Ein anderes Exemplar von Sues im S e n k e n b e rg ’sehen Museum im Winterkleide
zeigt auf den schwarzen Theilen d,er Kopf- und Halsseiten, des Kinns und
der Kehle breite fahlweisse Endsäume, die das Schwarz fast ganz bedecken; die
oberen Flügeldecken sind ebenfalls breit fahlweiss umrandet, und die unteren
Flügeldecken sind weiss.
Länge. Fl. Schw. F. L.
c. 572" 3" 5’" 2" 3"’ 5’" 1 1 "' 6 Algier.
3" 5’" 2" 4"’ 5’" lD/V" $ Egypten, Type.
3„ 4,„ 2" 2"’ 574"' 10'" Sues, „
c. 672" 3" 10’" 2" 8’" g in 12'" atrogularis, B ly th , Indien.
(Nach J e r don.)
c. 6" ,3" 5"’ — 5"' 97?"' atrogularis, B ly th , Indien.
(Nach G o u ld ’s Abbild.)
— 3" 9’" 5"' 13'" atrogularis, B ly th , Indien.
(Nach G o u ld ’s Abbild.)
Dem ? fehlt (nach B e a v an und Gould) das Schwarz der Kopfseiten auf
Kinn und Kehle; es zeigt Schwanz und Schwingen mehr schwarzbraun und hat
die letzteren, sowie die Flügeldecken rostisabell gesäumt. Es ähnelt daher sehi
dem $ von stapazina. Nach T a v lo r's und T r is tr am ’s Angabe wären beide
Geschlechter gleiehgefärbt.
Der rostisabellfarbene Ton ist wie bei der verwandten S. stapazina, L in n é ,
bald heller, -bald auffallend dunkler. Nach Analogie zu urtheilen, dürfte der
letztere namentlich im Frühlingskleide hervortreten. S. atrogularis, Bl., zeigt auf
G o u ld ’s Abbildung ebenfalls einen dunkel rostisabellfarbenen Ton, ist aber, wie
P e l z e i n ’s Vergleichungen indischer und egyptischer Exemplare ergeben, speeifisch
nicht verschieden. Nach Go u ld würde sich der indische Vogel durch die schwarzen
unteren Flügeldecken vom afrikanischen unterscheiden. Dieses Kennzeichen
ist aber ohne Werth: unsere afrikanischen Exemplare zeigen ebenfalls schwarze
untere Flügeldecken.'
Eine in der Färbung durchaus gleiche Art von Thibet beschreibt Gould (B.
of As. pt. XVH. pl. opt.) unter dem Namen S. montatia.' Sie unterscheidet sich
nur durch die an der Basishälfte der Innenfahne schneeweissen Schwingen und
bedeutendere Grösse. Unter den afrikanischen Arten steht S. stapazina*), L in n é ,
unserer Art am nächsten, ist aber leicht durch die geringere Ausdehnung des
Schwarz an der Kehle und den (in beiden Geschlechtern) bis zum Spitzendrittel
weissen Schwanz kenntlich. Eine mit dem ? von S. deserti sehr übereinstimmende
Art (bei der aber beide Geschlechter gleichgefärbt sein sollen) scheint zu sein: S.
homochroa, T ris tram (Ibis. 1859. p. 59 et 301. — Great Sahara, p. 395) aus der
südlichen Sahara.
*) v. H e u g lin führt diese Art (Ibis. 1859. p. 341) als von ihm an der Danakil- und
Somaliküste (sowie in Südarabien), also innerhalb unseres ostafrikanischen, Gebietes, beobachtet
an, jedenfalls aber aus Versehen, denn in seinem uns gütigst mitgetheilten Verzeichnisse der Vögel
der Somaliküste wird die Art nicht anfgeführt, und in seiner Fauna des Rothen Meeres (P e te r-
m a n n ’s geogr. Mitth. 1861. p. 22) bemerkt e r ausdrücklich: „S. sta/pazina habe ich längs des
Rothen Meeres nicht gefunden“.
