
 
        
         
		Der  von  Bolle  von  den  Kapverden  erwähnte  UaliaStus  vocifer  bezieht  sieh,  
 wie  die  neuesten  Untersnoliungen  D o h rn ’s  und  K e u lem a n s ’  erweisen,  auf  Pan-  
 dion  haliaetus.  Diese  Art  ist  daselbst  sehr  häufig  und  Brutvogel. 
 H e u g lin   schreibt  uns  bezüglich  des Nestes  dieser Art:  „Im Oktober  fand  ich  
 einen  Horst  auf  der  Insel  Saad-el-Din  hei  Seila  mit  2  Eiern.  Er  stand  auf  einer  
 isolirten Schora (Avicennia  tomentosa),  wol  nicht  höher  als  25 Fuss  über dem Boden.  
 Andere Horste  waren  noch  nicht  belegt.  Sie  standen  auch  auf  der Erde,  auf möglichst  
 erhabenen  Dünen,  auf Riffen;  einen  fanden  wir  auf  dem  Dache  einer  alten  
 Cisterne.  Der  Horst  ist  immer  sehr  gross,  ausschliesslich  aus  schwarzen,  dürren  
 Reisern  bestehend,  oft  bis  3 Fuss  hoch,  oben  platt  und  nach  der Menge  von Fischgräten  
 und Exkrementen,  die  ihn  umgeben,  zu  schliessen,  muss  er  viele  Jahre  hindurch  
 benutzt werden.  Die  Eier  sind  beträchtlich  kleiner  als  europäische  und  sehr  
 lebhaft  gezeichnet.  Bei  den  arabischen  Sohiffern  heisst  der  Vogel  Ketaf.“ 
 (7)  i.  Aquila  pennata,  (Gml.) 
 Falco  pennatus,  Gml.,  S.  N.  p. 272.  —  F. pedibus pennatis,  Br iss.,  Om.  IV.  (1760)  Suppl.  22. —  
 Booted  Falcon,  L a t li .,  Syn.  I.  p.  75.  —  Be ela st.,  Lath.  XJebers.  I.  p.  68.  —  F. pennatus,  
 L a th .,  Ind.  Orn.  p.  68.  —  B e c h s t.,  Uebers.  p.  82.  —  Buteo pennatus,  Y ie ill.,  Enc.  Mßh.  
 p.  1226.  —  F.  pennatus,  Temm.,  Man.  d'Om.  I.  p.  44.  —  id.  PI.  col.  88. —  Aquila pennata  
 et mimUa,  B rehm ,  Vög.  Deutschi.  I.  p.  29.  t.  2.  f.  2.  -r-  Spisaetus  milvoides,  J e rd .,  Madr.  
 Journ.  (1839)  p.  75. —  Aquila  (Hieraetus) pennata,  Kaup,  Isis.  1847.  p.  244. —  B ly th ,  Cat. 
 B.  Mus.  As.  Soc.  p.  28,  —  Morphnus  dubius,  A.  Sm ith ,  S.  Afr.  Quart.  J.  I.  p.  117.  —  id.  
 Butaetus  Lessoni,  Afr.  Zool.  p.  159.  —  Aquila pennata,  Gr.  R.  Gray,  Gen.  q f B.  I.  p.  14.  ■—  
 id.  List  Spec.  Brit.  Mus.  part  I.  p.  13.  —  G o u ld ,  B.  o f Eur.  pl.  9.  —  Schleg.  u.  Suse -  
 m ih l,  Vög.  Eur.  t.  22  (ad.)  et  23  (jun.).  —  S c h le g .,  Rev.  eint.  p.  VIII. A—  Bntaquila  stro-  
 phiata,  Ho dg s.  —  A. pennata,  N a um a n n ,  Vög.  Deutschi.  XIII.  p.  58.  t.  343.  f.  1  et 2.  —  
 id.  Blas.  u.  Ba i da m.,  Nachtr.  p.  10.  —  Bp.,  Consp.  p.  14.  —  R ü p p .,  Syst,  Lebers,  p.  10. —  
 A. pennata  et nudipes,  (Brehm), Müll.,  Naumann.  1851.  Heft IV.  p.  24  et  25.  —  A. minuta,  
 W o d z ic k i, Naum. 1852. Heft2. p. 66. —  id. Naum.  1853.  p. 93. —  id.  1854.  p. 166. —  id. 1855.  
