die Flügel etwas überragenden oberen Schulterdecken, die jene dichtstehenden
kaarähnlichen Federstrahlen tragen wie in A . oomata; ebenso sind die zu einem
herabhängenden Busch verlängerten Federn des Unterhalses gebildet; die Federn
des Hinterkopfes ebenfalls verlängert, im Nacken 4 —6 sehr verlängerte (4 — 5")
schneeweisse Federn, die ziemlich breit sind und von der Mitte an allmählich in
eine feine Spitze auslaufen.
Schnabel und nackte Zügel horngrünschwärzlich, an der Spitzenhälfte allmählich
schwarz; Lauf, Tibia und Zehen hornbräunlichgelb; Nägel schwarz. Schnabel
und nackte Zügel grünlich, der Sehnabel am Spitzentheile schwarz; Beine gelb,
Nägel schwarz; Iris gelb (Verr.). — Beine gelblichgrau; nackte Zügel gelbgrüni
der Augenrand roth; Iris gelb (G ran d id ., Meller).
Ein anderes Exemplar ganz ebenso, aber auf den Schultern noch einzelne
braune mit breiten rostgelben Schaftstrichen gezierte Federn.
Nach Exemplaren der Bremer Sammlung, durch Dr. M e lle r von der Ostküste
Madagaskars.
Im vollkommensten Hochzeitskleide verschwindet der strohgelbe Ton auf Oberkopf,
Mantel und Schultern (A. xanthopoda) vollständig, der Vogel trägt dann ein
durchaus rein weisses Gefieder (H. elegans): Verr. u. G ra n d id ie r.
J u n g e r Vogel. Federn des Oberkopfes und Hinterhalses fast schwarz mit
blassrostgelben Schaftstrichen, auf den Federn der Halsseiten und des Vorderhalses
gewinnen diese rostgelben Schaftflecke bedeutend an Ausdehnung, so dass nur
jederseits ein dunkelbrauner Bandsaum übrig bleibt; Kinn und Oberkehle weiss
mit einem aus schmalen dunklen Schaftstrichen gebildeten Strich längs der Mitte;
Bücken und Schultern erdbraun, die Federn mit rostgelben Schaftstrichen; übrige
Theile weiss. Oberschnabel, schwärzlich, Untersehnabel blasshornfarben, gegen die
Spitze zu schwärzlich.
Nach einem durch Dr. K irk von Sansibar erhaltenen Exemplare, welches ganz
mit der uns durch v. P e lz e ln mitgetheilten Beschreibung der A. Idae, H a rtl.,
übereinstimmt.
¡ p Fl* Schw. E. Mundspl. L. Tib. M.-Z. H.-Z.
c. 2 2 » 8 " 4 '" -S " 6 '" 2 " 1 1 ' " 2 " 4 '" 3 " 2 6 " '-28 '" 1 0 '" -U '" 2 1 '" -2 3 " ‘ 1 0 ‘" - 1 2 ‘" ad Madag
8" 4"' 3 " 2 " ' 2 " 6'" 3 " 2 " ' 28'" 1 2 '" 24'" - ju n . Sansibar.
9 " 6 '" — — 3 " 5 '" 30 '" _ _ _
Eine Verwechselung dieser Art im vollkommenen weissen, höchstens auf Oberkopf
und Mantel blassstrohgelb tingirten Hochzeitskleide ist nicht wol möglich;
S c h le g e l’s Versuch, , sie einfach für A. garzetta zu erklären, konnte daher nur
aus dem Mangel eigener Anschauung entspringen und wurde von uns bereits genügend
wiederlegt (H a r tl., Proc. 1867. p. 823). Schwieriger bleibt es dagegen,
junge Vögel (oder das Winterkleid) von denen unserer comata und der indischen
leucoptera, Bodd., zu unterscheiden. Wir selbst hielten das von K irk aus Sansibar
eingesandte Exemplar für eine junge comata, und L a y a rd erklärt jüngere südafrikanische
Vögel ohne Bedenken fttr leucoptera, da ihm eine Vergleichung mit indischen
Exemplaren nicht die leichtesten Verschiedenheiten erkennen liess. Dieser
Umstand wird indess weniger befremden, wenn man in Betracht zieht, dass sowol
comata als die verwandten 3 asiatischen Arten*), wie B ly th (Ibis 1865 p. 38) sehr
* ) E s s ind dies die folgenden:
Ardea Grayi, S y k e s — G r e y u, H a r d w . , IU. t. 48. — leucoptera, V i e i l l . ( n e c B o d d . ) ,
W a g l . sp. 26. — B. malaccmuris, B p . p. 12 6 . — leucoptera, J e r d . III. p. 751. — B l y t h , Ibis.
richtig bemerkt „im Winterkleide kaum, manchmal gar nicht“ zu unterscheiden
sind, obwol sie im vollkommenen Gefieder durchaus abweichen. S e h le g e l betrachtet
sie deshalb nur als Conspecies, ebenso unsere A. Idae, trotz des ganz
weissen, ihm allerdings unbekannten Hochzeitskleides, hätte aber dieser Consequenz
folgend auch A. comata nur als solche annehmen dürfen, da diese und Idae im
Jugendkleide ebenfalls nur mit Mühe zu unterscheiden sind. Die letztere dürfte
sich lediglich durch die blassen Schaftstriche der braunen Mantel- und Schulterfedern
auszeiohnen.
