decken weisslick, schwach röthlich überflogen und mit dunklen Schaftstrichen;
Schwanz rosaröthlichweiss, die Steuerfedern an der Aussenfahne breit graubraun
gerandet; Schnabel und Beine dunkel purpursch,wärzlich. (Nach A ndersson.)
Im Leben: Schnabel bis auf die schwarze Spitze karminroth, Beine und Füsse
etwas heller, zwischen Karmin und Scharlach; Klauen schwärzlichbraun (Anderss.),
Schnabel bis auf die schwarze Spitze karmin, Beine heller karmin (L a y a r d ) ,
Nackte Theile um Schnabel und Augen tiefrosa, Iris blassgelb (v. Heugl.), Iris
orange (Anderss.).
. Fl. Schw. F. L. Tib. M.-Z.
15“ 4“7'“ 5“ 3'“ 9“ 7“' 6“ 8'“ 2“ 8'“ erythraeus, St. Thomé.
13“ ■ H : 3“ 9'“ 17“ 9'“ (! !) 3“ (N. Verr.)
14“ 8'“ ! — 4“ 8'“ 10“ 8'“ — 3“ 9"'(*) (N, Heugl.)
15“ 3“' 4“ 9“' 5“ 3"* 9“ 6“' 6“ 6'“ 2“ 7'“ antiquorum, Süd-Eur.
17" 6“ 3“' 5“ 9“' 12“ 6“' 10'“ 3“ 1“' „ Italien.
8“'-15“ l l “1 — 4“ 4'“-4“ 11“' 8“ 2“'-14“ 11“' 5“ 10“'-10“ 2“' 2“ 7“'-3“ „ (Schleg.nach
10 St.)
Aus Mangel an einer grösseren Anzahl von afrikanischen und europäischen
Individuen zur Vergleichung nicht wol im Stande, in der Frage, ob Phoenicopterus
erythraeus als selbständige Art oder oh nicht vielmehr nur als Basse von Ph. anti-
quorum zu betrachten, ein endgültiges Urtheil abgeben zu können, sehliessen wir
uns vorläufig, nicht ohne ernste Bedenken, der Ansicht J. V e rre a u x ’, G r a y ’s,
B o n a p a r te ’s und Anderer an. Nach V e rre a u x und S a lv a d o r i würde sich Ph.
erythraeus durch geringere Dimensionen wie durch eine etwas intensiver rosenrothe
Körperfärbung, die nur wenig blasser als bei Ph. ruber, von Ph. antiquorum konstant
unterscheiden. Jüngere Vögel würden sich, da auch bei den Flamingos individuelle
Abweichung in der Grösse unläugbar und in nicht geringem Grade vorhanden,
kaum mit Sicherheit bestimmen lassen. S c h le g e l, dem ein reiches Ma
terial, darunter ein typisches Exemplar von Ph. erythraeus, zu Gebote steht, vereinigt
dagegen die Art ohne Bedenken mit Ph. antiquorum und hat wahrscheinlich
Becht. Wenigstens wissen wir unseren westafrikanischen Vogel von einem süd-
europäischen unserer Sammlung kaum zu unterscheiden.
Eine befriedigende Beantwortung gewisser auf die geographische Verbreitung
des oder der Flamingos Europas und Afrikas bezüglicher Fragen erscheint uns
zur Zeit fast unmöglich, besonders seitdem S a lv a d o r i Ph. erythraeus neben antiquorum,
als Bewohner Sardiniens aufführt. Nach V e rre a u x bewohnt Ph. erythraeus
Afrika von Algerien bis zur Südspitze; er finde sich in Mosambik und berühre als
Zugvogel den Gabon. B o n a p a r te lässt ihn West-, Ost- und Südafrika bewohnen;
sein Vorkommen im Norden des Welttheils sei ein zufälliges, v. H e u g lin will Ph.
erythraeus auf dem abyssinischen Küstengebiete (Massaua, Amphila, Dahalak) sowie
an der Danakil- und Somaliküste beobachtet haben. Er sei häufig in den Syrien
und gehe ostwärts bis zum Kap Bahat! Lo ch e führt Ph. antiquorum als die grossen
Seen Algeriens frequentirend, Ph. erythraeus als ausschliesslich in den Provinzen
Oran und Konstantine vorkommend auf; jedenfalls höchst unwahrscheinlich! Malh
e rb e u. T r is tr am wollen dagegen auf diesem Gebiete nur Ph. antiquorum kennen,
der gemein sei an den Ufern der Seen Fetzära und La Calle! Wie verhält sich
nun, wenn zwei Arten anzunehmen, deren Verbreitungsverhältniss zu einander auf
afrikanischem Boden? Begegnen sich beide Arten auf dem nördlichen und nordwestlichen
Küstengebiete? ist jeder kleinere Flamingo von jenseits dieses Gebiets
voraussichtlich Ph. erythraeus? Wir dürfen hierbei nicht unerwähnt lassen, dass die
kleineren indischen Exemplare, welche B o n a p a rte voreilig Ph. Blythi benannte,
von B ly th u n d J e rd o n längst als besondere Art aufgegeben wurden, und dass der
amerikanische Ph. ruber in den Dimensionen noch mehr variirt, wie 2 Exemplare
unserer Sammlung beweisen.