 p. 327.-— A. minuta, Chr. B rehm , J .f . Om.  1853. p. 201. —  id. A. pennata p. 202. —  id. A. para-  
 dcKca  p. 204. —  id.  A.  nudipes  p. 204. —  AJminuta,  De gl., N aum an n .  1853.  p. 421  (Note). —  
 A. Brehm, Naum. 1855. p. 21. —  Chr. B rehm,  Vogelf. p.  16. —  A n tin .,  Catal. p. 9. —  H a r t mann, 
  Uebers. J .f. Om. 1866. p. 120. — A. pennata, longicaudata et gymnopus, H e u g 1., Syst. Uebers.  
 No. 22. — A.pennata, H a rtl.,  W. Afr. p. 7. — S a lv in , Ibis. 1859. p. 182. —  T a y lo r, ib. p. 43. —  
 G u rn e y ,  ib.  p.  390.  —  B ly th ,  ib.  1862.  p.  386.  —  id.  1863.  p.  20.  -Jliid.  1866.  p.  241.  —  
 S c la t.,  Ibis.  1864.  p. 303. -   T r i s tr .,  Ibis.  1865.  p.  252. —  L ilfo rd ,  Ibis.  1866.  p.  379.  pl. X.  
 f.  1. 2  (Eier). — D r a k e ,  Ibis  1867.  p. 424.J —  D u b o is ,  Pl.  col.  Ois.  de  VEur.  Livr. 34 (1863)  
 t.  11  (ad.  et jun.).  —  J e rd .,  B.  o f Ind.  I.  p,  63.  —  S ch leg .,  Mus.  P.  B.  Aquüae.  p.  8. —  
 P .e lz e ln .,  Uebers.  der  Geier  u.  Falken.  p.  38. —  D egl.  u.  G e rb e ,  Omiih.  eur op.  I.  p.  36. 
 Diagn.  A d .  Fusca,  fronte  albicante};  püeo  nuchaque  fulvo-rufescentibus,  
 fusco-striatis;  regione parotica  nigro fusca;  canda fusca,  apice albicante;  
 abdomine  imo,  cruribus  et  subcaudalibus  immaculatis;  area magna  longi-  
 tudinedi  alae  pallidius  brunnea;  plumis  nonnullis  axillaribus  albis;  cera  
 et  pedibus flavis;  rostro  obscure  comeo;  iride  rufescente-fusca. 
 J u n .  Subtus  obscure  rufa,  nigro-striata. 
 J u v .  Tota  obscure fusca,  hinc  inde  nigricans. 
 Long.  circa  18";  rostr.  14"'/  al.  13*1*";  caud.  7"  3 '" ;  tars.  2"  7'". 
 $  ad.  Stirn  und  Zügel  weisslich;  über  dem  Auge  eine  schmale  schwarze  
 Linie;  Scheitel,  Backen  und Ohrgegend  dunkelbraun,  die Federbasis  heller;  Hinter- 
 I  köpf,  Nacken,  Hinterhals  und  Halsseiten  rostbraun,  mit  sehr  schmalen  schwarz-  
 I   braunen Sclmftstrichen;  Mantel  und  übrige Oberseite  dunkelbraun  mit kupferpurpur-  I  braunem  Scheine;  einige  der mittleren  Schulterfedern  und  die  grösste  und  mittelste  I  Reihe  der  oberen  Flügeldecken  blassbraun  mit  dunklerer  Schaftmitte  und  schwärz-  I  liehen  Schäften;  die  obersten  kleinsten  Schulterfedern,  welche  den  Flügelbug  I  decken,  weiss.  Schwingen  1. Ordnung braunschwarz,  an der Innenfahne  namentlich  I  «•egen  die  Basis  zu  heller,  bräunlich,  mit  3  verloschenen,  undeutlichen,  dunkleren  I  Querbinden;  Schwingen  2.  Ordnung  dunkelbraun  mit  bräunlichweissem  Endrande  
 I   und  3  verloschenen dunkleren Querbinden  auf  der Innenfahne.  Untere Flügeldecken  1  weiss,  die  grössten  derselben  mit  herzförmigem  dunkelbraunen  Flecke.  Obere  I  Sohwanzdecken bräunlichweiss.  Unterseite weiss,  auf Kinn,  Kehle,  Kropf und Brust  
 I   mit  schmalen  schwarzbraunen  Schaftstrichen,  Brustseiten  rostbräunlich verwaschen;  I  Schenkel mit undeutlichen rostgelblichen Punktflecken.  Schwanzfedern dunkelbraun,  I  an  der  Innenfahne  namentlich  gegen  die  Basis  zu  weisslich,  dunkler  gewässert,  
 |   mit  4  undeutlichen,  verwaschenen,  dunkleren  Querbinden  und  schmalem  fahlweiss-  
 I  lichem Endsaume;  Unterseite  des  Schwanzes  bräunlichweiss  mit  3  unregelmässigen  I  dunklen Querbinden.  Schnabel  horngrauschwarz;  Wachshaut  gelblich;  Zehen  gelb-  I  lieh,  Nägel  hornbraun.  Im  Leben:  Schnabel  bleifarben  mit  schwarzer  Spitze;  I  Wachshaut  und  Mundwinkel  gelb;  Zehen  gelb;  Iris  gelbbraun  (N aum an n ),  Iris  I  orange (T ay lo r),  Iris vandykbraun(!)  (D ick in so n ),  Iris messingfarben  (A. Brehm). 
