(96) 4. Nectarinia gutturalis, (Linné.)
Certhia brasiliensis nigricans, B r is s ., Om. III. p. 658. pl. 33. f. 3 (descr. opt.).>- Certhia gutturalis,
L in n é . S. N. p. 186. —• Gml., S. N. p. 478. — Pl. ml. 578. f. 3. — M ü ll., S. N. II.
p. 258. - L a th ., (ie.n. Sgn. I. p. 723. ■- id. Ind. Om. p. 291. — B e c h s t., Kurze Uebers.
p. 184. — S haw, Nat. Mise. pl. 797 (med.). — Le Sucrier protêe, L e v a ill., Ois. d'Afr.
t. 295. Sun de v., Kritisk Fra/mstdll. K. Vetensk: Acad. Handl. ü . 1857. p. 57. — Caereba
gutturalis, G. R. Gray, Gen. o f B. I. p. 101. — Bp., Consp. p. 400. — Nectarinia natalensis,
J 'a rd ., Nat. labr. XIII. Nect. (1843) p. 193 et 256. t. 12. — Oinwyris natalensis, Bp., Consp.
p. 408. — N. natalemis car. Zanzibar, J a rd ., Contrib. to Ormth. 1849. p. 62. pl. 12. — id. N.
natalensis, Edinb. New phil. Journ. n. s. vol. II. p. 244. — Cinnyris discolor, B ia n c o n i (ne,c
Vie il 1.), Spec. Zool. Mosamb. m . p. 34. m!id. Contrib. Orn. 1852. p. 134. — Sclat., Contrib.
1852. p. 124. — Cinnyris Biancomi, H ar tl., Contrib. 1852. p. 78. — Chalcomitra gutturalis et
natalensis, Re ichb., Handb. pp. 277. 278. f. 3893 et t. DCVH. f. 4077 (bon.). — id. Ch. eruen-
tata. p. 279 (Text. part.). — N. natalensis, M o n te iro , Proc. 1865. p. 96. — Gurney, Ibis.
1860. p. 207; — Nectarinia Bicmconi, K irk , Ibis. 1864. p. 320. — N. senegalensis et natalensis,
L a y a rd , B. S Afr. p. 80. No. 133 et 134. — N. gutturalis, H a rtl., Proc. Z. S. 1867. p. 824. —
N. natalensis, S p e r lin g , Ibis. 1868. p. 289. — Cinnyris gutturalis, Cab., v. d. Decken, Reisen
ni. p. 28.
Diagn. Fuliginoso-nigra, hobsetricea; gula, striola utrihque mystàcdli et sm-
cipite metallicte viridibus; jugub pectoreque fulgide scarlcttinis, in adultis
subunicoloribus, in junioribus cyaneo -jasrÂolatis ; alis et cauda fßligi-
nosis; rostro et pedibus nigris.
Long. 5" 3 ; rostr. 8 '" ; al. 2lh " ; caud. 1" 10'“ ; tors. 7'".
A lte s $. Sammtschwarz; Schwingen, deren Deckfedern und Schwanzfedern
glänzend braun, unter gewissem Lichte mit einem schwachen Scheine ins Bronce-
braune ; Kinn und Oberkehle metallischgrün mit deutlichem kupferfarbenen Scheine,
dieser Fleck jederseits von einem goldgrünen Mundwinkelstreif begrenzt; Stirn und
Vorderkopf bis hinters Auge dunkel goldgrün, die Enden der Federn unter gewissem
Liehte schwach kupferfarben schimmernd; Kehle, Kropf und Oberbrust sind von
einem grossen tiefscharlachrothen Felde bedeckt, dessen Federn, an der Basis
schwarz, quer über die Mitte eine stahlblaue Querlinie zeigen, die unter gewissem
Lichte grün schimmert; am Flügelbuge ein meist versteckter amethystfarbener
Metallfleck.
Schnabel und Beine schwarz.
J ü n g e r e r Vogel aus Natal (Bremer Museum) düster braun, am Hinterköpfe
und auf der Unterseite mit einzelnen schwarzen Federn gemischt; Schwingen an
der Aussenfahne sehr schmal fahl gesäumt, ebensolche Endsäume auf den unteren
Theilen; die unteren Schwanzdecken breit bräunlichfahl geendet; am Vorderkopfe
einzelne goldgrüne Federn, ebenso am Mundwinkel ; das Both auf Kehle und Kropf
dunkler, mit deutlicher stahlgrünen Querlinien; der amethystfarbene Fleck am
Buge fehlt noch.
