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 Aussenfahne  zieht.  Hiermit  übereinstimmend  ist  ein  Exemplar  der  Bremer  Sammlung  
 von  Helgoland.  Ein  anderer  dort  erlegter  Vogel  gehört  nach  B la s iu s   zur  
 Var.  familiaris. 
 Die  Geschlechter  scheinen  nicht  abzuweichen.  Die  Nestjungen  tragen  ein  
 ungeflecktes,  einfarbiges  Kleid,  ähnlich  dem  der  Alten  (Homeyer). 
 Länge. Fl. iliigelsp. Mittl. Schw. Aeuss. Schw. F. L. 
 C. 6*/2" 3" 3'" — 2"  6“l 2 "  2"' 6"' lD/a"' $   Chocand. 
 1 WS ■ 3“ 3™ 9"' 2"   5'" ’’ - 2"  1'" 6 t/2'" 10'" $   Südrussland. 
 .i® '- 3" 2'" 2" 2"' 2" 6"' 11'" » 
 3" 2'" 8'" 2" 7"' 2"  3'“ 6‘/i'" 1 172 '" Südeuropa. 
 m m 3" hm 2" 5"' 2“ 2"' 6‘/s"' 11'" Abyssinien  {minor). 
 — 3" HM 2“  6"' 2" 3'“ 6«/ 1 1 7 2 '" Spanien. 
 3"-3"2'" — 2"4'"-2"8"' 6-8'“ 11-12'" „  (3 Exempl.). 
 3“ 2"' 8 M 2" 8'" — 1 1 7 .2" ' Helgoland. 
 — 3"-3" 2'" f l 1 gff  mû 2“ l'"-2" 7"' 6'" 11"' Egypten  (3 Exempl.). 
 Alle  diejenigen  Ornithologen,  welche  grössere  Reihen  des  Isabellrohrsängers  
 oder  der  Banmnachtigall,  wie  sie  von  A.  Brehm  genannt  wird,  untersuchen  konnten, 
   stimmen  darin  überein,  dass  eine  auf  feste  Charaktere  begründete  Trennung  
 in  2  oder  3  Arten  nicht  durchführbar  ist.  Weder  die  Abweichungen  in  der  Färbung, 
   so  auffallend  dieselben  in  den Extremen  auch  sein mögen,  noch  die Grössenverschiedenheften  
 bieten  konstante  Charaktere.  Ebenso  sind  die  von  S c h le g e l  
 zuerst  hervorgehobenen  Unterschiede  in  den  Schwingenverhältnissen  bereits  durch  
 N a um a n n   als  unhaltbar  genügend  widerlegt  und  von S c h le g e l  selbst eingezogen  
 worden.  Bezüglich  der  Uebergänge,  welche  von  einer  Varietät  zur  anderen  Vorkommen, 
   verweisen  wir  auf  die  trefflichen  Untersuchungen  von  N aum a n n ,  
 B la s iu s ,  D e g la n d   und  G e rb e ,  die  wir  nur  bestätigen  können.  Wir  selbst 
 sahen  asiatische  Exemplare,  die  eine  fast  ebenso  stark  rostfarbene  Oberseite  zeigten  
 als  egyptische,  und  denen  der  für  familiaris  als Hauptcharakter geltende Unterschied, 
   die  braune  Innenfahne  der  2  mittelsten Schwanzfedern,  mangelte.  Die  von  
 B la s iu s   für  die  afrikanische  (rubiginosus)  und  spanische  (galactodes)  Form  angegebenen, 
   auf  der  längeren  Schwanz-  oder  Flügelform  beruhenden  Kennzeichen  
 haben  sich  uns  als  nicht durchgreifende  erwiesen.  T em m in c k  veränderte übrigens  
 den  Namen  galactodes  durchaus  willkürlich  in  den  von  rubiginosus,  ohne  dabei  
 eine  specifische  Verschiedenheit  im  Auge  zu  haben.  Nach  Untersuchung  des  
 Originalexemplares  von  A. minor  aus Abyssinien  müssen wir erklären,  dass dasselbe  
 von  der  gewöhnlichen  Form  der  A.  galactodes,  wie  sie  in  Egypten  und  Südeuropa  
 gefunden  wird,  wol  nicht  gut  abzusondern  ist.  A.  Brehm  erklärt  zwar,  dass  die  
 abyssinische  Baumnachtigall  „unter  allen  Umständen  kleiner  sei“ ,  obwol  er  dies  
 nicht  durch Zahlen  nachweisen  kann,  allein  unsere Messungen  an  zahlreichen  durch  
 J e s s e   heimgebrachten  Exemplaren  beweisen  das  Gegentheil. 
 Diejenige  Form  aus  dem  Kaukasus,  welche  M é n é trie r  unter  dem  Namen  
 Sylvia  familiaris  beschrieb,  findet  sich  nach  v.  H e u g lin   im  Oktober  an  der Adail-  
 und  Eisaküste  des  Somalilandes,  also  innerhalb  des  von  uns  behandelten Gebietes.  