 Junges  $  ähnelt  bezüglich  der  Rückenfärbung  dem  beschriebenen  $ ,  aber  
 1  Ober -  und Hinterkopf,  Nacken,  Hals  und  die  ganze Unterseite  sind  rostbraun,  jede  I  Feder  mit  schmalem  dunklen  Schaftstriche;  Bauch,  Schenkel  und  untere  Schwanz-  I  decken  einfarbig  rostfahlbräunlich,  Lauf  nach  unten  zu  ins Weissliche;  vom Mund-  
 |   winkel  unter  den  Backen  ein  dunkelbrauner  Streif;  untere  Flügeldecken  dunkel-  
 I  braun,  am  Handrande  mit  hellerbraunen  Federn,  die  dunkle  Schaftmitte  zeigen,  I  gemischt.  Schwingen  an  der  Basishälfte  der  Innenfahne  graubraun  ohne  Querbin-  I  den;  Schwanzfedern  an  der  Innenfahne  mit  einzelnen  dunkleren  Querflecken.  —  
 I  Iris  nussbraun  (Naumann). 
 Beide  Exemplare  des  Bremer  Museum  wurden  von  A.  B re hm   in  Senahr  
 I   erbeutet. 
 Länge. Fl. Flügelsp. Schw. F. L. M.-Z. Hag. ders. 
 c. 19" 1372" 3"  6'" 7" 91/2'" 2" 2"' 18'" 9'"  (J Senahr. 
 c. 22" 15" 4"  3'" 8" 11'" 2" Ù" 20'" 97z'"  ? .  „ 
 — 12*/2-15V2u Wm1®*'- 8-8 3/4" .— —  Deutschland. 
 18" 13"  6"' — 7" — 2" 2"' 20'" —  S Egypten,  nach Brehm. I  •  19" 14"  6"' — 7" 9"' 2" 4"' 22'" .  ?  ÎÏ  V  jj 
 12" 6"' 7" 9'" --- V : Q l  • — —  $  Südafrika, Leid. Mus. 
 141/2" ' — 8" — --- '  —. —  ? Nepal,  „  * 
 13" 2'" — 71/2" i  fj 1  — V —  Australien,  morphnoides. 
 Im  ausgefärbten  Kleide  sind  beide  Geschlechter  gleich.  Nestjunge  tragen  
 I   ein  perlgraues  Dunenkleid,  erhalten  dann  schwarzbraunes  Gefieder  mit  dunkleren  
 I   Schaftstrichen  unterseits,  welches  im  2.  Jahre  in  ein  rostbraunes  (wie  das  des  
 I   beschriebenen  $)  übergeht.  Den  genauen Nachweis  über  die  Farbenveränderungen 
 ■  dieses  Adlers  verdanken  wir  dem  unermüdlichen  Eifer  des  Grafen  W o d z ic k i; 
 ■  dessen  ausgezeichnete  Beobachtungen  an  zahlreichen  brütenden  Paaren  zugleich 
 ■  keinen  Zweifel  lassen,  dass  A.  minuta,  Brehm,  unbedenklich  mit  pennata  zusamj