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 Kap,  zeigt  aber  über  dem, Auge  nur  die  Andeutung  eines  blauen  Striches;  das  
 schwarze  Schwänzende  ist  schmäler  und  Schwingen  und  Schwanzfedern  dunkler  
 zimmtrostfarben. 
 Ein  anderes  ganz  gleiches Exemplar  vom Gambia  zeigt keine Spur des himmelblauen  
 Striches  tiber  dem  Auge. 
 Ganz  übereinstimmend  ein  $   vom  Bahr  ghasal  in  v.  H e u g lin ’s  Sammlung. 
 Ostafrikanische  Exemplare  durch  Baron  v.  d.  D e c k e n   im  Berliner  Museum  
 stimmen  durchaus  mit  dem  beschriebenen  kapischen  unseres  Museum  überein,  sie  
 zeigen  aber  nicht  blos  den  deutlichen  himmelblauen  Superciliarstreif,  sondern  auch  
 einen  schmalen  blauen  Stirnrand. 
 Der  Spiritus,  in  welchem  die  Exemplare  übersandt  worden,  hatte  die  Farben  
 merklich  verändert;  das  Grün  der  Oberseite  war  viel  düsterer,  an  den  äussersten  
 Enden  ins  Blaue  ziehend;  das  Gelb  der  Kehle  weiss  geworden. 
 Ein  ganz  junger  Vogel  aus  Abyssinien  (Bremer  Mus.)  zeigt  die  Schwingen,  
 namentlich  die  der  1.  Ordnung,  dunkler  rostzimmtbraun  als  alte,  namentlich  die  
 der  1.  Ordnung,  welche  auch  auf  der  Aussenfahne  deutlich  rostzimmtbraun  gefärbt  
 sind;  der  schwarzeStrich  durchs Auge  ist  schmäler;  Kinn  und  Kehle  rostgelb,  die  
 übrige  Unterseite  grün  mit  rostzimmtfahlem  Anfluge;  das  schwarze  Kropfschild  
 fehlt,  alle Farben  verfliessen  sanft  ineinander;  die Beine  gelbbräunlich  mit  dunklen  
 Nägeln. 
 Länge. F! MittLSchw.  Aeuss. Schw. F. L. 
 c.  51/2" 2" 9V2'" 1" 11'"  2" 2"' IO1/?'" 4 in Gambia. 
 c.  6" 3" 2" Z 'ti“  2" 4'" 11'" 4 Ul Kap. 
 c.  6" 2"  10'" 2"  3'"  .  —  :  • 1072'" 4/» Ostafrika. 
 6"  5" 3" .__  2" 7'" 10"' 4 ui Tanasee,  erythropt.,  Heugl. 
 5" 10"' 2" lOW" —  2" 9'" 10'" 4/« Adoa,  collaris,  Heugl. 
 Beide  Geschlechter  sind  gleich;  doch  variirt  die  Färbung  nach  der  Jahreszeit  
 und  nachdem  das  Kleid  frischer  oder  abgetragener  ist,  erheblich  (Heugl.).  Das  
 nicht  stetige  Vorhandensein  eines  schmalen  blauen  Augenstreifens,  der  sich  zuweilen  
 bis  zum Stirnrande  fortsetzt,  ist  jedenfalls  auf  gleiche Ursachen zurüekzuführen. 
 Wir  können  uns  nicht  dazu  entschliessen,  den  M.  erythropterus,  G ml.,  mit  
 aller Bestimmtheit  auf  diese Art  zu beziehen,  und  haben  hinreichende Gründe dafür.  
 Bu ffo n   beschreibt  ihn  nämlich  mit  sehmutzigweisser Unterseite,  nach  einem Exemplare, 
   welches  A d a n so n ,  gepresst  wie  eine  Pflanze,  vom  Senegal  an  das  Pariser  
 Museum  einsandte.  Mit  mehr  Sicherheit  dürfte  M.  cayennensis,  Gml.,  dessen  Heimatsangabe  
 ohne  Zweifel  eine  irrthümliche  ist,  als  jüngerer Vogel  hierher  gehören.  
 Unverkennbar  wird  er  aber  in  L a th am ’s  General  Hist,  beschrieben  und  abgebildet. 
   Die  erste  ausführliche  Darstellung  gibt  übrigens  L e v a illa n t  in  seinem  
 Guêpier  minule  (t.  17),  auf welche  V ie illo t  die  Art  begründete  und  sehr  passend  
 minutus  benannte.  K i t t l i t z ’  Abbildung  (t.  7.  f.  2)  zeigt  den  blauen  Augenstreif  
 zu  breit  und  ausgedehnt,  ist  aber  sonst  sehr  gelungen.  Diese  Art  wurde  bisher  
 überhaupt  sehr  häufig  verkannt  und  verwechselt.  So  zieht  Bü p p  e il  unbegreiflicher  
 Weise  M.  Lafresnayei  hierher  und  S c h le g e l  vereinigt  damit  M.  variegatus,  
 von  welchem  das  Leidener  Museum  eines  der  P e r r e in ’schen  Typen  besitzt,  ohne  
 Bedenken,  indem  er  die  erhebliche  Verschiedenheit  in  der  Färbung  der  Kropfbinden  
 auf  Rechnung  des  Alters  bringt. 
 Unter  den  Meropiden  Afrikas  zeigt  M.  minutus  mit  die  weiteste  Verbreitung.  
