf den Schultern. Die Federn der Stirn, unter und hinter
dem Auge und an den Halsseiten bräunlichgrau fein dunkel bespritzt, ebenso
gefärbt an der Basishälfte sind die Federn des Scheitels und Hinterkopies und
die der Ohrbüschel, an der Endhälfte aber schwarz, wesshalb diese Theile von
letzterer Farbe erscheinen; die Federn des Zügels und am Kinn weiss; hinter
der Ohrgegend wird der Schleier von einem breiten schwarzen Bande begrenzt;
Unterseite wie die Oberseite gefärbt, aber blasser und schwach rostfahl angehaucht,
mit feinerer dunklerer Bespritzung und schärfer markirten schwarzen Schaftflecken;
Äehlfleck und untere Schwanzdecken fast einfarbig weiss mit dunklen Schaft-
■triehen; Tarsenbefiederung weiss mit bräunlichen Strichelchen; untere Flügeldecken
weiss mit schwarzen Schaftstrichen und spärlichen dunkleren Punkten, die
gS-össten unteren Flügeldeckfedern schwärzlichgrau; Schwingen graubraun, an der
Hinenfähne deutlicher braun, an der Basishälfte breit weiss gerandet, mit dunklen
lümktchen besprengt, die besonders am Rande der Aussenfakne deutlich sind,
■uni mit 12 (auf den hintersten Schwingen 2. Ordnung mit 10) regelmässigen
Simkelbraunen Querbinden; Schwingenschäfte oben hellbraun, unten weiss; Schwanzfedern
wie die Schwingen gezeichnet, mit 12 schmalen dunklen Querbinden, die
Bich auf der Aussenfahne weniger scharf markiren.
Schnabel gelblichweiss; Nägel hornbraun; die Zehen ziemlich dicht haarähn-
iich schmutzigweiss befiedert. Iris goldgelb (D ick in so n ); Iris dunkelgelb; Waehs-
■aut und Schnabel gelblichbraun mit gelber Spitze (Ayres).
Länge. Fl. Schw. F. L. M.-Z. Nag. ders.
10" 6" 10"' 3" 8"' 16'" 1 1 '" 6'" Senegambien.
7" 2"' 3" 5'" 6'“ 14'" 12'" — <y Damaraland.
7" 4 '" 3" 1"' 8'" 16'" 1 1 '" - ?
Beschreibung nach einem alten Exemplare der Bremer Sammlung aus Sene-
■ambien.
Exemplare aus dem Damaralande (unter A n d e r s s o n ’s Sendungen) zeigen
Binen viel helleren Grundton des Gefieders, der oberseits • deutlich ins Hellgraue,
■pterseits fast ins Weisse zieht; das Schwarz des Ober- und Hinterkopfes und der iBkrbüsckel nicht so dunkel und mit zahlreichen graulichen Punktflecken besprengt;
as Weiss im Gesicht und an der Kehle reiner und lebhafter; ebenso ein grösser
leck auf der Kehle.
Eigenthümlich sind die sehr verlängerten Wimperfedern der Zügelgegend, und
Bic ausserordentlich breiten Schwingen, von denen nur die erste am Spitzentheile
■er Innenfahne einen winkligen Ausschnitt trägt. Im Uehrigen schliesst sich diese
«leine Eule, namentlich auch durch ihre sehr entwickelten Ohrbüschel und die
paarig befiederten Zehen, ganz den echten Bubonen an, unter denen sie eine
Jljvergform bildet.
Die Verbreitung ist eine ausgedehnte: Gambia (R en d a ll), Kasamanse (Verr.),
Bloldküste (Pel), Gabon (Verr.), Angola (Mus. Lissabon), Damaraland (Andersson),
Bildliches Nubien (R a y n e v a ll), Kordofahn (südlich vom 18° n. Br., Heugl.),
■enakr, Bogosland, Abyssinien (Rüpp., Brehm, Heu g lin ), Jambaraland, westlich
■pn Gondokoro, unterm 5° n. Br.), Djurland am Gazellenflusse (Antin.), Sambesi-
«cliiet (D ic k in so n ), Natal (A y re s), Kaffernland (Berlin. Mus.), Kurichane im
westlichen Transvaal (Verr.). Nicht innerhalb der Kapkolonie (L ay a rd ).
A n tin o ri fand im Juni am Gazellenflusse das eine weisse Ei dieser Eule in
einer Baumhöhle. In demselben Monate brütet sie in Natal, nach A y re s , der aber
21 Eier in der Baumhöhle fand. Zum Ausfliegen reife Junge, die in der Färbung
||hon ganz den Alten ähnelten, erhielt A n d e rs so n im September in Damaraland.
■ e ite re Nachrichten über die Lebensweise fehlen.