A. Idae, eine Entdeckung der muthigen Beisenden Frau I d a P t e i f t e r , bewohnt
Madagaskar (Ostküste: Id a P f e i f f e r , Boch. u. N ew to n , M e lle r; Nordwestküste:
P o l l e n ) und wurde in neuerer Zeit auch im Süden (Colesberg am
Oranjefluss: L a y a r d ) und Osten (Mosambik: P e t e r s , Küste längs dem Mosambik
Kanal: L a y a r d , Sansibar: K irk ) nachgewiesen.
Subgen. Butorides, Bl.
( 8 6 8 ) 14. Ardea atricapilia, Afzel.
Acta Stockh. 1804. — A. scaptdaris, (111.) Wagl., Syst. ao. (1827) sp. 35 (mas et foem. ad. desei.
opt. nec syn. et descr. av. jun.).— Ardea (Nycticorax) brevipes, Hempr. u. E lirb ., Symb.phys.
1865. p. 38. — A. mataccensis, Sw in h ., Ibis. 1863. p. 421. — A. leucoptera Grayi, Sch leg.
p. 35.
Mantel und Schultern dunkel kastanienrothbraun; Kopf und Hals graulichgelb; verlängerte
Nackenfedern weiss.
Continentales Indien, Ceylon.
Ardea speciosa, H o rsf. — Wagl. sp. 25 (ad.). — Reiclib. f. 1025. — Bp. p. 127. —■
Swinli., Ibis. 1863. p. 421. — Blyth., ib. 1865. p.*8S.‘ — A. leucoptera speciosa, Sch leg*
p. 34. — A. pseudoralloides, L. B r e h m, Voyelf. p. 295.
Mantel und Schultern schieferschwarz; Kopf und Hals rostgelb; Unterhals dunkel zimmtrotk;
verlängerte Nackenfedern weiss.
Sunda-Inseln (Java, Borneo, Sumbawa).
prastnosceUs, Swinh., Ibis. 1860. p. 64. — 1863. p. 421. — B ly th , Ibis. 1865.
p. 38. — A. leucoptera, Sc h l eg. p. 33. — ? Buphus bacchus} Bp. p. 127.
Mantel und Schultern grauschwarz; Kopf und Hals lebhaft braunroth; Unterhals schwärzlich;
verlängerte Nackenfedern braunroth.
Süd-China und Formosa; vielleicht Siam (Swinh.).
B ly th und Sw in h o e unterscheiden noch eine 4te Art:
Ardea malaccensis, B ly th , Ibis. 1865. p. 38. — A. leucoptera^ Swinh., ib. 1863. p. 422,
die sich durch rein weissen Kopf und Hals und blauschwarzen Rücken unterscheiden und auf Malakka
und Sumatra beschränkt sein soll.
Dieser letzteren Art, die vielleicht mit speeima zusammenfallen dürfte, würde die Benennung
leucoptera gebühren, wenn die Frage überhaupt mit Sicherheit zu lösen wäre. B u ffo n ’s „Crabier
de Malac“, PI. enl. 911 (also A. leucoptera, Bodd. et O tto , A malaccemis, (1ml. p. 643 —
speciosa, juv. Wagl. — Reiclib. f. 500) stellt bekanntlich einen jungen Vogel oder ein Winterkleid
dar, gibt also nur in der Lokalitätsangabe einen Anhalt zur Deutung, da die Jungen sümmtlicher
3 oder 4 Arten sich kaum unterscheiden lassen. Nach unseren Untersuchungen, namentlich der
schönen Reihe von 28 Exemplaren im Leidener Museum, glaubten wir auch für diese jungen Vögel
gewisse Kennzeichen gefunden zu haben, wissen aber nicht, ob dieselben als wirklich konstante gelten
dürfen, wollen sie aber hier mittheilen: Grayi: Kropfmitte weiss mit sehr breiten dunklen Längsstrichen
; speciosa: Kropf blassrostgelb, mit sehr wenigen dunklen Längsstrichen; praswosceüs: Kinn
und lvehle werden von einem ausgedehnten rein weissen Fleck bedeckt.
Die Grössenverhältnisse und Färbung der Naekttheile bieten in keiner Weise Anhaltspunkte zur
specitischen Sonderung«