 Sie  reicht  im  Westen  vom  Senegal,  im  Nordosten  südlich  vom  16°  n.  Br.  bis  in  
 die  Kapländer (?)  herab.  Die  bekannten  Lokalitäten  sind:  Senegal  (Leid.  Mus.,  
 Berl.  Mus.),  Gambia  (Ben d all),  Kasamanse  (Verr.),  Bissao  (Beaudouin),  Goldküste  
 (Pel,  Weiss),  St.  Thome  (Gujon),  Angola,  Benguela  (Mon-teiro),  Kap-  
 gebiet  (Büpp.,  Brem.  Mus.),  Namakaland  (L ev a ill.), - Natal  (M’K en ,  Ayres),  
 südliches  Nubien,  Senahr,  Kordofahn,  Taka,  Bogos,  abyssinische  Küstenländer,  
 Abyssinien,,. Gallaländer,  Bahr  el  abiad,  Bongo,  Gazellenfluss  (Büpp.,  Brehm,  
 Heugl.,  Antin.),  in  unserem  östlichen  Gebiete:  Mosambik  (B ian co n i),  Inneres,  
 Meninga  (Speke),  Mombas,  Dschagga  (v.  d.  Decken),  Danalkilküste  des  Somalilandes  
 (Heuglin). 
 Die  Angabe  „Egypten“  im  Museum  Heineanum  ist  falsch;  ebenso  darf  nach  
 L a y a rd   das  Gebiet  der  Kapkolonie  noch  keineswegs  als  sicher  erwiesener  Fundort  
 gelten,  wenigstens  gelangten  niemals  Exemplare  daher  in  seine  Hände. 
 v. H e u g lin   fand die Art im November um Adoa  häufig brütend,  und  zwar  auffallender  
 Weise  als  Schmarotzer,  der  seine  weissen,  rosenroth  durchscheinenden  
 Eier  in  die  verlassenen  Nester  von  Webervögeln  legte.  M o n te iro   erwähnt  den  
 angenehmen  zirpenden  Gesang  dieser  Art. 
 M.  cupreus,  Licht.  (Nomencl.  p.  66),  aus Arabien,  den  C a b a n is   für  synonym  
 mit  dieser  Art  erklärt,  dürfte  sich,  wie  wir  indess  nur  vermuthungsweise  auszusprechen  
 wagen,  auf M.  ( Phlothrus)  cyanophrys,  Cab.  (Mus. Hein.  p.  137)  beziehen. 
 (85)  7.  Merops  variegatus,  Vi ei 11.  (nec  Rüpp.) 
 M. variegato,  Vic i 11.,  Now). Diet.  tom.  XIV.  p. 25. —  id.  Enc.Mith.  p. 390. —  Guêpier  à plumage  
 variée,  S onni ni,  ed.  Buff.  tom.  54.  p.  270.  —.  Le  Guêpier  à  collier  gros  bleu,  ou  le  G.  Son-  
 nini,  L e v a ill.,  Hist,  des  Guêp.  t.  7.  —  SwdUow-tasled  Bee-eater,  var.  A,  L a th .,  Gen.  Hist. 
 IV.  p.  142.  —  Melittophagus  variegatus,  G.  R.  G ray ,  Gen.  o f B.  I.  p.  86.  —•  Melittophagus  
 Sommi,  Bp.,  Consp.  I.  p.  163.  —  M.  cgampectvs,  Verr.,  Rev.  et  Mag.  Zool.  1851.  p.  269.  —  
 Re ichb.,  Handb.  p.  71.  t:  446.  b.  f.  3392 — 93.  —i-'id.  M.  Sonmnii.  f.  3237.  (Nach  L e v a ill.  
 t.  7.)  —  id.  Spheeophobus  Sonmni,  variegatus  et  cyampectus.  p.  82. —  3/.  Lafresnayii  (individu  
 troisième),,  Des  M u rs ,  Ferret  et  GaUnier  voy.  en  Abyss,  p.  245.  —  Melittophagus  variegatus,  
 S t r i c t ! ,   Contnb.  Om.  1851.  p.  135.  ■—  Melittophagus  amgolensis  (B riss.),  Cab.,  Mus.  Hein. 
 II.  p.  135.  —  Merops  variegatus,  H a r t ! ,   W.  Afr.  p.  39.  —  id.  ./. / .   Om.  1861.  p.  106.  
 Cass.,  Proc.  Acad.  Phil.  1856.  No.  37.  —  id.  1859.  p.  34.  —  M.  erythropterus,  pt.  Schleg.,  
 Mus.  P.  B.  Merops.  p.  11.  (ind.  1.  Type  L e v a i l ! ,  Guêp.  p!  7). 
 Diagn.  Supra  laete  viridis;  striola  supraciliari  cyanea;  taenia  oculari  
 nigra;  gula  flavissima,  pulckre  et  late  cyaneo  infra  marginata ;  pectore  
 castaneo;  corpore  inferiore  reliquo  fidvescente;  rectricibus  mediis  vivi-  
 dibus,  lateralibug  dilute  cinnamomeis,  fascia  ante  apicem  albidum  nigra,  
 cauda  emarginata;  rostro  nigro;  iride  coccinea. 
 I  dun.  Supra  viridis,  subtus  pallidior,  plumis  basi  albis;  regione parotica  
 mgr a,  infra  cdbo-limbata;  abdomine  imo  subcaudalibusque pallide  ful-  
 vescentibus;  gula flava,  jugulo fulvescente. 
 I  Long.  6";  rostr.  1(È/s'";  al.  3"  3 '" ;  caud.  2"  3'".