nach Untersuchung ostasiatischer Exemplare, stark zu zweifeln anfangen. Die
Vergleichung zeigt uns nämlich, dass ein nordamerikanisches Exemplar sich nur
durch den helleren kastanienrostrothen Ton der Unterseite, und dass die einzelnen
dunklen Federspitzen auf der Krofpmitte fehlen, von dem ostasiatischen unterscheidet,
und dass die letztere jedenfalls näher mit der amerikanischen als der europäischen
verwandt ist. Wie B a ird ’s Forschungen erweisen, variirt H. horreorum sowol in
der Form der Kropfquerbinde als in der Färbung der Unterseite. Die erstere erscheint
zuweilen in Gestalt einer schmalen durchgehenden Querbinde, zuweilen so breit als
bei rustica, doch auf der Mitte dureh Kastanienbraun unterbrochen; die letzteie ist
manchmal fast weiss, mir sehr schwach bräunlich angehaucht, also ganz wie bei
rustica. Auch L ä o ta u d erwähnt solch hellbäuchiger Exemplare von Trinidad.
Die Resultate, welche sieh aus den obigen Untersuchungen ergeben, sind
übrigens für nns noch nicht hinreichend, um die Gleichartigkeit der europäischen
mit der ostasiatischen und amerikanischen Rauchschwalbe zweifellos testzustellen,
werden aber jedenfalls den Nachweis liefern, dass die anscheinend so seibstäm
digen Formen eng verbunden sind, gleichsam ineinander übergehen, und dass es
in vielen Fällen nicht möglich ist, sie durch konstante Kennzeichen auseinander
M ^Hierbei müssen wir noch die gewichtige Thatsaohe erwähnen, dass nach dem
übereinstimmenden ürtheile aller Beobachter die, Rauchschwalben überall in der
Lebensweise, dem Nestbau, den Eiern etc. gleiche Verhältnisse darbieten
Die geographische Verbreitung von H. rustica ist eine sehr ausgedehn e.
In \frik a ist die Rauchschwalbe vorzugsweise, aber nicht ausschliesslich
Wintergast, denn S a lv in fand sie im östlichen Atlas brütend. Nach D ra k e ist
sie in Marokko einzeln das ganze Jahr über anzutreffen, eine Beobachtung, die
H e u g lin an den Küsten des rothen Meeres und T r is tr am in^der Sahara. b e tä tigen
konnten. Auch B rehm sah noch Ende Juli einzelne bei Chaxtum. Als Zug
vogel kennen wir sie dagegen aus: Algier (Malh., L a b o u y s s e , S a lv in ), Tu ,
Sahara (T r is tr .) , Tripolis (C h am b e rs), Marokko (D ra k e ), Egypten (Rüpp,
B rehm u. A.), Nubien (Rüpp.), Sudahn (Brehm), Abyssinien
nische Küstenländer (Brehm), Bogosland (Heugl.), Senegambien, Goldküste (P e l
Monrovia (Mus. Phil.), Oldcalabar (J a rd .), Gabon (Verr.), Kongo (T u c k e y K a p
Verden (Meyen, B o lle ), kanarische Inseln (B o lle ), Damaraland (Andersson),
Kapgebiet (L a v a rd ) , Kaffernland (Berl. Mus.), Natal (A y re s) und aus unserem
östlichen Gebiete von der Somaliktiste (Heugl.) und Südmosamb.k CFornasin
A Brehm beobachtete die Wanderzüge unserer Rauchschwalbe in Nordos
afrika im August, September und Oktober und auf dem Rückzüge im April und
Mai T r is tr am in der Sahara im November, Februar und Marz. Sie gehen nach
d e r' Aussage der Araber, die mit diesen Verhältnissen wol vertraut sind, bis Tim-
buktu, jedenfalls aber noch viel weiter südlich, denn nach A y re s erscheinen sie
im November im Natallande, welches sie im März und April wieder verfassen.
