unerlässlich musste die selbständige Vergleichung der zahlreichen von
F o r n a s i n i an das Museum in Bologna eingesandten Mosambik-Vögel
erscheinen. Ein im März 1869 zur Ausführung gelangter Besuch in
jener Stadt hat uns das, Dank sei es dem freundlichen Entgegenkommen
der Professoren Bi an co n i und Ri c c i a rd i , in befriedigender Weise ermöglicht.
Nicht minder fühlen wir uns zu Dank O verpflichtet Herrn
A. v. P e l z e l n in Wien, der sämmtliche von Boje r auf Sansibar gesammelte
Vögel zu unserer Ansicht einschickte, Herrn Th. E r c k e l l
vom S e n k e n b e r g ’schen Museum in Frankfurt a. M., der in gleicher
Weise viele der seltneren abyssinischeii Typen Rü p p e l l ’s uns zugänglich
werden liess, Herrn Gr. R. G r a y in London und dem Grafen S a lv a d o r i
in Turin, welche unsere Studien in den Museen jener Städte zu den
angenehmsten machten, ferner für ertheilte Auskunft den Freunden
F. H e i n e auf St. Burchard, J. Ve r r e au x in Paris und C. Su n d e v a l l
in Stockholm, und ganz besonders endlich Herrn Th. v. He u g l in ,
dessen zahlreiche' und im hohen Grade werthvolle Mittheiluiigen wir
ihres Orts unverändert hervorheben werden. Demselben verdankt dieser
Band auch das treffliche Titelblatt.
Sei es gestattet, den Inhalt unseres Werkes hier in der Kürze zu
resumiren. Als ostafrikanisch beschreibt dasselbe 457 Arten, von welchen
10 als neu eingeführt werden und nur 8 oder 9 für uns mehr oder
minder bedenklich bleiben. Mit Ausnahme von 28 Arten waren wir im
Stande Original-Beschreibungen, der Mehrzahl nach auf grössere Reihen
von Exemplaren begründet und die ersten Seltenheiten nicht aus-
schliessend, zu liefern. Nur 13 Arten blieben unserer Untersuchung
unzugänglich. Vier von den 22 ausführlichen generischen Darstellungen
des Buches betreffen Formen, die wir als neu erkannt zu haben glauben.
Ausser den ostafrikanischen werden noch 87 Arten aus verschiedenen
Gebieten des Welttheils, darunter 21 neue, beschrieben, und mehr als 300
andere erfahren kürzere oder längere Besprechung. Die Gesammtzahl
der behandelten Arten beträgt somit 844. Der Druck unserer Arbeit
begann zu Anfang Septembers 1868.
Wenn es dem einigermaassen zoologisch vorbereiteten Reisenden in
Ostafrika gelingen sollte, mit Hülfe dieses Buches die erlegten Vögel
leicht und sicher zu bestimmen, wenn aus demselben ihm Lust und Anregung
erwachsen sollte zu Beobachtungen aus dem freien Naturleben
dieser Thierklasse, wenn ferner für die richtige Benamung afrikanischer
Vögel in Museen dadurch wirksame Hülfe geschaffen wäre, so würde
ein Hauptzweck unserer Bestrebungen erreicht sein. Ein zweiter und
höherer Gesichtspunkt bei denselben war der, dass damit die Idee einer
Ornithologie des gesammten Welttheils- ihrer Ausführbarkeit erheblich
näher gebracht werden würde. Der wenigst bekannten östlichen Seite
Afrikas sollte in ähnlicher Weise Berücksichtigung zu Theil werden, wie
solche L a y a r d ’s höchst unvollkommener aber immerhin dankenswerther
Versuch für die Vögel Südafrikas angebahnt hat, und wie sie H e u g l i n ’3
seit Mitte Juli d. J. in Publikation begriffenes Werk den nördlichen und
nordöstlichen Gebieten des Welttheils zu gewähren verspricht.
Voll Interesse und Anerkennung für gewisse neueste Verbuche,
sichere systematische Anhaltspunkte zu gewinnen, haben wir es dennoch
vorgezogen, der einfachen übersichtlichen Anordnung G. R. G r a y ’s bei
einer Arbeit zu folgen, die eben nicht dazu bestimmt ist, irgend welcher
systematischen Ansicht zur Erläuterung zu dienen. Das Problem unserer
vollen endgültigen Erkenntniss in dieser Richtung bleibt wol zunächst
ein ungelöstes.
Wie wir uns mit der Auffassung der Begriffe Gattung und Art abgefunden
haben, wird dem Studirenden sofort klar werden. Gegenüber
dem schrankenlosen nomenclatorischen Missbrauch, welchen eine zu enge
Eingrenzung jener Begriffe herheiführen musste und herbeigeführt hat,
erschien es uns angemessen, ein wissenschaftlich motivirtes juste milieu
einzuhalten, welches innerhalb des weiteren Rahmens einer generischen
Hauptbenennung Unterabtheilungen oder Abgruppirungen als zulässig
anerkennt, die dann immerhin subgenerische Namen führen mögen. Was
aber die Species_ anbetrifft, so hat die vergleichende Untersuchung zahlreicher
Individuen einer und derselben Art aus verschiedenen Gegenden
des Welttheils im Verlaufe dieser Arbeit mehr als je zuvor die Ueber-
zeugung«in uns befestigt, dass der namentlich durch Sc h l e g e l in so
überzeugender Weise konstatirten individuellen Variabilität derselben
innerhalb gewisser Grenzen unbedingte Berechtigung zugestanden werden
müsse. Die schon früher von B a i r d und ganz kürzlich noch von
Ro b e r t Rid gwa y geltend gemachte Ansicht, dass der Nachweis von
Uebergangsstufen von einer Art zu einer nominellen zweiten die Noth-
wendigkeit der Vereinigung beider unter einem gemeinschaftlichen Namen