Die Beschreibung des alten Vogels nach einem Sansibar-Exemplare durch
Kirk. Fünf Exemplare daher weichen in der rothen Kehlfärbung erheblich ab;
dieselbe erscheint bald heller, bald dunkler; die metallfarbenen Querlinien der
rothen Federn scheinen an manchen Exemplaren deutlich stahlgrün, an anderen
stahlblau.
Im Berliner Museum konnten wir ebenfalls mehrere ostafrikanische Exemplare,
durch Baron v. d. D e ck en bei Mombas, auf Sansibar und am Kilimandscharo
eingesammelt, untersuchen.
Das 5 ist nach L a y a rd einfarbig graulichbraun gefärbt, auf dem Bücken und
den Flügeln etwas dunkler. Junge <j sind auf der Brust schwarz und gelb gemischt.
Länge. n El. Mittl. Schw. F. L..
2" 10"' 1" 10'" 10"' p u Loanda.
c. 5 1/4" . 2" 9'" 1" 9'" 12"' 8l/s"' Natal.
2" 6"'-2" 7'" 1" 8"'-l" 9"' 9*/2-10'" 8'" ' ad. Sansibar.
to
CO
1" 11“'. 9 1 /rll"' n m ,, cruentata,
B e ic h e n b a c h machte zuerst darauf aufmerksam, dass die Certhia gutturalis
L in n é ’s, angeblich aus Brasilien, wahrscheinlieh auf diese Nectarinia Bezug haben
werde. Die Vergleichung mit B r is s o n ’s genauer Beschreibung lässt nicht den
geringsten Zweifel. S h aw ’s Abbildung, obwol im Ganzen verfehlt, zeigt ebenfalls
sehr deutlich eine Nectarinia und keine Coereba, wie bisher angenommen wurde.
Nach S u n d e va 11’s kritischen Forschungen bezieht sich der Sucrier protêe*) Le-
v a illa n t’s aus dem Kaffcrnlandc ebenfalls auf diese Art.
Dieselbe war also längst bekannt, ehe sie J a r d in e unter dem neuen Namen
N. natalensis beschrieb. In J a r d in e ’s Beschreibung (Nat. Libr.) Wird übrigens,
im Widerspruch mit der Abbildung, die Färbung des Vorderkopfes unrichtig mit
blaugrün bezeichnet. Eine solche Veränderung könnte wol durch äussere Einflüsse
entstanden sein, wenigstens zeigte uns ein in Spiritus eingesandtes Exemplar
das Goldgrün des Vorderkopfes in Stahlviolett umgeändert. Die Vergleichung
von südafrikanischen Exemplaren mit solchen von Sansibar ergab uns keine konstanten
Kennzeichen zur specifischen Unterscheidung, nur scheinen südafrikanische
etwas grösser zu sein.
Die naheverwandte N , senegalensis, L in n é (siehe H a h n , ausländ. Vögel, tah.
No, 1) unterscheidet sich leicht durch die weitere Ausdehnung des Goldgrün,
welches den ganzen Oberkopf bedeckt, die deutlicher broncebraune Flügel- und
Schwanzfärbung und den Mangel des amethystvioletten Fleckes am Unterarme;
auch zieht sich das Both weiter herab. L a y a r d ’s N. senegalensis bezieht sich
daher unzweifelhaft auf gutturalis, obwol er in seiner Beschreibung nichts von dem
stahlvioletten Fleck am Bnge sagt. Sehr nahestehend ist auch N. cruentata, Btipp.,
die ebenfalls den lebhaften Fleck am Buge, den B ü p p e ll übrigens gar nicht
erwähnt, besitzt, sich aber durch schwarzes Kinn und Oberkehle leicht genügend
auszeichnet.
Die Verbreitung von N. gutturalis umfasst Süd- und Ostafrika und einen Theil
des Westens: Kaffernland (L.çvaill.), Damaragebiet (Andersson), Natal (M’K en ,
Mohr, A y re s ), Sambesigebiet (K irk ), Suaheliküste, Mombas (v. d. D e ek en ),
Mosambik (P e te r s , B ia n c o n i, S p e rlin g ), Kap Delgado (L a y a rd ) , Sansibar
(Bojer, D a u b e n y , Kirk), Angola (Wellwitsch) und Benguela (Monteiro).
*) R e ic h e n b a c h deutet denselben irrthümlich auf N. cruentata, R ü p p ., ebenso N. senegalensis,
K i t t l . , Kupiert. 28.2., letztere ist indess die echte senegalensis, L in n é . Mit dieser Art
identisch ist N. natalensis, A n tin . (Catal. p. 33 = N. Acik., J. f. Orn. 1866. p. 207), wie wir
ms durch Vergleichung von westafrikaniBchen Exemplaren mit solchen aus dem Inneren des Nord-
Ostens (Wau, Heu gl in) vollständig überzeugten.