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 sich  aber  mit  diesem  zusammen  im  Westen  am  Senegal  (D u p o n t,  Leiden.  Mus.).  
 Häufig  vom  15°  n. Br.  an,  in Südnubien  (Rüpp., Antin.),  Kordofahn  (P e th e ric k ,  
 H e u g lin ),  Senabr  (H e u g lin ,  Brehm),  Abyssinien  (R ü p p .,  H a r r is ) ,  Küstenländer  
 Abyssiniens  (H e u g lin ,  B rebm ,  Daubeny),  am  blauen  und  weissen Flusse  
 (Antin.);  S p e k e   fand ihn  auf dem Plateau,  H e u g lin   im Küstengebiete des Somalilandes. 
   Durch  H em p rich   und  E h r e n b e rg   aus  Arabien  im  Berliner  Museum. 
 Die  besten  und  ausführlichsten Beobachtungen  über die Lebensweise verdanken  
 wir  A. Brehm.  M.  polyzonus  ist  naoh  denselben  ein  träger Vogel,  der  in  bussardartiger  
 Ruhe  stundenlang  auf  ein  und  derselben  Stelle  verharrt.  Er  nährt  sich  oft  
 monatelang  von  nichts  Anderem  als Heuschrecken,  verzehrt  aber  auch  viele Mäuse,  
 Schlangen  und  gelegentlich  kleinere Vögel.  R ü p p e ll’s Angabe,  dass  er  besonders  
 auf  Tauben  stosse,  beruht  jedenfalls  auf  einem  Irrtbume.  Die  Stimme  ist  nach  
 Brehm  ein  eintöniger,  langgezogener  Pfiff.  L e v a illa n t’s  Angabe  von  der  ausgezeichneten  
 Gesangsfähigkeit  des  südlichen M.  canorus  scheint  daher auf Erfindung  
 zu  beruhen  und  wird  durch  keinen  ändern  Forscher  bestätigt.  L a y a rd   hörte  von  
 der  südlichen  Art  ebenfalls  nur  einen  pfeifenden  Ton. 
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 (33)  2.  Meliérax  poliopterus,  Cab. 
 Diagn.  Supra  einereus;  dorso  et pileo  obscure  infuscatis;  remigibus  pri-  
 mariis wigris,  secundariis  tectricibusque  alarum  majoribus  ciñereis, fascia  
 alba  supra  fusco - marginata  terminatis;  tectrieibus  caudae  superioribm  
 albis;  rectricibus  mediis  totis  wigris,  ómnibus  basi albis,  latercdibus  dlbido  
 fuscoque  late  et  irregulariter fasciatis,  apice  albidis,  plus  minus  rufest  
 centibiis;  gutture  einereo;  abdomine  albo,  obscure  cinéreo  confertim  
 fasciolato;  subalaribus  faseiolatis;  subcaudalibus  longioribus pure  albis;  
 rostro  nigricante,  cera flava;  pedibus  rubris. 
 Long.  circa  20 ";  rostr.  a f r .  1 6 '" ;  al.  12";  caud.  8 " ;  tars.  3"  4"'. 
 Oberkopf,  Backen,  Mantel,  Rücken,  Bürzel  und  Schultern  dunkelschiefergraubraun, 
   am  dunkelsten  auf  dem  Oberkopfe  und  den  Schultern;  Nacken,  Hinterhals,  
 Halsseiten,  Kinn,  Kehle,  Kropf,  Flügeldecken  und  Schwingen  2.  Ordnung  schön  
 dunkelaschgrau;  Zügelfedern  roströthlich;  Brust  und  übrige Unterseite  auf weissem  
 Grunde  mit  regelmässigen,  schmalen,  schwärzlichen Querlinien,  die  auf den weissen  
 unteren Flügeldecken  blässer  und  schmaler auftreten;  die längsten  unteren Schwanzdecken  
 einfarbig weiss,  wie  sämmtliche  obere Schwanzdecken;  die längsten  Bürzelfedern  
 sind  weiss,  mit  schwärzlichen  Querlinien  wie  die  Unterseite.  Die  ersten  
 6  Schwingen  1.  Ordnung  tiefschwarz,  an  der  Basishälfte  der  Aussenfahne  aschgrau, 
   an  der Endhälfte  dunkler,  mehr  schiefergrau;  die  übrigen  Schwingen  1 . Ordnung  
 schiefergrau,  an  der Aussenfahne  aschgrau,  mit schwärzlicher  Spitze;  Schwingen  
 2.  Ordnung  schön  aschgrau,  an  der  Innenfahne  etwas  lichter,  mit  weissem  
 Endrande,  der  nach  innen  zu  durch  eine  sehr feine  schwärzliche Querlinie begrenzt  
 wird.  Deckfedem  der  Schwingen  1.  Ordnung  aschgrau,  mit  schmalem  weissen  
 Spitzenrande,  ebenso  die Deckfedern  der  Schwingen  2. Ordnung,  welche  somit  eine 
 undeutliche  schmale  weisse  Querbinde  über  den  Flügel  bilden;  Unterseite  der  
 Schwingen  schwarz ;  Schäfte  schwarz,  gegen  die  Basis  zu  hellbräunlich.  Mittelste  
 Schwanzfedern  einfarbig  braunschwarz,  gegen  die  Basis  zu  lichter,  übrige  
 ¡■Schwanzfedern  braunschwarz  mit  breitem  weissen  Ende  und  verdeckter  weisser  
 Basis,  an  der  Innenfakne  sehiefergrau  verwaschen,  mit  3  schwarzbraunen  Quer-  
 pinden;  die  äusserste  Feder  jederseits  weiss,  mit  4  aschgrauen  Querbinden  an  der  
 Innenfahne,  an  der  Aussenfahne  aschgrau,  mit  3  schmalen  weissen  Querbinden  
 and  weissem  Ende;  die  nächstfolgende  Feder  auf  der  Aussenfahne  schiefergrau,  
 Luf  der  Innenfahne  aschgrau,  mit  3  breiten  schwarzbraunen  Querbinden  und  
 jweisser  Basishälfte;  seitliche  Schwanzfedern  von  unten  weiss,  mit  4  sehr  blass-  
 ferwaschenen  schmalen  graulichen  Querbinden. 