Ueber den Flamingo Madagaskars, den G rev é auch auf Bourbon beobachtete,
fehlt jede sichere Auskunft.
Die Lebensweise des grösseren Flamingos Südafrikas schilderten ausführlicher
D e le g o rg u e und J. An d ersso n . Dieser letztere berichtet, derselbe sei z. B.
zahlreich anzutreffen um Walvish Bay, Sandwich Harbour, Angra Pequena, der
Mündung des Oranjeflusses sowie an den binnenländischen Seen Ngami und Onan-
dova. Beim Herannahen der Brütezeit streben alle nach Norden. An keiner der
ebengenannten Lokalitäten brüte der Vogel, dessen Nest er nie gefunden habe.
Dagegen berichtet L a y a r d nach C h a pm a n ’s Beobachtung, dass der grössere wie
der kleinere Flamingo am Ngami-See brüteten. Das grosse, hochgestellte, aus
Binsen konstruirte Nest stehe im Uferschilf. Nach L a y a rd wäre „Ph. erythraeus“
zu gewissen Zeiten sehr häufig im Verloren Vley. Er beobachtete im November
grosse Scharen an der Mündung des Flusses, der aus Zoetendal’s Vley fliesst.
Kleine Crustaceen scheinen den Hauptbestandtheil der Nahrung auszumachen.
D e le g o rg u e ’s. Beobachtungen wurden an einer grösseren Flamingokolonie des
Salzsees Lange Valley angestellt. Kapitän S p e r lin g spricht von grossen Flügen
auf den salzigen Niederungen der Mosambik-Küste.
Auch über die Lebensweise de's Flamingos in Nordafrika fehlt es nicht an
Auskunft. Wir verweisen auf A. Brehm, der am Mensaleh-See das grossartige
Schauspiel genoss, Tausende dieser Vögel vereinigt zu sehen. Mit Becht bemerkt
wohl C a rl B o lle , dass sich die Aufmerksamkeit künftiger Beobachter hinsichtlich
des Flamingos der afrikanischen Küste zwischen dem Kap Bojador und dem Cabo
Blanco zuzuwenden habe. Hier, wo A z u ra ra zufolge schon die alten portugiesischen
Seefahrer den prächtigen Vogel in Menge angetroffen, finde dersèlbe ausgedehnte
menschenleere Ufer und öde, flache Gestade, die ihn an überflutheten
Stellen zwischen dem Sand- und Wassermeere zum Nisten einladen müssten. Bolle
ist es auch, der von dem Vorkommen des Flamingos auf den drei östlichen, flacheren
salzerzeugenden Kapverde-Inseln Boavista, Mayo und Sal, wo auf den mit Tamariskengesträuch
bewachsenen Flächen des Innern Heerden von 100—200 Stück nicht
selten seien, in anziehender Weise zu berichten weiss.
Da über Allem, was die Fortpflanzung des Flamingo anbetrifft, noch immer
ein Dunkel. schwebt, möge hier eine uns von H e u g lin mitgetheilte Notiz von
grossem Interesse Kaum finden. Nach einer diesem Gelehrten kürzlich zur Kunde
gelangten, durchaus zuverlässigen Nachricht ist in Egypten eine grosse Nistkolonie
von Ph. antiquorum zwischen Damiette und der Grenze von Palästina entdeckt
worden; d e r V o g e l b r ü t e d a s e lb s t n ic h t im S um p f, s o n d e r n in d e r
Wüste(!). Das Ei ist 3“ 2"' lang und 2“ dick, langgestreckt oval, weiss, glanzlos,
mit kreidigem Ueberzug, innen schwach grüngelblich durchscheinend. Ein anderes
war kürzer und stumpfer. Nach T r is tr am würde in Palästina, wo der Flamingo
selten, nur eine Brutlökalität desselben existiren, die Sümpfe von Huleh (Trav. in
Palaest. p. 102). ■ ■ -