
 
        
         
		Ein  $  (Sulla,  Juni,  J e s s e )  ähnelt  den  beschriebenen  Männchen,  aber:  del'  
 dunkle  Fleck  auf  der  Ohrgegend  und  der  dunkle  Bartstreif  undeutlicher;  die  
 dunklen  Flecke  auf  dem  Kropfe  und  der  Brust  weniger  ausgedehnt. 
 Länge. FL Schw. P. L. M.-Z. 
 c.  872" 4 "   10"' 3"  5'" IO1/*'" 1472'" 672" ' <J- 
 — 4/1  7/// 3 "  2'" 1272'" 15'" f j l l l 8- 
 M H 4" 
 fcO 
 CO 
 972'" 14'" 6'" 8- 
 — 4 "   3'" 2"  10'" 10'" 14'" '  572'" - f . 
 Die  genaue  Vergleichung  mit  der  echten  A.  desertorum,  S tan l.  (bifasciata,  
 Temm.),  von  der  wir Exemplare  aus Nubien  und  Senahr  vor  uns  haben,  ergibt  so  
 erhebliche  Abweichungen,  dass  wir  uns  nicht  dazu  entschliessen  können,  dieselben  
 nur  auf  Rechnung  des  Alters  oder  der  Jahreszeit  zu  bringen,  um  so  mehr,  da  uns  
 4  Exemplare  vorliegen,  die  sämmtlich  übereinstimmen.  Zunächst  fällt  der  fahlgraubraune  
 Färbungston  der  Oberseite  sehr  ins  Auge,’ der  ganz  von  dem  deutlich  
 rostisabellfahlen,  echt  wüstenfarbenen  bei  desertorum  abweicht.  Die  Exemplare  
 in  J e s s e ’s  Sammlung  zeigen  zwar  sämmtlich  ein,  namentlich  oberseits,  stark  abgetragenes  
 Kleid,  allein  es  scheint  uns  kaum  denkbar,  dass  dadurch  der  so  
 verschiedene Färbungston  hervorgegangen sein könne,  da  bei  desertorum die  Federn  
 bis  zur  Basis  den  rostisabellfarbenen  Ton  besitzen.  Ein  anderer  weit  wichtigerer  
 Charakter  für  die  neue Art  ist  die  dichte Fleckung  auf Kropf  und Brust.  A.  desertorum  
 zeigt  rein  milehweisse  Unterseite  mit  einzelnen  sehr  verwaschenen  dunklen  
 Schmitzehen  auf  dem  Kropfe.  Die  Zeichnung  der  2.  Schwingen  bietet  ebenfalls  
 auffallende  Unterschiede:  bei  Jessei  sind  dieselben  in  der  Mitte, 10 —12'"  breit  
 schwarz,  während  bei  desertorum  nur  eine  4 — 5'"  breite  schwarze  Mittelquerbinde  
 bleibt,  der  übrige  Basis-  und  Endtheil  aber  weiss  ist. 
 Allem Anscheine  nach  ist  diese Wüstenlerche  bisher  mit  desertorum verwechselt  
 worden.  So  darf man  die  von  v.  H e u g lin   aus  dem  Somalilande  erwähnte  desertorum  
 mit  „satt  bräunlichgrauer  Oberseite“  mit  ziemlicher  Sicherheit  auf  Jessei  
 beziehen;  ebenso  einen  als  jungen  Vogel  beschriebenen  aus  Arabien. 
 A.  Jessei^ist  bis  jetzt  nur  aus  den  Ländern  am  rothen  Meere  nachgewiesen:  
 abyssinisches  Küstenland  (Sulla  und  Massaua:  J e s s e ),  Somaliküste  (Heuglin),  
 Arabien  (Hempr.  u.  Ehrb.).  Dass  die  indische  Wüstenlerche  aus  Sindhe  wahrscheinlich  
 ebenfalls  zu  dieser Art  gehören wird,  lässt  sich nach den Beschreibungen  
 von  H o rs fie ld   und  Moore  (Catal.  II.  p.  464.  —  J e rd .,  B.  II.  of  Ind.  p.  438)  
 wol  vermuthen,  aber  erst  durch  direkte  Vergleichung  feststellen. 
 Genus  Goraphites,  Cab.  1847. 
 Pyrrhulaudä (!),  Smith.  1829. 
 (249)  l.  Coraphites  leucotis,  (Stanl.) 
 Loxia  leucotis,  S tan l.  (nec  Sm ith ),  Salt’s  Voy.  Abyss,  ü .  (18i4)  App.  56.  —  Alauda  melanö-  
 cephala,  L ic h t.,  Doubl.-Verz.  (1823)  p.  28.  No.  290  (ad.)  et  291  (jun.).  Fringilla  otoleucos,  
 Temm.,  PI.  col.  269.  f.  2.  3.  —  P.  leucotisj  Rüpp.,  Neue  Wirbelthiere.  (1835)  p.  101.  —  
 Pyrrlmlauda  leucotis,  Gray,  Gen.  o f B.  ü .  p.  381.  3.  —  B p .,  Consp.  p.  511  (syn.  P.  leucotis, 
 var.  septmtrionatis,  Sund ev.?).  —  Coraphites  leucotis,  Cab.,  Mus.  Sein.  I.  p.  124.  —  P.  leucotis, 
   S c la t,,  CtmMb.  Om.  1852.  p.  425.  —  H a r tl. ,  W. Afr.  p.  154. —  Heugl.,  Syst.  üebers.  
