
kastanienbraunen Nacken und Hinterhals. Dagegen ist es uns nicht gelungen, für
die und Winterkleider beider Arten das geringste sichere Unterscheidungskennzeichen
aufzufinden. Die Bestimmung derselben wird also in allen Fällen
umsomehr unsicher bleiben müssen, als die Maassverhältnisse beider Arten ganz
gleich sind.
H. abyssiniens bewohnt das wärmere Abyssinien, die Küstengebiete des rothen
Meeres, die Nilquellenländer und wurde durch S p ek e und K irk auch im eigentlichen
Ostafrika nachgewiesen Der erstere Forscher fand ihn bei Usaramo im
Inneren, der zweitgenannte im Sambesigebiete, wo die Art im Februar nistet.
Wir wissen nicht, ob sich H. larvata, L ich t. (Nomencl. p. 50) aus dem Kaffern-
lande wirklich auf diese Art bezieht.
v. H e u g lin machte bereits darauf aufmerksam, dass die von A. B rehm
(Habesch. p. 336) angegebenen Maasse jedenfalls nicht zu dieser Art gehören.
(197) 2. Hyphantornis Cabanisi, Pe te r s .
Joum. f . Orn. 1868. p. 133. — H. Tnariquensis et capitalis (ex Mozamb.), L icht., Nomencl. p. 50. —
Ploceolus capitalis, Re ich b . (nec L a th .), Singvög. p. 77 (Text, nicht Abbildung t. XXXY.
f- 276).
Diagn. Supra olivaceo-virescens; pileo, mento et gula nigris; remigibus et
■ tectricibus alarum jusco-nigris, ülis stricte sulfureo, Ms latius ßavo-mar-
ginatis; pallii plumis macula scapali obscura notatis; rectricibus olivaceo-
fuscis, virescente extus marginatis; nucha, colli lateribus et gastraeo
flavissimis, pectore intensius tincto; subaläribus pure flavis; rostro nigri-
cante; pedibus pallidis.
Ju n . Capitis nigredine maculis rarioribus olivaceis interrupta.
Long. circa 572" ; rostr. 6"'; al. 2" 8 '" ; caud. 1" .9 '" ; tars. 9"'.
Oberseite olivengrün; Federn des Mantels und der Schultern mit dunklem
Schaftstriehe; Schwingen und Flügeldecken braunschwarz; die Schwingen an der
Aussenfahne schmal schwefelgelb gesäumt; die Flügeldecken am Ende breit gelb
gerandet; Schwanzfedern olivenbraun mit olivengrünen Säumen an der Aussen-
fabne; Nacken, Halsseiten und ganze Unterseite hochgelb, auf der Brust am
dunkelsten; Oberkopf grösstentheils schwarz mit grünen Federn gemischt; Kinn
und Kehle gelb mit schwarzen Federn gemischt.
Schnabel hornbrann, der Unterschnabel heller; Beine hellhornfahl.
Ein noch nicht völlig ausgefärbtes Exemplar. Beim alten Vogel sind Kopf,
Kinn und Kehle jedenfalls einfarbig schwarz.
J ü n g e r e r Vogel. Oberseite olivenbraungrün; Mantel mit einzelnen olivengrünen
Federn gemischt und mit dunklen Schaftstrichen; Schwingen dunkelbraun
mit breiten gelben Säumen an der Aussenfahne; die dunkelbraunen Deckledem
breit gelb gerandet; Kopfseiten und Unterseite schmutzigweiss mit einzelnen gelben
Federn gemischt; auf den Backen und dem Kinn einzelne schwarze Federn.
Schnabel homfarben.
Länge. F L Schw. F . L.
c. 572" 2" 8'"-10'" 1" 7"'-l" 10"' 6"' 10'" Mosambik.
2" 9'" 1" 10'" 6"' 10'" Damaraland.
Die Beschreibung nach den typischen Exemplaren von P e te r s im Berliner
Museum aus Südmosambik (Inhambane).
Ein Exemplar aus Damaraland (durch A n d e rs so n ) stimmt durchaus mit dem
zuletzt beschriebenen Vogel überein.
