Newt., Ibis. Y. 171 (Madag.). — E. Newt., Ibis. n. s. 1. 150 (Rodriguez). — M a illa rd , Bourl.
Ibis. Y. 104. — E. Newt., Ibis. IQ. 359 (Seschellen). — S chleg. u. Poll., Mad. p. 132. — N.
haesitabus, H a r tl., Westafr. p. 233. — N. phaeopus, Cab., v. d. Decken, Reisen. III. p. 47.
Fiir Australien und Oceanien.
H a r tl, u. F in s c h , B. Feiern-Isl. Proc. Zool. Soc. 1868. p. 8. — J Numenius uropygialis, G o u ld ,
Proceed. Zool. Soc. VIII. p. 175. — id. Birds o f Austral. XXXI. 1.15. — Reichl)., Vög. Neuh.
p. 198. — G o u ld , Handb. B. Austr. H. p. 279.
Diagn. Dilute fusco - cinerasceris: gula alba; collo, capitis lateribus et
pectore longitudinaliter Jusco- rnaculatis; pileo fusco, vitta mediana an-
qusta fulvescente-albida; supeixiliis albidis; abdomine albo; subalanbus
albis, fusco-fasciolatis.; dorsi plumis et tectricibus alarum minoribus medio
fuscis, pallide marginatis; cauda cinerascmte, fusco-fasciata; rostro
nigricante, basi rubente; pedibus plumbeis; iride fusca.
Long. 15"-16"; rostr. 3" 2 " '; al. 10-11“; tars. 2" 4"'; dig. med. 1“ 6'".
£ a lt. Oberkopf dunkelbraun, ein breiter Streif über jedem Auge und ein
schmälerer von der Stirn über die Mitte des Scheitels bin weisslich, fein und spärlich
dunkler gestrichelt; Kehle weiss; Kopfseiten weisslich, braun gestrichelt; Hals,
Kropf und Brust auf weisslichem Grunde derb und dicht braun gestrichelt; auf den
Seiten der Brust und des Leibes werden diese Flecke bindenartig breiter; Rückenfedern,
Skapularen und Flügeldeckfedern dunklerbraun mit verschossen weisslichen
Rändern; Unterrücken und Bürzel weiss, ungefleckt; Schwingen 1. Ordnung schwarz
mit weissen Schäften und weisser breiter den Schaft nicht erreichender Fleckbindenzeichnung
auf der Innenfahne; die 2. Ordnung heller braun mit hellen Flecken auf
beiden Fahnen; innere Flügeldecken auf weisslichem Grunde mit braunen Pfeilflecken;
obere Schwanzdecken weiss mit braunen Bindenflecken; Schwanzfedern
hellbraun mit 7 — 8 schmaleren dunkelbraunen Querbinden; Bauchmitte und Steiss
rein weiss; untere ¡Schwanzdecken weiss mit spärlichen braunen Längsflecken;
Schnabel schwärzlich, die Basalhälfte des Unterkiefers hell; Beine dunkelolivengrau.
Nach einem deutschen Exemplare der Bremer Sammlung.
Ein altes J von der Goldktiste (am 6. Novbr. bei Elmina geschossen) von
sehr frischer aber durchaus typischer Färbung. Die Strichelung des Halses etwas
dichter, die Spitzen der Steuerfedern rein weiss; Unterrücken und Bürzel weiss
mit deutlichen Spuren rundlicher Flecken.
Ein Exemplar von St. Thome, (Type von N . Iiaesitatus, H a rtl.). Sehr abgeriebenes
und verblasstes Gefieder. Die Steuerfedem mit gleich breiten hellbraunen
und weisslichen Binden; Unterrücken und Bürzel weiss, fast ungefleckt; die Bindenzeichnung
auf der Innenfahne der groSsen Schwingen schwächlicher, undeutlicher,
auf der ersten nur marmorirt; Kropf und Brust unregelmässiger gefleckt. Ob jü n g
e r e r Vogel?
Ein Exemplar von Java. Sehr abgeriebenes und verblichenes Gefieder. Auch
das Braun des Scheitels viel heller; Unterrücken und Bürzel stark fleckig, die
Strichelung des Halses verwaschener.
Länge. Fl. Schw. s. L. M.-Z. (m. Nag.)
c. 16“ 9" 9"' 3" 2'“ 3“ 2“' 2" 3"' 1" 6'" ad. Bremen.