 No.  450.  —  id.  Uns.  1859.  p.  343. —  id.  Fauna  des  Rothen  Meeres.  No.  184.  S  id.  J.  f.  Om.  
 1868.  p.  217. —  A n tin .,  Catal.  p.  75.  —  S c la t.,  Rep.  Coll.  Somali  Coumtry.  (1860)  p.  13.  —  
 id.  Ibis.  1860.  p.  247.  • 
 Diagn.  Gapite  et  gastraeo  toto,  subalaribus  et subcaudalibus nigris;  regione  
 parotica  et  fascia  cervicali  albis;  dorso  cinnamomeo;  hypochondriis  
 sordide  albis;  remigibus  et  rectricibus  fuscis,  extima  utrinque  dimidiato-  
 alba;  rostro  et pedibus pallidis. 
 J u  n.  Dorso  Jusco-variegato;  ala/rum  tectricJbus ru fe scm tib u s; gastraeo alho.  
 \Long.  4 1/2/'.;  rostr.  4 '“ ;  a l   2 "   V “ ;  caud.  1“  5 7 * '" ;  tärs.  6 '" . 
 ,  Alt.  Kopf,  Hals  und  ganze  Unterseite,  nebst  den  unteren  Schwanz-  und  
 Flügeldecken  schwarz;  Ohrfleck,  ein  schmales  Querband  im  Nacken,  Bürzel  und  
 obere  Schwanzdecken  weiss;  Mantel  und  Schultern  rostkastanienbraun,  die  Mantelfedern  
 an  der Aussenfahne  weisslich  gesäumt;  Schenkelseiten weisslich;  Schwingen  
 dunkelbraun,  an  der  Aussenfahne  fahler  gesäumt;  die  letzten  Schwingen ,2.  Ordnung  
 blassrauchbraun  mit  breiten  rostbräunlichgelben  Aussensäumen;  Deckfedern  
 rostkastanienbraun,  die  kleinsten  am  Unterarme  weisslich,  unterseits  (durch  die  
 mittelsten  Deckfedern)  von  einer  braunschwarzen  Querbinde  begrenzt;  die  Reihe  
 der  grössten  Deckfedern  kastanienbraunroth  mit  weissen  Endsäumen;  die  Deckfedern  
 der  Schwingen  2.  Ordnung  dunkelbraun,  röthlich  angeflogen  mit  weiss-  
 lichen  Aussensäumen;  Schwanzfedern  dunkelbraun,  die  2  mittelsten  mit  rostbräunlichen  
 Aussensäumen,  die  äusserste  jederseits  längsgetheilt  weiss. 
 Schnabel  blassbleifarben;  Beine  hellhornfahl;  Iris  braun  (Heuglin). 
 Länge.  Fl.  Schw.  F.  L. 
 c.  41/2//  2"  9"'-2"  10'"  1"  7'" V  4'"  7"'  . 
 Wir  entlehnen  die  ausführliche  Beschreibung  v.  H e u g lin ’s,  weil  uns  keine  
 Exemplare  zur  Hand  sind;  wir  müssen  desshalb  auch  leider  auf  die  genaue  Beschreibung  
 des  Weibchens  verzichten,  da  die  von  L ie h te n s te in   gegebene  zu  
 oberflächlich  ist. 
 Die  weissöhrige Gimpellerche,  wol  die  häufigste Art  der  Gattung  im Nordosten,  
 findet  sich  auch  im  Westen  und  in  einem  Theile  unseres  östlichen  Gebietes,  wo  
 sie  von  S p ek e   und  v.  H e u g lin   im  Somalilande  nachgewiesen  wurde.  Weitere  
 Lokalitäten  sind:  mittleres Nubien  längs  dem Nütbale  bis  zum  13° n. Br.  (Heugl.),  
 Kordofahn,  Senahr,  Abyssinien  (bis  8000 Fuss hoch:  Heugl.),  abyssinische Küstenländer  
 (von  Sauakin  südwärts  bis  Berbera  und  Lasgori),  Centralgebiet  von  Bongo  
 am  Gazellenflusse  (Heu g l.),  im  Westen  Senegambien  (Berliner  Mus.).  Vielleicht  
 gehören  die  innerafrikanischen  Exemplare  von  Bongo  zur  folgenden  Art,  denn  
 v.  H e u g lin   erwähnt  (J.  f.  Om.  1864.  p.  275)  ausdrücklich,  „dass  dieselben  
 den  dunklen  Schulterfleck  der  südafrikanischen  Form  besitzen“.  Nach  B a rb o z a   
 ’  du  Bo c ag e   besitzt  das  Lissaboner  Museum  diese  Art  von  den  Kapverden,  doch  
 dürfte  hier  eine  Verwechselung  lüit  C.  nigriceps,  Gould  (Beagle.  1841.  p.  87.  
 frontalis,  L ich t.,  Bp.  p.  512.  —  albifrons,  Sundev.)  vorliegen,  die  einzige  Art  
 der  Gattung,  welche  bis  jetzt  mit  Sicherheit  von  diesen  Inseln  bekannt  ist.  Wir  
 besitzen  Exemplare  daher  (durch  Dr.  D o hm ),  die  genau  mit  der  Beschreibung 
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