L a y a r d beobachtete schon am 1. September einzelne Rauchschwalben am Kap
Anfang April nur noch wenige Naehzügler. Im Oktober und November erscheinen
die Rauchschwalben im Somalilande (Heugl.). Ueber die Zugverhaltmsse an dei
Westküste liegen keine Nachweise vor, nur durch B o lle erfahren wir, dass R
rustica zahlreich auf den kapverdischen und kanarischen Inseln überwintert. Wah
scheinlieh besucht sie auch die Azoren, denn nach S a lv in liess sich eine^Rauchschwalbe
180 Meilen nordwestlich von diesen Inseln auf einem Schiffe nieder.
In Europa ersoheint H. rustica bald naohdem sie Afrika verlassen, also im
April und Anfang Mai, zuweilen sogar schon Ende März, und ist im grössten
Theile, von Korfu und Griechenland bis ins mittlere Schweden und Finnland hinauf,
Brutvogel. Einzelno Paare gehen indess viel weiter nördlich bis Lappland (Bodö,
67° n. Br., G o dm an ; Kola, 68° n. Br., M id d en d .; 70° n. Br., S c h rä d e r ) und
Island (lla llg rim s so n ), verweilen hier aber nur wenige Tage. Auf den nördlichen
Hebriden erscheinen sie nioht vor Ende Juni; auf den Lofoden bisher nicht
uachgewiesen. Malta wird nur auf dem Zuge im März bis Mai und Ende August
bis Oktober berührt (W rig h t), einzelne verweilen indess bis in den December
(Sperling). In Persien, Kleinasien, Syrien und Arabien erscheint H. rustica nur
als Zugvogel.
Für Asien ergeben sioh übereinstimmende Verhältnisse in Bezug auf Verbreitung
und Wanderung. Die Rauchschwalbe findet sich hier im ganzen mittleren
Theile von West- und Ostsibirien, dem Amurlande, in Japan, dem nördlichen
China, östlich bis Kamtschatka, südlich bis Kashmir (Adams) und Afghanistan
(Hutton), und in China bis Kanton herab als Sommervogel brütend. Nach S te lle r
erscheint sie in Kamschatka im Mai, zu derselben Zeit am Amur (S eh re n k ) und
am Baikalsee, den sie Ende August und Anfang September wieder verlässt. Einzelne
Exemplare fand R a d d e noch Mitte September bei Irkutsk. Nördlich dringt
sie bis Turuchansk (c. 670 n. Br., hier in der normalen europäischen Färbung),
indess ohne zu brüten, vor (Middend.). Während des Winterzuges besucht sie
die südlichsten Länder Asiens: Bengalen (J e rd .), Dukhun (S y k e s), Assam (Mac
C le llan d ), Burmah, Malacca, Pegu, Martaban (Bl.), Siam, Cochinchina, Ceylon
(Jerd.), Java (Schleg.), Sumatra (Brit. Mus.), Borneo (Mottley), Formosa (Swinh.),
die Philippinen (Sonn., Meyen), und wie es scheint selbst die Nordküste Australiens
(&. fretensis, Gould?). Nach J e r d o n verlässt sie die südlichen Theile Indiens
im Marz, die nördlichen im Mai. Nach R a d d e ’s Beobachtungen geht die Rauchschwalbe
in Sibirien nicht höher als 4300 Fuss über dem Meere.
Die amerikanische Rauchschwalbe ist ebenfalls Zugvogel, der aus höheren
nördlichen Breiten im Winter bis nach Westindien (Cuba: L em b e y e , Gundl.,
St. Croix: N ew to n ), Centralamerika (Guatemala, Honduras) und Trinidad (L6o-
taud) hinabzieht.
(56) 3. Hirundo Monteiri, Hartl.
Ibis. 1862. p. 340. pi. XI (opt.). - G u rn e y , Ibis. 1863. p. 116. - K irk , Ibis. 1864. p. 320.
Magn. Supra nigro-chalybea, interscapulii dorsique plumis basi niveis;
tergo et uropygio laete vulpino - rufis ; gàstraeo laete et dilute rufo;
gula et subalaribus albo - isabellinis ; cauda p r o f unde furcata; rectricum
3 lateralium pogonio interno macula magna alba oblique notaio; rostro
et pedibus robustis nigris.
Long. tot. 8 " ; rostr. a fr . b“‘ ; al. 5" 4 " '; caud. 4" 4"'.