S. deserti ist über Westasien, Nord- und Ostafrika verbreitet: Afghanistan
(G riffith ), Sindh, nördliches Indien (Morar, Umballah: Beavan), N. W. Himalaya
(Kotegurh, 4 — 8000 Fuss hoch: S to lic z k a ), Thibet (Gyagar-See in Kupshu,
15,500— 17,000 Fuss hoch); Persien (Filip p i), Palästina (T ristram ), Nord- und
Südarabien (Heugl.); Südsahara (T r is tr .) , Egypten, Nubien (Rüpp., Heuglin.,
Brehm u. A.), Kordofahn (P e th e rik ), längs der Danakil- und Adailküste, bei
Berbera und Seila (Heuglin).
Subgenus Gercomela, Bp.'
(120) 3. Saxícola melanura, Rüpp.
S. melanura, Rüpp., in Temm. Pl. col. 257. fig. 2 .— Sylvia melanura (T emm.), Hempr. et E hrb .,
Symb. Phys. (1828) aves. I. fol. c. c. — Saxícola melanura, Rüpp., Neue Wirbelth. p. 80. —
id. Syst. Uebers. p. 58. — Gr. R. G ray , Gen. o f B. p. 179. No. 9. — Bp., Consp. p. 304.ÉÉÉj
M ü lle r , J. f . Orn. 1855. p. 205. — Pratíncola melanura, Heugl., Syst. Uebers. No. 245. >—
id, Fauna des Rothen Meeres. )No. 90. — id. Saxícola melanv/ra; Ibis. 1859. p. 341. — Carcómela
asthenia, Bp., Compt. Rend. XLH. (1856J p. 766. — Saxícola melanv/ra, Sc l a t . , Rep.
Coll. Somali Country. (1860) p. 14. — id. Ibis. 1860. p. 247. — Cercomela melanv/ra, Je rd .,
B. o f Ind. H. p. 133: — Saxícola melanura, B re hm , Habesch. p. 213 et 290. — Pratíncola
melanura, T ris tr ., Ibis. (1867) p. 97.
Diagn. Sordide cinerea, subtus pallidior, abdomine, crisso et subcaudalibits
sensim pure albis; cauda tota nigerrima; remigibus Juscis; mbalaribus
sordide ciñereis; rostro fusco; pedibus nigricantibus; iride fusca.
Long. 5" 10’" ; rostr. 6’" ; al. 3 " ; caud. 2“ 3’" ; tars. 10’".
¿ •a lt. Aschgrau; Mitte der Unterbrust, Bauchmitte, After und untere Schwanzdecken
weiss; Schwingen braun, an der Adssenfahne hellfahlbräunlich, an der
Innenfahne weisslich gerandet; obere Schwanzdecken und Schwanzfedern von oben
und unten schwarz; untere Flügeldecken grau; Ohrgegend bräunlich. Iris dunkelbraun
(Brehm).
Länge. Fl. Schw. F. L.
c. 57s" 2" ll"'-3" 1’", 2"-2"2"’ 5-572"’ , 97.2-10-" d ?;
Das beschriebene Exemplar der Bremer Sammlung stammt aus Arabien
(A. Brehm). Solche aus dem abyssinischen Küstenlande in J e s s e ’s Collection
ganz ebenso.
Beide Geschlechter sind gleichgefärbt (H em p rich , T r is tr am , J e s se ).
Durch den mehr sylvienartigen Schnabel, den etwas abgerundeten Schwanz
und die eigenthümliche Färbung verdient dieser Steinschmätzer subgenerisch getrennt
zu werden. Nahe Verwandtschaft mit ihm zeigen 2 südafrikanische Arten:
S- Castor und S. Pollux, H a rtl. (Proc. Z. S. 1865. p. 747). Letztere ähnelt in
der Färbung der Ober- und Unterseite fast ganz, unterscheidet sich aber leicht
durch die weissen oberen Schwanzdecken und die weisse Aussenfahne der drei
äusseren Schwanzfedern.
V. U. D e c k e n , Reisen XV. 17