 Schnabel  schwarz ;  Wachshaut,  Mundwinkel und Basishälfte  des Unterschnabels  
 telb;  Beine horngelbfahl;  Nägel hornschwarz.  Im Leben:  Beineroth;  Iris blau (! ?).  
 [Note  des  Sammlers. 
 Länge.  El.  Flügelsp.  Schw.  F.  L.  M.-Z. 
 c.  20"  1272"  P p p   8" 5"'  t t   3"  7"'  1" 6'" 
 Das  beschriebene  typische  Exemplar,  Unicum  des  Berliner  Museum,  wurde  
 lurch  Baron  v.  d.  D e ck e n   am  Umbaflusse  in  Innerostafrika  eingesammelt.  Es  
 [st  jedenfalls  ein  völlig  ausgelärbter  Vogel;  die  Geschlechtsangabe  fehlt. 
 Diese  ausgezeichnete  neue  Art  stimmt  in  der  allgemeinen  Färbung  ganz  mit  
 ÎM.  canorus  überein,  unterscheidet  sich  aber  leicht  und  sehr  auffallend  durch  die einfarbig  aschgrauen  Schwingen  2.  Ordnung,  die,  wie  ihre  Deckfedern,  nur  einen  
 schmalen  weissen Endrand  zeigen.  Bei  M.  canorus  sind  die  2.  Schwingen  bekanntlich  
 weiss, mit grauen Punkten und Flecken besprengt;  am Spitzentheile mit 3  schma-  
 ■leu grauen Zickzackquerbinden geziert,  die Deckfedern der 2. Schwingen  auf weissem  
 ■Grunde  ebenfalls  grau  besprengt. 
 Subfam.  Sagittarinae. 
 Genus  Sagittarius,  Vosmaer. 
 (34)  1 .  Sagittarius  serpentarius,  (Miller.) 
 Bagittarius,  Y o sm a e r,  Desci\  cVun  Oiseau  de  Proie  etc.  (1769).  —  Falco  serpentarius,  J o h n   
 F red .  M ille r ,  Varions  subjects  o f Nat.  Hist.  (1785)  t.  18.  A.  B.  —  G ml.,  S.  N.  I.  (1788)  
 p. 250. —  Le  Secrétaire,  S o n n e r a t,  voy.  à  laNouv.  Guinée.  (1776)  p. 87.  t. 50.  (sat. accur). —  
 Otis  secretarius,  S co p .,  Del.  Flor,  et  Faun,  insubr.  (1786)  H.  p.  93.  —  Secretary  Vultur,  
 L a th .,  Gen.  Syn.  I.  p.  20.  t. 2.  ^ B e c h s t . ,   Uébersetz.  I.  p. 17.  t. 2. — Pl.  enl.  721. —  Vultur  
 serpentarius,  L a th .,  Ind.  Orn.  p.  8., —  B e c h s t.,  Uébersetz.  IY.  (1812)  p.  22.  (Gypogeranus.  
 p.  412.) '-7-  S p a r r man,  voy.  I.  p. 154.  — Mangeur  de  serpens,  L e v a i 11.,  Ois.  d'Afr.  t. 25. —  
 B e c h s t.,  Uébersetz.  (1802)  p.  120.  t.  25  (Gen.  Sagittarius.  Anmerk.).  —  Serpentarius  reptili-  
 vorus,  Daud.,  Tr.  d'Orn.  II.  p. 30. —  Serpentarius  africanus,  Shaw.,  Gen.  Zool.  VII.  p. 46. —■  
 Ophiotheres  cristatus,  V ie ill.,  Nouv.  Dict.  XXX.  p.  468. —  id.  Eue.  Méth.  p.  1187. —  id.  Gai  
 des Ois.  II. pl. 260. —  Gr/pogeranus  serpentarius,  III. Prodr. main, et av. (1811) p. 234. —  Serpen-  
 tarius  cristatus,  L e s s.,  Tr.  d'Orn.  1831.  p.  16.  —7  Gypogeranus  africanus,  D u b o is ,  Orn.  Gai.  
 (1839)  p.  86.  t.  55. —  Gypogeranus  capensis,  ganibiensis  et  Philippensis,  O g ilb y ,  Proc.  Z.  S.  
 1835.  p.  104. —  Gypog&rcmus  serpentarius,  B üpp.,  Neue  Wirbélth.  p.  43.  —  id.  Syst.  Uebers.  
 p.  12.  gg Bp.,  Consp.  p.  12.  —  Heugl.,  Syst.  Uebers.  No.  79.  —  id.  J . f .   Om.  1861.  p. 426. —  
 id.  J . f   Om.  1862.  p.  296  et 404. —  H a r t 1.,  W.  Afr.  p.  17.  —  id.  J . / .   Om.  1861.  p.  101. —  
 Grill*  AntecJcn.  p.  51.  | i   Serpentarius  reptüivorus,  J.  V e r r.,  Proc.  Z.  S.  1856.  p.  348.  —