Ueber das Brutgeschäft erhielten wir neuerdings durch Kapitän S p e rlin g
einige Nachrichten. Er fand ein nicht vollendetes Nest in Mosambik. Es war aus
feinen Halmen und Baumfasern gefertigt und hing etwa 6 Fuss über dem Erdboden
an einem Zweige. Die Gestalt war eine nierenförmige, unterseits mit zwei Anhängen,
von welchen einer am Ende das runde Flugloch aufzuweisen hatte.
(97) 5. Nectarinia Jardinei, J. Verr.
Tab. II. f. 1.
H a r tl., Syst. Om. W. Afr. (1857) p. 47. s r M o n te iro , Proc. Z. S. (1865) p. 96. — H a r tl.,
Proc. Z. S. 1867. p. 824. — Oynmris Jardinei, Cab., v. d. Dechen, Reisen. HI. p. 29.
Diagn. Supra aeneo-virescens, nitore cupreo, jugulo concolore, Jascia
cyaneo-chilybea inferius marginata; uropygio et tectricibus caudae
supenoribus splendide viridibus; eauda et alis nigris, nitore■ nonnullo
chalybeo; pectoris jascia latiuscula obscure rubra; sca/pularibus dorso
concoloribus; abdomme nigro; rostro et pedibus nigris.
Long. 47t"; rostr. 8'"; al. 27*"; caud. 1" 5'"; tars. 6"'.
A lte s $. Kopf, Hals, Rücken, Schultern, obere Flügel- und Schwanzdecken,
Kinn und Kehle glänzend goldgrün; am Kopfe und an der Kehle, namentlich auf
der Ohrgegend, unter gewissem Lichte mit kupferrothem Scheine; Schwingen und
deren Deck- und Schwanzfedern schwarz; die Schwingen am Rande der Aussenfahne
etwas ins Braune scheinend; breites Band quer über den Kropf prachtvoll
stahlblau, unter diesem blauen Querbande ein dunkelpurpurbraunrothes; die übrige
Unterseite tiefrauchschwarz, ebenso die unteren Flügeldecken; die Endspitzen der
grössten oberen Flügeldecken scheinen unter gewissem Lichte ins Stahlblaue.
Schnabel und Beine schwarz.
Beschreibung nach einem alten Vogel von Sansibar (Kirk) im Bremer Museum.
Ein jü n g e r e r V o g e l von Angola, durch M o n te iro im Bremer Museum,
stimmt mit dem beschriebenen alten von Sansibar (K irk ) im Ganzen überein,
Kopf und Hals sind aber noch mit vielen mattbraunen Federn gemischt, und die
grünen Federn der oberen Theile ziehen am Ende weit stärker ins Kupferrothe;
die beiden bunten Kropfquerbinden sind schmäler.
Exemplare von Mombas, durch v. d. D e ck en im Berliner Museum, stimmen
vollkommen überein; das eine, angeblich von Nossi-b6 (Madagaskar), zeigt die
grünen Federn der Oberseite unter gewissem Lichte stark ins Kupferviolette*)
schimmernd.
? (oder ju n g e r Vogel) im Berliner Museum durch v. d. D e ck en . Oberseite
dunkel olivengrünlichgrau; Schwingen schwarz, an der Aussenfahne sehr schmal
*) Jedenfalls eine Folge der Aufbewahrung in Spiritus, der, wie wir uns öfters überzeugen
konnten, MetaUgrün mehr oder minder in Kupferroth umwandelt. Grüne Federn ohne Metallglanz
erleiden ähnliche Veränderungen.
hell gesäumt; ein schmaler verwaschener Zügelstreif und die Unterseite blassgelblich;
Kinn fast weiss; Kehlfedern rauchschwärzlich mit fahlweissem Ende, es
entsteht dadurch ein verwischter dunkler Kehlfleck; untere Schwanzdecken mit
verwaschenem dunklen Schaftstriche; Schwanzfedern schwarz, mit Stahlglanz; die
äuSserste Feder heller, mit weisslichem Ende. Schnabel und Beine schwarz.
- L.
7"' g Sansibar und Angola.
ö'/V" Nossi-be.
— ju n .
Länge. Fl. Schw. E.
C. 4" 2" 1'" 1" 5 "' 6V2'"
— 2" 3 '" y* ri ui niu
— 1" 972" ' , 1" 1 772"'
Diese schöne Art, von der wir hier zum ersten Male eine genaue Abbildung
geben, ist aus West- und Ostafrika bekannt: Gabon (Verr.), Benguela (Monteiro),
Angola (Wellwitsch), Mombas (v. d. Decken) und Sansibar (Kirk, v. d. Decken).
Ob das eine mit Nossi-be bezeichnete Exemplar v. d. D e c k e n ’s wirklich von
dieser kleinen, Madagaskar so nahe liegenden Insel herstammt, möchten wir
bezweifeln.
(98) 6. Nectarinia erythroceria, Heu gl.
Tab. II. f. 2.
Syst. üebers. (1856) No. 154 (err. erythrocerca). — N. erythrocerca, H a r tl., Syst. W. Afr. (1857)
p. 270 (descr. bon.). — N. erythroceria, H e u g l., J. f . Om. (1864) p. 261. — id. J. f . Om.
1867, p. 202. — N. Gonzenbachii, A n tin o r i, Catal. (1864) p. 35. — H a r t m., Uebersetz.
J. f . Om. (1866) p. 285. — B ia n c o n i, Spec. Zool. Mozarnb. fase. XVIIL p. 320.
Diagn. Splendide virid is; alis et cauda nigro -chalybeis; fa s c ia g utturali
caerulea et altera p e c to ra li lata coccinea, hac maculis rarioribus caeru-
leis va ria ; tectricibus caudae superioribus conspicue caerulescentibus;
subcaudalibus apice caeruleis; abdomine nigro; ja sc icu lis axülaribus
nullis; rectricibus duabus mediis elongatis; rostro et pedibus nigris.
Long. circa 4 " 1 0 '" ; rostr. 7 " '; al. 2 " 3 " '; caud. 1 " 1 0 " '; tars. 7 '" .
Kopf, Hals, Kinn, Kehle, Mantel, Schultern, Rücken und obere Flügeldecken
dunkel goldgrün schimmernd; die Basis der Federn schwärzlich; Bürzel und obere
Schwanzdecken stahlblau; Schwingen, Deckfedern der 1. und 2. Schwingen glänzend
schwarz; Schwingen an der Innenfahne mehr schwarzbraun; Deckfedern der
Schwingen 2. Ordnung und Schwanzfedern an der Aussenfahne unter gewissem
Lichte mit sehr schmalem, goldgrünen Saume; quer über die Brust ein breites
stahlviolettblaues Band; die Brust wird von einer breiten düster purpurrothen
Querbinde bedeckt, deren Federn eine schmale, stahlblaue Querlinie zeigen; übrige
Unterseite und untere Flügeldecken tiefschwarz, wie die Unterseite des Schwanzes;
die längsten unteren Schwanzdecken mit stahlblauem Endsaume.
Schnabel und Beine schwarz.