15" 8" 9'" 3" 2" 11'" 1" 11"' yyy 4 m £ St. Thomd.
_ 8" 9"' 3" 9"' 3" 6"' 1" 10'" 1" 5"' <y Goldküste.
_ 9" 3“ 4'“ g/y jsyyl 2" ' 4/; 4«/ ad. Java.
Numenius phaeopus zählt zu den weitest verbreiteten Vögeln der Erde.
Selbst an der Gleichartigkeit von australischen Exemplaren darf nach S c h le g e l,
dem 63 Exemplare aus den verschiedensten Ländern zur Vergleichung zu Gebote
standen, nicht gezweifelt werden. Dagegen lassen wir mit ihm N. hudsonicus als
selbständige Art in Geltung, und glauben uns von dem speeifischen Werthe des
oceanischen N. femoralis überzeugt zu haben (siehe F in s c h u. H a rtl., Ornithol.
Centralpolynes. p. 175).
Das Brutgebiet des k le in e n B r a c h v o g e ls ist hoch nördlich gelegen. Island,
das nördliche Skandinavien, die Orkney- und Shetland - Inseln, die Färöer, die
Tundren Sibiriens sind dafür bekannte Lokalitäten. Sein Brüten in Grönland ist
noch nicht konstatirt, wird aber von R e in h a rd für sehr möglich gehalten. Auf
Spitzbergen wurde dieser Brachvogel bis jetzt nicht beobachtet. Sein Frühlingsund
Herbstzug verbreitet ihn über den ganzen europäischen Süden. Viele erreichen
Afrika nicht, sondern überwintern in Griechenland. In Afrika lebt er im Winter
nirgends in auffallender Menge; aller Orten aber ist er dort eine bekannte Erscheinung.
Nachgewiesene Lokalitäten sind Egypten (Rüpp., H e u g lin , B re hm , T a y lo
r etc.), Algerien (M a lh ., L o c h e ), Tunis (D rum m o n d ) , Gambia (Hendall),
Goidküste (N a g tg la s , S in te n is ), Gabon (D uC h a illu ), Walwich Bay (Chapm.),
S,t. Thomb (Weiss), Kap, wo er sehr selten (L a y a rd ), Natal (Ayres), Mosambik
(P e te r s ) , Sansibar ( S p e r lin g ) , Mombas (v. d. D e c k e n ), blauer Nil (Vierth.),
Madagaskar, wo er sedentär (G o u d o t, P o lle n , N ew to n etc.), Bourbon (Mail-
la ird ), Mauritius und Rodriguez (E. Newton).
Auf den Kanaren selten, aber doch nach B o lle im Herbst und Winter an den
Küsten Fuertaventuras eine bekannte Erscheinung.
Den sibirischen Winter fliehend erreicht Numenius phaeopus die warmen und
wärmeren Gebiete Asiens, selbst die entlegensten, und in Menge Australien. S te lle
r traf den Vogel zur Herbstzeit zahlreich in Kamschatka den reifen Empetrum-
Beeren nachgehend. E v e r sm a n n und A. L e hm a n n bezeugen sein Vorkommen
in Centralasien. In Indien ist er weitverbreitet und gemeiner als N. arquata. In
der Leidener Sammlung von Japan, Java, Sumatra, Borneo, Banka, Celebes, Hal-
mahera, Morotai, Ternate, Batjan, Ceram, Amboina, Guebi, Waigiou, Timor, Flores,
Bourou. — Im Winter in Flügen an den Küsten Formosas, aber daselbst, wie im
ganzen nördlichen Asien, nicht so häufig wie arquata. — W a lla c e sammelte ihn
auf der Aru-Gruppe, M ü lle r auf Neuguinea, die Novara-Expedition auf den Karolinen.
Wir selbst konnten Exemplare von den Pelew-Inseln untersuchen.
G o u ld nennt seinen N. uropygialis weit verbreitet über ganz Australien und
Vandiemensland. Seine Vermuthung, er möge im Innern brüten, theilen wir nicht,
vielmehr geneigt, diese kleinen australischen Brachvögel als Gäste aus Nordasien
zu betrachten.
Bis jetzt nicht auf Neuseeland beobachtet. — Es ist allerdings möglich, dass
der von C a s s in in Commod. P e r r y ’s Narr. Exp. Jap. II p. 228 als Numenius ta-
hitiensis aufgeführte Brachvogel mit S c h le g e l einfach für phaeopus von etwas röth