Wie uns die Vergleichung mit Exemplaren des echten H. capitalis, L a th .,
vom Senegal im Berliner Museum zeigte, unterscheidet sich H. Cabanisi hauptsächlich
durch die dunklen Schaftstriche der oberen Theile, die bei capitalis einfarbig
olivengrüngelb sind. Der von R e ic h e n b a c h (Singv. p. 77) s. n. abyssinicus
beschriebene Vogel des Wiener Museum ohne Angabe des Vaterlandes, bezieht
sich , daher ohne Zweifel auf diese Art.
Die Verbreitung erstreckt sich nach unserer jetzigen Kenntniss über den Osten
und Südwesten: Südmosambik, Inhambane ,(P e te r s ) , Damaraland (Andersson).
Wir fügen hier die Beschreibung eines Hyphantornis im Bremer Museum an,
den wir früher für den echten mariquensis*), Sm., hielten, der aber aller Wahrscheinlichkeit
nach als Winterkleid zu H. Cabanisi gehört. Wenigstens berechtigen
die gleichen FärhungsVerhältnisse, welche die ebenfalls schwarzköpfigen H. abyssinicus,
Rüpp. (flavoviridis, Rüpp., Winterkleid), und melanocephalus, Omi. (modestus,
H a rtl., Winterkleid), darbieten, zu dieser Annahme.
$ Buschmannland (A n d e rsso n ). Oberseite, Kopf und Halsseiten olivengraubräunlich;
jede Feder mit dunklerem, olivenbraunen Schaftstriche, die namentlich
auf dem Mantel und den Schultern sehr breit und deutlich hervortreten; Bürzel
und obere Schwanzdecken olivengraugrün; Schwingen und Deckfedern dunkelolivenbraun,
die Schwingen 1. Ordnung an der Aussenfahne schmal gelb, gesäumt,
die der 2. Ordnung sowie deren Deckfedern breiter gelblichfahlweiss; Schwingen
an der Basishälfte der Innenfahne blassgelb gerandet; untere Flügeldecken blass-
isabellgelb, Handrand deutlicher gelb; Unterseite schmutzigweiss, an den Seiten
*) Die von Sm ith abgebildeten Exemplare (111. S. Afr. Zool. pl. 103) tragen das Winterkleid.
Den ausgefärbten alten Vogel lernten wir erst ganz neuerdings durch G u rn e y kennen (Ibis. 1868.
pl. X). Die schöne Abbildung stimmt genau auf ein westafrikanisches Exemplar unseres Museum,
sowie auf die Beschreibung, welche V i e illo t von seinem Ploceus velatus entwirft. Die Synonymie
gestaltet sich daher folgendermaassen:
Hyphantornis (Ploceus) v e la tu s ', V ie ill., E/nc. MHh. p. 701.— Pl. personatus et aureicapil-
lus, S w s ., Anim, in Me,nag. App. Two Cent, and a Quarter, p. 306 et 346. Hyphantornis
mariquensis, Sm ith , IU. S. Afr. Zool. pl. 103 (Winterkl.). — Hyphantornis velatus et
mariquensis, G ra y , Gen. No. 4 et 28. — Textor mariquensis, Bp., Consp. p. 441. —■
R e ic h b ., Singv. p. 82. — Hyph. nigrifrtms, Cab., Mus. Hein. I. p. 182. Ploceus rdgri-
frons, R e ic h b ., Singv. p. 78. f. 287. — Hyph. aureicapillus, L a y a rd , B. S. Afr. p. 183,
No. 365. — id. ib. H. mariquensis. No. 364. ^j.id. ib. H. mgrifrans. No. 357. — id. ib. 1 H.
capitalis. No. 359. — Pl. mariquensis, G u rn ey , Ibis. 1863, p. 329. — id. Hyphantornis
ma/riquemis, Ibis, 1868. p. 466. pl. X (¿). ad.).
Senegal (Vieill)) Namakaland (Vieill.), Südafrika.
Der von v. H e u g lin s. n. H. aethiops (J. f. Orn. 1867. p. 380) beschriebene Webervögel des
Leidener Museum, angeblich aus Abyssinien herstammend, scheint nur durch die grössere Ausdehnung
des Schwarz an der Stirn, welches auch den Vorderkopf bedeckt, ahzuweichen. Wir
sprächen die Vermuthung aus, derselbe möge zu velatus gehören (J. f. Orn. 1868. p. 166).