 Es  würde  dies  sonderbar  erscheinen  können,  wäre  dieselbe  Form  nicht  auch  aus  
 Griechenland  und  Syrien  nachgewiesen  und  sogar  schon  auf Helgoland  beobachtet  
 worden.  Eine Sonderung  der  verschiedenen Varietäten  nach geographischen Grund- 
 Sätzen  lässt  sich  somit  auch  nicht scharf durchführen.  Was  die weitere Verbreitung  
 von  A.  galactodes  betrifft,  so  ist  dieselbe  zwar  sehr  ausgedehnt,  aber  dennoch  in  
 gewisser  Weise  eine  beschränkte  zu  nennen.  In  Europa  ist  die  Art  häufig  in  
 Spanien,  Griechenland  und  dem  südlichen  Russland,  wo  sie  zugleich  brütet.  Einzelne  
 Exemplare  sind  wiederholt  auf Helgoland  (hier  durch G ä tk e   und  zwar  beide  
 Varietäten,  galactodes  und  familiaris)  und  selbst  in  England (Devonshire:  L lew e l-  
 lyn)  wahrgenommen  worden.  Auf  Malta  kommt  sie  nach  S ch em b ri  ebenfalls  
 vor;  dagegen  wurde  sie  noch  nicht  auf  Sicilien  und  in  Italien  beobachtet.  In  
 Asien  kennen  wir  A.  galactodes  vom  Kaukasus,  dem  kaspischen  Meere,  aus  Tur-  
 kistan,  Persien  (F ilip p i)  und  Syrien  (Hempr.).  In Afrika  bewohnt  sie  die  nördlichen  
 Mittelmeergebiete  (Atlas:  S a lv in ;  Algier:  Malh.,  H om ey e r;  Sahara:  
 T r is tr am ) ,  Egypten,  Nubien,  Senahr,  Kordofahn,  Abyssinien,  die  abyssinischen  
 Küstenländer,  Mokolla  in  Südarabien  (D au b en y ),  südlich  bis  ins  Somaliland  
 herab.  Sonderbarer  Weise  scheint  sie  in  Westafrika  zu  fehlen.  Nach  A.  B rehm   
 erscheint  sie  im  April  in  Egypten,  brütet  hier  und  geht  Anfang  September  nach  
 dem  Süden. 
 Ueber  die  Lebensweise  und  das  Brutgeschäft  berichten  L in d e rm a y e r ,  S a l vin, 
   Brehm  und  T r is tr am   ausführlich. 
 Germs  Gercotrichas,  Nob. 
 Cercotrichas (part.),  Bo ie ,  Isis.  1831.  p. 542  —  Sphmura (part.),  L ic h t.,  Doubl.-Verz.  1823.  p.  41. 
 S c h n a b e l  mittellang,  kürzer  als  Kopf,  gerade,  pfriemenförmig;  Firstenrücken  
 am  Spitzentheile  sanft  gebogen;  Spitze  nicht  vorragend,  ohne  jede  Spur  eines  
 Kerbes. 
 N a s e n lö c h e r  frei,  eiförmig,  seitlich  an  der  Basis  in  einer  Membran  liegend;  
 keine  Mundwinkelborsten. 
 F lü g e l  mässig  spitz;  Flügelspitze  wenig vorragend,  bis  zum Ende  der  oberen  
 Schwanzdecken  reichend;  1.  Schwinge  verkürzt,  halb  so  lang  als  die 2.;  4.  und  5.  
 am  längsten,  3.  und  6.  ein  wenig  kürzer;  2.  =   der  7.;  3. — 5.  Schwinge  an  der  
 Aussenfahne  etwas  verengt;  Schwingen  am Ende  stumpf  abgerundet;  10 Hand-und  
 9  Armschwingen. 
 S c hw a n z   lang,  länger  als  Flügel,  breit;  die  mittelsten  6  Federn  fast  gleich  
 lang;  die  3  äusseren  jederseits  stufig  verkürzt;  Federn  sehr  breit,  weich,  am Ende  
 stumpfgerundet. 
 B e in e   kräftig,  aber  schlank;  Lauf  hoch,  noch  einmal  so  lang  als  Firste,  vor-  
 derseits  mit  6  Tafeln  bedeckt,  hinterseits  mit  Stiefelschiene;  Zehen  schlank,  dünn;  
 die  mittelste  kürzer  als  die Hälfte  des Laufes;  die  äusserste  und mittelste im letzten  
 Gliede  verbunden;  Nägel  schwach. 
 G e f ie d e r   dicht,  weich  und  lang,  besonders  am  Bürzel. 
 Zu  den  vielen  Genera,  welche  der  verdienstvolle  F r i e d r ic h   Boie  nur  den  
 Namen  nach  aufstellte,  gehört  auch  dieses.  Er  gibt  nur  die  Arten  an,  welche  
 dasselbe  ausmachen  sollen,  kannte  dieselben  aber  jedenfalls  nicht,  da  sie  durchaus  
 Nichts  miteinander  gemein  haben  und  sogar in  ganz verschiedene Familien gehören,  
 wie  z.  B.  Turdus  phoenicopterus,  Temm.  (Gen.  Campephaga),  Turdus  macrourus,